Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
vorgestoßen sind. Das ganze Land südlich von hier ist in Gefahr. Dies ist ohne Zweifel einer der größten Kriege zu unseren Lebzeiten. Aber ich weiß, dass Obould es dabei nicht belassen wird, und er wird dich nicht einfach hier sitzen lassen. Nach meiner Erfahrung mit diesem Hund – und davon habe ich mehr, als du dir vorstellen kannst – bereitet er sich, wenn es Kämpfe im Süden gibt, auf noch viel größere Dinge hier im Norden, Osten und Westen vor. Obould hat dich ins Loch getrieben, aber er wird dich nicht hier bleiben lassen, selbst wenn es ihn jeden Ork, Gobiin und Riesen kosten wird, den er finden kann.«
»Dumme Orks«, murmelte Tred.
»Ja, deshalb sind sie so gefährlich«, sagte Bruenor. Er blickte von den beiden Zwergen aus Felbarr zu seinen Beratern, dann sah er wieder Jackonray an. »Und was wird Felbarr unternehmen?«, fragte er unverblümt.
»Ich weiß deine Offenheit zu schätzen«, sagte Jackonray mit einer weiteren tiefen Verbeugung. »Und ich bin hier, um dir zu sagen, dass du mit uns rechnen kannst. Die Zitadelle Felbarr steht vollkommen hinter dir. All unser Gold und all unsere Zwerge. Im Augenblick arbeiten hunderte in den Gängen unter dem Surbrin daran, diese Verbindung von Mithril-Halle nach Felbarr zu sichern. Du sollst wissen, dass wir auf jeden Fall dafür sorgen werden, dass diese Gänge offen bleiben.«
Bruenor nickte dankbar, aber dann bedeutete er dem Zwerg weiterzusprechen.
»Wir werden es als Handels- und Nachschubroute anlegen«, fuhr Jackonray fort. »König Emerus lässt dir ausrichten, dass wir in eurer Zeit der Not als Vertreter von Mithril-Halle auftreten und keine Kommission beanspruchen werden.«
Das brachte einen besorgten Ausdruck auf Bruenors Züge, einen Ausdruck, der sich auf den Gesichtern aller anderen Heldenhammers spiegelte.
»Ihr werdet eure Waren weiter auf den Markt bringen müssen, und daher werden wir euer Markt sein«, erläuterte Jackonray.
»Das klingt, als sollten wir Obould alles behalten lassen, was er erobert hat«, wandte Bruenor ein.
Zum ersten Mal seit Beginn der Audienz wirkte Jackonray etwas weniger selbstsicher. »Nein, dafür sind wir ganz und gar nicht, aber König Emerus denkt, dass es ein wenig Zeit brauchen wird, um die Orks zurückzutreiben«, erklärte er.
»Und wann ist die Zeit reif zum Handeln?«
»Wenn es zu Kämpfen kommt, werden wir eure Reihen verstärken, Schulter an Schulter«, erwiderte Jackonray. »Dein Delzoun Herz sollte dir sagen, dass Felbarr dir zur Seite steht. Wenn der Kampf beginnt, werden wir da sein, und nicht nur Felbarr, daran solltest du nicht zweifeln. Obwohl ich annehme, dass die Zitadelle Adbar länger brauchen wird, um ihre Krieger zu mobilisieren.«
Diese solidarischen Worte rührten Bruenor, aber er hatte auch bemerkt, dass etwas unausgesprochen geblieben war. Die anderen Anführer in der Region hatten den Ork-Marsch inzwischen selbstverständlich ebenfalls bemerkt, aber anscheinend gab es noch Diskussionen darüber, was sie tun sollten oder konnten.
»In der Zwischenzeit halten wir diese Gänge offen, damit ihr eure Waren nach Felbarr und auf den Markt bringen könnt«, bot Jackonray an, und Bruenor, der nicht einmal an so etwas gedacht hatte und sich einer solch finsteren Perspektive auf keinen Fall ergeben wollte, nickte nur.
»Dieser Ork war ein bisschen … nun ja, mehr als ein Ork«, stellte Wulfgar fest. Beinahe sieben Fuß groß und von einem Leben in der Tundra des Eiswindtals abgehärtet, war der Barbar einer der stärksten Männer in der Region und, wie er geglaubt hatte, stärker als jeder Ork. Aber das tierische Geschöpf, das Shoudra Sternenglanz entzweigeschnitten hatte, hatte Wulfgar eines Besseren belehrt, als es den Barbaren mit einem Achselzucken beiseite schleuderte. »Es war, als würde ich versuchen, gegen eine Lawine anzukommen.«
Catti-brie verstand, wie erschüttert er war. Es geschah nicht oft, dass Wulfgar, Sohn des Beornegar, bei einer Prüfung schierer Kraft besiegt wurde. Selbst Riesen hatten ihn nicht einfach mit solcher Leichtigkeit beiseite stoßen können.
»Es heißt, es war Obould Todespfeil persönlich«, sagte sie.
»Wir werden uns wieder begegnen«, schwor Wulfgar, und seine kristallblauen Augen blitzten bei diesem Gedanken.
Catti-brie hinkte zu ihm, strich ihm sanft das lange blonde Haar aus dem Gesicht und zwang ihn, sich umzudrehen und sie direkt anzusehen.
»Tu nichts Verwegenes«, sagte sie leise. »Wir werden Obould schon erwischen, da
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