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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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aussahen als zuvor, denn das Gesicht des Zwergs war vollkommen schwarz von Ruß. Bruenor bedeutete dem Halbling nachdrücklich weiterzuklettern.
    Regis nahm all seinen Mut zusammen und richtete den Blick langsam wieder zum Sternenhimmel. Dann kletterte er plötzlich sehr schnell weiter und hielt erst wieder inne, als er in Reichweite des Eisengitters war, an dem eine Stange fehlte, seit Bruenor vor all den Jahren hier hindurchgeklettert war. Diese Erinnerung daran, wie sein Zwergenfreund den Duergar entkommen war, gab Regis neuen Mut, und mit einem entschlossenen Ächzen kletterte er nun weiter, bis seine obere Hälfte aus dem Kamin herausschaute. Dort hielt er inne, halb drinnen und halb draußen, schloss die Augen und wartete auf den tödlichen Schlag.
    Die einzigen Geräusche waren das Stöhnen des Windes auf dem hohen Berg und hin und wieder ein Kratzen von Bruenor unter ihm.
    Regis zog sich ganz aus dem Kamin, blieb auf den Fersen hocken und sah sich um.
    Von hier oben auf dem Berg namens Vierter Gipfel bot sich eine erstaunliche Aussicht. Der Wind war eiskalt, und Schnee klammerte sich ringsum an den Boden, außer in den Bereichen direkt um den Kamin, aus denen ein gewisses Maß an Wärme aus der großen Zwergenunterstadt aufstieg.
    Regis kam auf die Beine, fasziniert von dem Panorama, das sich ihm bot. Er blickte nach Westen zum Tal der Hüter, zu den tausenden von Lagerfeuern von Oboulds großer Armee. Dann drehte er sich um und betrachtete das östliche Gebirge unter ihm, die dunkle, sich schlangelnde Linie des Surbrin und die Feuer an seinem Westufer.
    »Bei Moradin, Knurrbauch«, murmelte Bruenor, als er schließlich ebenfalls aus dem Loch gekrochen war und sich aufgerichtet hatte, um die großartige Landschaft und die Lagerfeuer der Armee zu betrachten, die gegen die rechtschaffenen Bewohner der Silbermarschen aufmarschiert war. »In meinem ganzen Leben habe ich noch keinen solchen Haufen Feinde gesehen.«
    »Haben wir noch Hoffnung?«, fragte ihn Regis.
    »Pah!«, schnaubte der zähe alte König. »Es sind alles Orks! Jeder meiner Zwerge wird zehn von denen umbringen.«
    »Wir brauchen vielleicht mehr als das«, sagte der Halbling, aber er war weise genug, es leise zu tun, sodass sein Freund es nicht hören konnte.
    »Nun, wenn sie kommen, dann kommen sie aus dem Westen«, erklärte Bruenor, denn das war offensichtlich die Richtung, wo die meisten Orks ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    Regis stellte sich neben ihn, schwieg aber. Bis zum ersten Licht des Morgengrauens blieb noch eine Stunde. Sie konnten sich nicht wirklich weit von dem Kamin entfernen, denn sie brauchten die Wärme, die dort aufstieg, gegen die brutale Kälte des Berggipfels – sie hatten nicht zu viele Schichten Kleidung angelegt, weil sie klettern mussten.
    Also warteten sie geduldig Seite an Seite. Sie wussten beide, was auf dem Spiel stand, und das Beißen des Windes war nur ein geringer Preis.
    Bald darauf jedoch begann das Heulen, erst ein einzelner Wolf, dann antworteten zahlreiche andere.
    »Wir müssen gehen«, sagte Regis, als der Chor der Wölfe immer näher kam.
    Bruenor sah aus, als bestünde er aus Stein. Er bewegte sich nur genug, um wieder nach Osten zu schauen.
    »Komm schon«, sagte der Zwerg, aber er blickte dabei zum Himmel auf und meinte das Dämmerlicht.
    »Bruenor, sie kommen näher.«
    »Geh schon mal ins Loch«, befahl der Zwerg.
    Regis zupfte ihn am Arm, aber der Zwergenkönig regte sich nicht.
    »Du hast nicht mal deine Axt dabei.«
    »Hab keine Angst, ich komme gleich nach. Aber ich will Oboulds Armee im Tageslicht sehen.«
    Ein Heulen erklang so nahe, dass sich Regis den heißen Atem des Wolfs schon an seinem Nacken vorstellen konnte. Sein Arm tat allein von der Erinnerung weh, und er hatte nicht vor, je wieder einem geifernden Wolfsmaul gegenüberzustehen. Er zupfte eindringlicher an Bruenors Arm, und als der Zwerg sich halb umdrehte, als wollte er auf den Kamin zugehen, kroch der Halbling sofort über den Rand.
    »Also geh schon«, drängte Bruenor ihn, dann drehte er sich wieder um und spähte erneut nach Westen.
    Es war ein wenig heller geworden, aber der Zwerg konnte in dem dunklen Tal immer noch sehr wenig erkennen. Er strengte die Augen an und betete zu Moradin, und schließlich konnte er etwas erkennen, das aussah wie zwei große Obelisken.
    Der Zwerg kratzte sich am Kopf. Bauten die Orks Statuen? Wachtürme?
    Bruenor hörte ganz in der Nähe die gedämpften Schritte eines Wolfs, und ohne den Blick vom

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