Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter
Halle als auch draußen im Tal der Hüter, aber es war für Drizzt und Innovindil eine ereignislose Nacht, in der sie Seite an Seite im kühlen Herbstwind unter den Sternen lagen. Zu seiner eigenen Überraschung verbrachte Drizzt die Stunden nicht voller Angst vor dem, was der folgende Tag bringen würde.
Zumindest nicht, was seine Freunde anging, denn er hatte nun akzeptiert, was geschehen war. Er fürchtete jedoch um Innovindil, schaute sie in dieser Nacht häufig an und schwor leise, dass er so bald wie möglich wieder herauskommen und sich ihr bei ihrer Mission anschließen würde.
Sie kamen allerdings nicht dazu, ihre Pläne auszuführen, denn als am nächsten Morgen die Sonne aufging, brachte Unruhe im Tal der Hüter die beiden Elfen wieder auf ihren Aussichtsposten. Sie sahen neugierig zu, wie eine Karawane, die überwiegend aus Riesen bestand, sich nach Westen in Bewegung setzte. Auch ein paar Orks begleiteten sie, aber überwiegend, um Nachschubwagen zu ziehen.
Und noch ein weiteres Geschöpf zog mit der Karawane davon. Selbst aus der Ferne konnten Innovindils scharfe Augen das strahlend weiße Fell des armen Pegasus nicht verfehlen.
»Sie trennen sich?«, fragte sie erstaunt. »Ein vollständiger Rückzug?«
Drizzt betrachtete die Szene und beobachtete die Bewegungen der Orks, die nicht mit den Riesen unterwegs waren. Der größte Teil der gewaltigen Armee, die ins Tal der Hüter gezogen war, blieb an Ort und Stelle. Tatsächlich konzentrierten sich die Orks weiter auf die Herstellung von Verteidigungsmauern, ob sie nun hoch oder niedrig waren.
»Obould gibt das Gelände nicht auf«, stellte Drizzt fest. »Aber es sieht so aus, als hätten die Riesen genug vom Kämpfen, oder es gibt einen anderen Ort, an dem sie dringend benötigt werden.«
»Jedenfalls haben sie etwas dabei, das ihnen nicht gehört«, sagte Innovindil.
»Und wir werden es zurückholen«, versprach Drizzt.
Er schaute den Weg entlang, der ihn wahrscheinlich zum Westtor von Mithril-Halle gebracht hätte, den Weg, den er noch an diesem Abend hatte gehen wollen, damit er die Vergangenheit hinter sich lassen und sich um die Zukunft kümmern konnte.
Er schaute noch einmal nach Westen und zu der Prozession der Riesen, und er wusste, dass er an diesem Abend den Weg zum Tor nicht nehmen würde.
Er brauchte es nicht zu tun.
Er sah seine Begleiterin an und lächelte, um ihr zu zeigen, dass er bereit war weiterzuziehen. Dass er bereit war, Sonne nach Hause zu holen.
Stolpern
Schwindlig und schwach vor Hunger, mit beinahe tauben Armen und Beinen und verrenkten und verkratzten Fingern von zahlreichen Stürzen bei dem Versuch, sich durch das schwierige Berggelände abwärts zu bewegen, setzte Nikwillig dennoch störrisch einen Fuß vor den anderen und stolperte vorwärts. Er war nicht einmal mehr sicher, wohin er ging – einfach nur vorwärts. Ein Teil von ihm wollte sich nur noch hinlegen und sterben, wollte die Schmerzen loswerden, die diese Leere in seinem Bauch verursachte – und die in seinen Gedanken.
Die letzten paar Tage waren für den armen Zwerg aus der Zitadelle Felbarr nicht angenehm gewesen. Er fand unterwegs genügend Wasser, aber er hatte nichts mehr zu essen. Seine Kleidung war an vielen Stellen von den Stürzen zerrissen, vor allem von einem, der ihn dreißig Fuß einen felsigen Hang hatte hinabkullern lassen. Er hatte danach für beinahe eine Stunde das Bewusstsein verloren. Irgendwann während des Sturzes hatte Nikwillig sein Kurzschwert verloren, und das Unglück wollte es, dass die Waffe in eine schmale Felsspalte gefallen war. Nachdem er wieder zu Bewusstsein gekommen war, hatte der Zwerg seine Spuren zurückverfolgt und die Waffe sogar entdeckt, aber leider hatte er sie nicht erreichen können.
Er hatte einen kleinen Ast geholt und es noch einmal versucht, hatte den Ast benutzt, um das Schwert in einen besseren Winkel zu bringen, um es packen zu können. Aber am Ende hatte er damit die Waffe nur von ihrem schmalen Sims gestoßen, und sie war noch tiefer in die Spalte gefallen.
Mit hilflosem Schulterzucken hatte Nikwillig, der ohnehin nie ein großer Krieger gewesen war, das Schwert zurückgelassen. Der Gedanke, unbewaffnet auf feindlichem Gelände zu sein, begeisterte ihn nicht sonderlich, aber was konnte er schon tun?
Wie zuvor, nachdem er Nanfoodles Explosion und den Rückzug der Zwerge beobachtet hatte, zuckte Nikwillig aus Felbarr also einfach die Schultern. Er
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