Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Gänge erobern, oder er wird ins Trollmoor zurückgetrieben werden, wo er niemals stärker war.« Der Ork-König kniff die rot geäderten gelben Augen gefährlich zusammen, und ein leises Knurren kam über seine Lippen, als er hinzufügte: »Hast du noch mehr dazu zu sagen?«
    Tsinka wich zurück.
    »Du wirst es also dabei belassen?«, fragte Gerti.
    Obould wandte sich ihr zu und sagte: »Im Augenblick ja. Wir müssen sichern, was wir haben, bevor wir weiter gegen unsere Feinde vorgehen. Die Gefahr liegt nun überwiegend im Osten, am Surbrin.«
    »Oder im Süden«, sagte Gerti. »Es gibt keine großen Flüsse, die uns im Süden vor den Armeen von Immerlund und Silbrigmond schützen.«
    »Wenn sie uns von Süden aus angreifen, wird Proffit uns die Zeit verschaffen, die wir brauchen«, erklärte Obould. »Die Feinde, mit denen wir rechnen müssen, sind Adbar und Felbarr. Ein Zwerg hilft dem anderen. Wenn sie über den Surbrin kommen, werden sie versuchen, unsere Front zu spalten.«
    »Vergiss die Gänge nicht«, fügte einer von Gertis Kriegern hinzu. »Die Zwerge kennen sich in den oberen Ebenen des Unterreichs aus. Es könnte passieren, dass sie plötzlich direkt in unserer Mitte aus einem Loch kriechen.«
    Alle Blicke wandten sich dem selbstsicheren Obould zu, der die Warnung zu akzeptieren und zu schätzen schien.
    »Ich werde auf jedem Hügel einen Wachturm errichten und eine Mauer quer über jeden Pass. Mein Königreich wird besser befestigt und besser auf Angriffe vorbereitet sein als jedes andere vor ihm, denn kein Königreich ist so von Feinden umgeben. Jeder Tag, der vergeht, wird Oboulds Reich, dem Königreich Finsterpfeil, mehr Macht bringen.« Er stand auf und ging um die Versammelten herum. »Wir werden wachsam bleiben. Wir werden unsere Feinde nicht aus den Augen lassen und unsere Waffen nicht gegeneinander richten. Immer mehr Orks werden sich uns anschließen. Aus jedem Loch am Grat der Welt und dahinter werden sie zum Ruhm von Gruumsh und Obould zu uns stoßen.«
    Gerti stand ebenfalls auf, aus keinem anderen Grund, als um den mächtigen Ork zu überragen.
    »Die Bergausläufer bis zum Trollmoor werden mir gehören, und dir gehört der Grat der Welt«, versicherte ihr Obould. »Zur Anerkennung deines Bündnisses werden Schätze zu dir nach Norden fließen.« Der hässliche Ork grinste und klatschte fest in die Hände.
    Ein paar Orks näherten sich von der Seite und brachten den Pegasus mit.
    »Als Reittier ist er nicht zu gebrauchen«, sagte Obould zu Gerti. »Ein unberechenbares, dummes Vieh. Ein Greif wäre vielleicht das Richtige für König Obould, oder ein Drache. Aber kein weiches, zartes Geschöpf wie dieses hier.« Er sah sich um. »Ich hatte daran gedacht, es zu essen«, witzelte er, und die Orks lachten. »Aber ich habe dir angesehen, wie sehr es dir gefiel, Gerti Orelsdottr. Unsere Vorstellungen von Hässlichkeit und Schönheit unterscheiden sich offenbar sehr. Ich nehme an, dass du dieses Tier für recht hübsch hältst.«
    Gerti starrte ihn skeptisch an, als erwartete sie, dass er den Pegasus auf der Stelle in Stücke schneiden würde.
    »Aber ob du es nun für hässlich oder für hübsch hältst, das geflügelte Pferd gehört dir«, fuhr Obould fort und überraschte damit alle anwesenden Orks. »Nimm es als Trophäe oder Mahlzeit, wie du willst, und nimm mit ihm meinen Dank für alles, was du hier getan hast.«
    Keiner der Anwesenden – nicht einmal Gertis engste Freunde – hatte die Riesin je so vollkommen verblüfft gesehen, außer bei der Gelegenheit, als Obould sie im Zweikampf besiegt hatte. Mit beinahe allem, was er tat, schien der Ork-König die Eisriesin aus dem Konzept zu bringen.
    »Du hältst es für hässlich, also machst du es mir zum Geschenk?« Gertis Zurechtweisung kam nur mühsam und ohne großen Nachdruck heraus.
    Obould machte sich nicht einmal die Mühe zu antworten. Er lächelte einfach weiter.
    »Oben in den Bergen weht bereits der Winterwind«, sagte Gerti. »Unsere Zeit hier ist beschränkt, wenn wir Leuchtendweiß noch vor dem Frühjahr wiedersehen wollen.«
    Obould nickte und sagte: »Ich wollte dich bitten, dass du für die nächsten beiden Jahreszeiten einige von deinen Leuten bei mir am Surbrin lässt. Wir werden weiterbauen, solange der Schnee unsere Flanke schützt. Bis zum Sommer sind wir so weit, dass unsere Feinde den Fluss nicht mehr angreifen können, und dann schicke ich deine Riesen nach Hause.«
    Gerti schaute noch mehrmals von Obould zum Pegasus

Weitere Kostenlose Bücher