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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und wieder zurück zu dem Ork-König, bevor sie zustimmte.
    Der Berghang südlich von Mithril-Halles wiedererobertem Westtor war zerklüfteter und weniger steil als die Klippen nördlich dieses Tores oder jene am Nordrand des Tals der Hüter, also benutzten Drizzt und Innovindil diesen Hang für ihren Abstieg. Im Schutz der Nacht und so lautlos, wie es nur Elfen konnten, suchten sie sich vorsichtig einen Weg über das gefährliche Gelände in Richtung Mithril-Halle. Sie wussten, dass die Zwerge das Tor erneut gesichert hatten, denn hin und wieder flog ein Ballista-Bolzen oder eine Ladung brennendes Pech aus dem Tor auf Oboulds Verteidigungsanlagen zu.
    Drizzt war sicher, dass sie eine Möglichkeit finden würde, in die Halle zu gelangen, und erkannte, dass er keine Ausreden mehr hatte. Es war Zeit, nach Hause zu gehen und sich den Dämonen der Trauer zu stellen. Er wusste tief im Herzen, dass seine Hoffnungen zerschlagen werden würden, dass bestätigt würde, was er bereits zu wissen glaubte. Seine Freunde waren tot, und nur ein paar hundert Schritte von der Stelle entfernt, wo er nun zwischen den Steinen hindurch seinen Weg suchte, lag die schwer zu ertragende Wahrheit. Aber er ging weiter, Innovindil an seiner Seite.
    Sie hatten Mond oben auf dem Berg gelassen, nicht angepflockt und frei, zu laufen und zu fliegen, wohin er wollte. Der Pegasus würde fliehen, falls das notwendig würde, und Innovindil verließ sich darauf, dass er sie wiederfinden würde, wenn sie ihn rief.
    Etwa hundertundfünfzig Fuß über der Talsohle stießen die beiden auf ein Problem. Drizzt, der voranging, stellte fest, dass er von hier aus nicht bis ganz nach unten gelangen konnte. Es gab keine Möglichkeit für ihn und Innovindil, unentdeckt dort hinunterzuschleichen.
    »Sie haben viele Wachposten aufgestellt«, flüsterte Innovindil, als sie sich neben ihn duckte. »Und sie sind aufmerksamer, als ich von Orks erwartet hätte.«
    »Obould ist ein schlauer Kommandant«, stimmte Drizzt zu. »Er wird sich nicht überraschen lassen.« »Hier kommen wir also nicht weiter«, sagte Innovindil.
    Beide wussten, wo sie den falschen Weg eingeschlagen hatten. Ein Stück weiter oben waren sie zu einer Gabelung in dem klammähnlichen Abstieg gekommen. Ein Weg hatte beinahe direkt zu dem Felskamm über dem Tor geführt, während der, den sie genommen hatten, nach Süden abgebogen war. Als sie nun zum Tor schauten, konnten sie den anderen Weg sogar sehen – er hätte sie tatsächlich weit genug nach unten geführt, um einen schnellen, verzweifelten Lauf zum Zwergenkomplex wagen zu können.
    Selbstverständlich war ihnen auch eine weitere Wahrheit bewusst: Wenn sie erst einmal drinnen waren, würden sie nicht so leicht wieder herauskommen.
    »Uns bleibt nicht genug Zeit vor dem Morgengrauen, um zurückzukehren und den anderen Weg zu benutzen«, erklärte Drizzt. »Also morgen?« Als er sich umdrehte, sah er, dass Innovindil ihn ernst anstarrte. »Wenn ich hineingehe, verlasse ich mein Volk«, sagte sie, und ihre Stimme war noch leiser als bei dem geflüsterten Gespräch zuvor. »Wie das?«
    »Wie sollen wir wieder nach draußen kommen, wenn es offenbar keinen geheimen Weg ins Tal gibt?«
    »Ich werde uns rausbringen, und wenn wir die Kamine von Bruenors Öfen hinaufklettern müssen«, versprach Drizzt, aber Innovindil schüttelte bei jedem Wort den Kopf.
    »Du gehst morgen. Du musst zu ihnen zurückkehren.«
    »Allein?«, fragte Drizzt. »Nein.«
    »Du musst«, sagte Innovindil. »Es ist unmöglich, Sonne aus Oboulds Lager herauszuholen. Die beste Chance hat der Pegasus vielleicht bei Verhandlungen zwischen Mithril-Halle und Obould.« Sie hob die Hand und streichelte sanft Drizzts Wange. »Ich werde von hier aus zusehen, von weitem, das verspreche ich. Ich weiß, dass du zurückkehren wirst, und vielleicht haben wir dann die Möglichkeit, unsere verlorene Freundin zurückzuholen. Ich kann nicht zulassen, dass der Ork ein so schönes Geschöpf für längere Zeit behält.« Sie verstummte einen Moment. »Du musst es tun«, sagte sie dann. »Für dich und für mich. Und für Tarathiel.« Drizzt nickte. Er wusste, dass sie Recht hatte. Sie folgten dem Pfad wieder zurück und hatten vor, in ein verborgenes Lager zurückzukehren und dann den anderen Weg zu nehmen, wenn die Sonne wieder hinter den westlichen Horizont gesunken war. Die Nacht war erfüllt von dem Geräusch von Hämmern und rollenden Steinen sowohl innerhalb der

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