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Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 3 - Die zwei Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Silbrigmond stieß in enger Formation zwischen die Trolle vor, die Speere geradeaus gerichtet, die Bögen mit brennenden Pfeilen bestückt. Bald schon sausten die ersten brennenden Geschosse auf die Trolle zu. Torgar, der vom Hang aus zusah, fühlte sich an eine Welle erinnert, die einen Strand überspült, so vollständig schien die Silbergarde das östliche Ende der Trollarmee zu überschwemmen.
    Aber dann sah es aus, als bräche sich die Welle an vielen großen Felsen. Immerhin hatten sie es hier mit Trollen zu tun, mit starken, mächtigen Ungeheuern, die körperlich widerstandsfähiger waren als jedes andere Geschöpf auf der Welt. Bald schon waren neben den Kriegsschreien der Angreifer auch die Schreie von Sterbenden zu hören. Die engen Formationen wurden zu einem Tanz kleinerer Gruppen von Kriegern, die sich gewaltig anstrengen mussten, um die riesigen Trolle abzuwehren. Feuerkugeln stiegen hinter der Angriffslinie der Silbergarde auf, als Silbrigmonds Kriegszauberer sich ebenfalls in den Kampf warfen.
    Aber die Trolle flohen nicht. Sie begegneten dem Angriff mit wilder Wut, pflügten durch die Reihen der Menschen, stießen Krieger zu Boden und trampelten sie nieder.
    »Los, Jungs!«, rief Torgar seinen Zwergen zu. »Sie sind hier, um uns zu helfen, und jetzt sollten wir den Gefallen erwidern!«
    Die Zwerge kamen in vollem Lauf den felsigen Hang herab und griffen an. Rechts von ihnen, aus dem Westen, kamen Galen und seine Krieger und stürzten sich von hinten auf die Trolle, die nach Osten drängten, um sich gegen die neue Gefahr zu wehren.
    Blut floss – Troll-, Zwergen- und Menschenblut. Trollgebrüll, Menschenschreie und Zwergengrunzen mischten sich in der Luft zu einer Symphonie von Entsetzen und Schmerz.
    Viele fanden an diesem Tag ihr Ende, ihr Leben verkürzt auf einem blutigen, felsigen Abhang unter dem Nachthimmel.
    Als die Fronten dichter zusammenkamen, konnten die Zauberer nicht mehr viel tun, und es begann ein Kampf von Stahl gegen Klaue, von Trollwildheit gegen Zwergenstarrsinn.
    Am Ende waren es nicht die Waffen oder die überlegene Taktik, die den Menschen und Zwergen den Sieg brachten.
    Es waren ihre Fürsorge füreinander und die Unterstützung, die jeder Krieger von den anderen erhielt, das Vertrauen auf Gemeinschaft und Opfermut, die Entschlossenheit, lieber standzuhalten und zu sterben, als einen Freund im Stich zu lassen. Die Zwerge hatten viel davon, aber auch die Menschen aus Nesme und Silbrigmond, während die Trolle für sich allein kämpften und nur von ihrem Selbsterhaltungstrieb oder von Blutgier im Kampf gehalten wurden.
    Eine Stunde später dämmerte es, und das erste Morgenlicht fiel auf ein Feld mit Blut und abgehackten Körperteilen, mit toten Menschen, toten Zwergen und verbrannten Trollen, und mit Trollkörperteilen, die sich wanden und zuckten, bis sie unter der Fackel ein Ende fanden.
    Vollkommen erschöpft, das Gesicht böse von Trollklauen zerkratzt, ging Torgar Hammerschlag an den Reihen seiner Verwundeten vorbei und tätschelte jedem einzelnen die Schulter. Seine Freunde waren ihm aus Mirabar gefolgt und hatten seit dem Ende des ersten Zehntags eine wilde Schlacht nach der anderen erlebt. Aber keiner beschwerte sich, und keiner hatte auch nur ein einziges Mal davon gesprochen, dass sie vielleicht zurückkehren sollten. Sie waren jetzt Heldenhammers, ganz und gar, und standen treu zu ihren Verwandten und dem König. Alle waren wie ein einziger Zwerg der Ansicht, dass ihre Sippe es wert war, für sie zu kämpfen.
    Während Torgar an den Kriegern vorbeiging, entdeckte er auch Shingles, der sich aufgeregt mit Männern der Garde von Silbrigmond unterhielt.
    »Was hast du erfahren?«, fragte Torgar, als er seinen alten Freund erreichte.
    »Ich habe erfahren, dass Alustriel nicht weiter nach Norden gegen Obould ziehen wird«, lautete die überraschende Antwort.
    Torgar sah die beiden Soldaten an, die ungerührt dastanden und es nicht eilig hatten, diese überraschenden Neuigkeiten zu erklären.
    »Ist sie hier?«, fragte Torgar.
    »Lady Alustriel spricht gerade mit Galen Firth aus Nesme«, erwiderte einer der beiden Soldaten.
    »Dann solltet ihr uns am besten zu ihr bringen«, sagte Torgar.
    Der Soldat nickte und führte sie durch das Lager, vorbei an den aufgehäuften Leichen der Toten aus Silbrigmond, vorbei an Reihen schrecklich verwundeter Männer, wo Priester angestrengt damit beschäftigt waren, die vielen grausigen Wunden zu verbinden. In dem Zelt in der Mitte des

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