Die Rueckkehr des Highlanders
Abstammung. Kein Zweifel, sie war es gewohnt, dass ihr gehorcht wurde. »Ihr müsst Euch entscheiden, Mylord. Entweder Ihr kehrt zurück und werdet König, oder Ihr gebt mir einen Erben, der an Eurer Stelle regiert.«
»Nein, meine Dame. Ich habe noch eine dritte Möglichkeit. Ich tue nichts von beidem.«
»Das steht nicht zur Wahl.«
»Aber sicher doch. Wenn Ihr auch nur einen Moment lang denkt, ich würde Euch erlauben, mein Kind in diese Schlangengrube zu verschleppen, dann irrt Ihr gewaltig.«
Sie starrte ihn an. »Ich brauche einen Erben.«
»Den, Adara, werde ich Euch niemals geben.«
Drei
Adara starrte den Mann an, der sie im Arm hielt. »Ich bitte Euch weder, Vater zu sein, Christian, noch König. Ich will nicht mehr von Euch, als ein paar Nächte voller Leidenschaft, die Ihr, da bin ich sicher, schon vielen willigen Frauen zugestanden habt, die sich Euch angeboten haben.«
Ein Muskel in seiner Wange begann zu zucken. »Ihr kennt mich nicht gut genug, Majestät, um solche Schlüsse über meinen Charakter zu ziehen.«
Das stimmte. Dennoch musste sie ihn dazu bringen, Vernunft anzunehmen. Sie musste es tun, um ihr Volk zu retten. Ein Kind würde garantieren, dass Selwyn und Basilli Taagaria nicht mehr gefährlich werden könnten.
Es war ein neuer, aber perfekter Plan.
Hoffte sie.
»Bitte, Christian. Euer Volk mag Euch egal sein, aber mir ist meines wichtig. Ich kann nicht zulassen, dass Taagaria von einem Mann eingenommen wird, der keine Gnade kennt. Ein Erbe würde alle unsere Probleme lösen.«
Er schüttelte den Kopf, entsetzt von ihrer Idee. »Es ist ein Kind, über das wir hier reden, Adara. Aus Fleisch und Blut. Unser Fleisch und Blut. Meine Eltern haben mich in meinem Leben nicht einmal als ihren Erben bezeichnet. Sie nannten mich immer ihren Sohn.«
Mit seinem blassen Blick durchbohrte er sie, während er weitersprach. »Wie lange, denkt Ihr, würde ein Mann wie Selwyn ein solches Kind unter den Lebenden dulden? Ihr habt mir gerade erst erzählt, wie jedes Mitglied meiner Familie von einem anderen umgebracht wurde. Dass meine
Eltern ermordet wurden und dass Eure Cousine womöglich am Ende den Preis dafür zahlen muss, Euch geholfen zu haben. Ich werde nicht zulassen, dass mein Kind für so etwas Sinnloses stirbt.«
Warum war er so stur? Er musste entweder das eine oder das andere tun. Zu viele Leben standen auf dem Spiel.
»Ich verstehe, und ich weiß, dass wir hier von unserem Kind reden. Ich würde es nie erlauben, dass mein Kind stirbt. Glaubt mir, ich würde es um jeden Preis beschützen.«
Seine Augen schienen sie zu verspotten. »Seid Ihr eine Amazone? Eine Kriegerkönigin, die ihr Schwert gegen ihre Feinde erhebt?«
»Nein, aber ...«
»Da gibt es kein Aber, Mylady. Mein Vater war einer der besten Ritter seiner Zeit, und wenn man ihn umbringen konnte, wie Ihr es behauptet ... dieses Risiko werde ich nicht eingehen.«
Sie drehte sich im Sattel um, bis sie sein Gesicht sehen konnte. Seine gut geschnittenen Züge waren unnachgiebig und hart.
Dennoch versuchte sie, ihn weiter zu überzeugen. »Dann kommt eben mit mir zurück und beschützt unser Kind.«
»Wohin denn zurück?«, fragte er verärgert, »ln ein Königreich, das mich nie wollte? Das wiederholt versucht hat, mich umzubringen? Ich habe Verpflichtungen hier.«
»Was für Verpflichtungen?«
»Die gehen Euch nichts an, aber ich nehme sie ernst.«
»Christian«, begann sie erneut. »Bitte, seid doch vernünftig. Unser Kind würde über zwei wichtige Reiche zwischen Tripolis und Antiochia herrschen. Denkt nur an die Reichtümer, das Ansehen. Die Macht, die unser Kind besäße.«
»Was nützt es einem Mann, die Welt zu gewinnen, wenn er dabei seine unsterbliche Seele einbüßt? In dieser Welt gibt es viel Grausames und Hartes. Besser, mein Kind ist ein einfacher Schmied, der nicht mehr erstrebt als seine Esse, als jemand, der ständig von anderen verfolgt wird, die ihm wegen seines Reichtums nach dem Leben trachten.«
»Aber es sind doch der König und seine Rechtsprechung, die den Schmied beschützen und ihm seine Esse ermöglichen«, widersprach sie. »Wenn der König bestechlich ist, dann wird es im Lande von Schurken wimmeln, die ihn am Ende unrechtmäßig in den Kerker werfen. Dann verliert er seine Esse und seine Würde. Es ist unsere Aufgabe, ihn zu verteidigen.«
Er gab seine Antwort darauf ebenso schnell. »Ein König hockt auf seinem Thron, weit weg von seinen Untertanen, und weiß gar nicht, wie es ihnen
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