Die Rueckkehr des Highlanders
unser Bündnis zu erhalten. Irgendwie habe ich gewusst, dass Ihr noch am Leben seid, daher hat mein Vater verlangt, man solle ihm Euren Leichnam zeigen und auch den Beweis erbringen, dass es Euer Leichnam ist. Selwyn konnte keine Leiche mit Eurer Halskette herbeischaffen, sodass unsere Ehe Bestand hatte.
Als Eure Gemahlin musste man mich mit dem gebührenden Respekt behandeln, was sie davon abgehalten hat, uns anzugreifen oder bei uns einzumarschieren. Und natürlich können, solange Euer Volk glaubt, dass Ihr noch lebt, weder Selwyn noch Basilli formal Anspruch auf den Thron erheben und die Befehlsgewalt über die Armee übernehmen.
Einem alten Gesetz nach kann nur der rechtmäßige König, nicht aber sein Regent, die elgederianischen Truppen befehligen. Als vor ein paar Jahren der Brief mit der Nachricht kam, dass Ihr noch am Leben wäret, wurde er von einem elgederianischen Verwalter abgefangen, der seinen Inhalt bekannt machte. Mein Vater und ich hatten unseren Beweis, dass ihr lebtet.«
»Dafür werden wir Euch immer dankbar sein«, erklärte Lutian. »Anderenfalls wäre meine Königin mit der Bestie vermählt, und ich würde zu seiner Belustigung auf einer Pike aufgespießt werden, denn er hasst mich.«
Bis zu einem gewissen Grad konnte Christian das nachempfinden, da Lutian über Nichtigkeiten endlos plappern konnte, allerdings waren seine Worte harmlos.
Er lenkte seine Gedanken zu Adara zurück. »Wenn die Armee nur mir folgen wird, wie kommt es dann, dass Ihr in Gefahr schwebt, angegriffen zu werden?«
»Manche sind es müde geworden, auf die Rückkehr ihres Prinzen und seine Krönung zum König zu warten. Es gibt welche, die auf Basilli hören. Anders als sein Vater ist er charismatisch und verfügt über Überzeugungskraft. Nach und nach bringt er alle auf seine Seite, er sagt, Ihr solltet Eures Herrschaftsanspruches enthoben werden und an Eurer Stelle ein echter Elgederianer den Thron besteigen. In der Zwischenzeit bedrängt er mich, Euch für tot erklären zu lassen, sodass er mich heiraten kann.«
Verächtlich erwiderte er: »Und jetzt wollt Ihr, dass ich in ein Land zurückgehe, das ich nie gesehen habe, und ihn aus dem Weg räume.«
»Ja.«
Diese simple Logik verblüffte Christian. »Habt Ihr das wirklich gründlich durchdacht?«
»Natürlich.«
Christian schüttelte seinen Kopf, als er versuchte, ihren Plan nicht lächerlich zu machen. »Also schlagt Ihr vor, dass ich einfach in den elgederianischen Thronsaal marschiere und mein Königreich zurückfordere?«
»Nun, so einfach wird es nicht sein.«
»Es wird überhaupt nicht einfach sein«, erklärte Christian. »Ich habe in meinem Leben gelernt, dass niemand einen Thron freiwillig hergibt.«
»Niemand außer Euch«, warf Lutian ein.
Mach nur weiter so, Narr, und es wird dir bald jemand den Hals umdrehen.
Christian räusperte sich. »Abgesehen von mir sind die meisten sicher mehr als willens, bis zum bitteren Ende für den Erhalt ihrer Macht zu kämpfen. Man bräuchte eine Armee dafür.«
In Adaras braunen Augen loderte Leidenschaft und die Überzeugung von der Richtigkeit ihrer Einstellung. Wenn er doch nur ebenso überzeugt sein könnte! »Die elgederianische Armee wird Euch zu Hilfe kommen, Christian, wenn Ihr heimkehrt. Das verlangt das Gesetz Eures Volkes.«
Er schnaubte nur abfällig. »Ich nehme an, dass es ebenfalls ein Gesetz meines Volkes gibt, das vorschreibt, dass die königliche Familie sich nicht untereinander umbringt, damit ein entfernter Cousin Regent werden kann, und doch ist es geschehen.«
»Da hat er recht, meine Königin.«
Sie warf dem Narren einen warnenden Blick zu, ehe sie erklärte: »Na gut. Wenn Ihr kein König sein wollt, dann gebt mir wenigstens einen Erben.«
Christian verschluckte sich, so überraschte ihn ihre Auße-rung. Oder hatte er sich verhört? Sie konnte doch nicht wirklich gesagt haben, was er verstanden hatte! »Wie bitte?«
»Wenn Ihr Euch weigert, König zu sein, dann lasst mich einen Erben bekommen, der Euren rechtmäßigen Platz einnehmen kann. Jemanden, den die Elgederianer gezwungen sein werden zu akzeptieren und dem sie folgen.«
»Was verleitet Euch zu der Annahme, dass ich auch nur einen Augenblick erwäge, Euch mein Kind zu überlassen?«
»Weil es das Richtige wäre.«
Christian war entsetzt: »Glaubt Ihr das allen Ernstes?«
Sie antwortete nicht auf seine Frage, sondern starrte ihn nur an. Als sie sprach, klang in ihrer Stimme das volle Gewicht ihrer königlichen
Weitere Kostenlose Bücher