Die Rueckkehr des Highlanders
in der Heimat meiner Mutter.«
»Noch nicht einmal zu unserer Hochzeit?«
Er schüttelte den Kopf.
»Aber Ihr wart doch in der Nähe.«
»Meine Mutter behauptete, es gäbe zu viele politische Unruhen dort. Sie wollte nicht, dass wir uns dort aufhielten, bis sie sich gelegt hatten.«
Adara nickte, als wüsste sie, wovon er sprach. »Das Latraimo . Eure Mutter muss gespürt haben, dass es bevorstand.«
Bei dem fremden Wort runzelte er die Stirn. »Das was?«
Die Antwort kam von Lutian: »Es ist ein elgederianischer Ausdruck für Blutbad, mein Prinz, und es ist ein Synonym für Selwyns Aufstieg an die Macht geworden.«
»Was soll das heißen?«
»Ich war nur ein Mädchen«, erwiderte Adara leise. Ihre Hand streifte seine, als sie die Mähne des Pferdes streichelte. Christian versuchte die zarte Haut ihrer Hand nicht zu bemerken, ihren zarten weiblichen Duft, der ihm in die Nase stieg. Es war viel zu lange her, seit er sich das Vergnügen gegönnt hatte, eine Frau länger als einen flüchtigen Moment in den Armen zu halten.
Diese hier war besonders weich.
Außerdem war sie unter dem Umhang nackt ...
Der Gedanke allein ließ ihn schmerzlich hart werden. Vor allem, da er genau wusste, sie war darauf erpicht, sich ihm zu schenken, sich seiner Lust zu ergeben. Alles, was er tun musste, war, den weichen Stoff zur Seite zu schieben, und schon könnte er die zarte Haut ihres Bauches streicheln.
Seine Hand tiefer gleiten lassen, bis seine Finger ihren Schritt erreichten ...
Sein Geschlecht zuckte.
»Ich erinnere mich, dass meine Familie den Palast aus
Angst verlassen hat, die elgederianischen Unruhen könnten nach Taagaria überschwappen«, fuhr sie fort, ohne etwas von den Qualen zu ahnen, die sie ihm bereitete. »Aus Gründen, die niemand kennt, hat Euer Onkel Tristoph Euren Großvater eines Nachts getötet. Wutentbrannt haben sich seine Brüder mit ihren Schwertern auf ihn gestürzt und ihn erschlagen, dann griffen sie einander an. Im Verlauf eines Jahres war jedes Mitglied der königlichen Familie tot - außer Euch.«
»Tot oder verschwunden«, wiederholte Lutian. »Die Elgederianer brauchen mehr als einen König, sie brauchen einen Kriegsfürsten, der sie von dem Tyrannen befreit.«
Dem Narren schenkte er weiter keine Beachtung, aber Adaras Erklärung verwirrte ihn. Nicht seine ganze Familie war tot. »Was ist mit Selwyn? Er ist doch auch mein Onkel.«
»Nein«, entgegnete Adara. »So nennt er sich, aber in Wahrheit ist er nur ein entfernter Verwandter, der Groß-marschall Eures Großvaters war. Sein Anspruch auf den Thron erhebt er wegen seiner Heirat mit einer königlichen Cousine dritten Grades, die kurz nach Basillis Geburt gestorben ist. In seinen Adern fließt kein Tropfen königliches Blut, was der Grund ist, weshalb er seinen Sohn auf den Thron setzen will. Einzig Basilli hat einen Anspruch über die Blutlinie, und der ist bestenfalls schwach. Nach der Ermordung Eurer Eltern wurde Selwyn Regent, er behauptete, Ihr wäret zu jung, um König zu sein. Er wolle dafür sorgen, dass Ihr in der Zwischenzeit für Eure zukünftigen Pflichten geschult und ausgebildet würdet.«
Christian zog die Brauen zusammen. »Meine Eltern wurden nicht ermordet. Sie sind bei einem Feuer umgekommen.«
Ihr Blick versengte ihn, als sie zu ihm aufsah. »Eure El-tern wurden von Eurem jüngsten Onkel ermordet, der danach von Selwyn getötet wurde.«
Das Atmen fiel ihm schwer. »Seid Ihr sicher?«
Sie nickte. »Es ist allgemein bekannt, was geschehen ist. Oder wenigstens Selwyns Version, denn er war dabei. Ehrlich gesagt, ich frage mich, ob er nicht alle drei auf einmal getötet und nur erzählt hat, er habe versucht, Eure Eltern zu retten, als er Carian erschlagen hat.«
Christian wurde von ihren Worten merkwürdig leicht im Kopf. »Warum hat mir das niemand gesagt?«
»Macht Euch nichts daraus, mein Prinz, mir sagt man auch nie etwas. Natürlich bin ich einfältig, und die Leute befürchten, dass ich es ohnehin vergesse. Seid Ihr auch einfältig?«
»Nein, Lutian«, sagte sie freundlich, dann schaute sie Christian wieder an. »Ihr seid nie heimgekehrt, Mylord. Als ich vierzehn war, erklärte Selwyn, er habe nach Euch geschickt, doch von Eurem Kloster sei nur noch eine Ruine übrig. Alle dachten, Ihr wäret tot.«
»Warum sind wir dann noch verheiratet?«
»Ich habe mich geweigert, das einfach so zu glauben, ohne Beweise, besonders weil Selwyn sogleich vorgeschlagen hat, ich solle stattdessen seinen Sohn heiraten, um
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