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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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ihnen, ihm zu folgen. »Kommt, wir müssen weiter.«
    Adara nahm ihr Essen und die Schläuche, dann folgte sie ihm und Lutian durch die Tür.
    Draußen standen ein paar Männer aus der Stadt um den Leichnam herum, der an der Hauswand lehnte, während die Wirtin ihnen von Phantom erzählte.
    »Er war böse«, flüsterte sie. »Vom Teufel besessen. Ich weiß, da war Teufelszeug und Hexenkraft am Werk.«
    Adara wollte zu der Gruppe gehen, aber Christian zog sie zurück. Er bedeutete ihr und Lutian, still zu sein, dann hob er sie aufs Pferd und saß selbst auf, Lutian tat es ihm
    nach.
    Er nahm die Zügel ihres Pferdes und führte sie unauffällig aus der Stadt.
    »Warum habt Ihr das getan?«, fragte sie, nach einer Weile.
    »Die Wirtin konnte sehen, dass ich Phantom kannte, und ich wollte nicht, dass sie mit dem Finger auf uns zeigt und >Hexerei< schreit. Besser verschwinden, ehe es zu spät ist.«
    Da pflichtete sie ihm bei. »Ich muss sagen, Mylord, Ihr pflegt interessanten Umgang.«
    Er verzog keine Miene. »Ihr kennt die Interessantesten noch gar nicht.«
    Hm, das mochte wahr sein. Aber sie bezweifelte, dass irgendein Mann faszinierender sein könnte als der, den sie gerade anschaute.
    Christian war ihr ein Rätsel. Was für ein Mann verkleidete sich schon als Mönch, verbarg aber unter seiner Kutte ein Schwert und Waffen? Und was für ein Mann verzichtete auf sein Königreich, um sich mit einem unseligen Mörder abzugeben?
    Und dabei war, seinen eigenen Worten nach, Phantom gar nicht das interessanteste Mitglied seiner Truppe.
    Mit was für einem Mann war sie eigentlich verheiratet?
    Andererseits, was bedeutete das schon? Prinz oder Dämon, sie brauchte ihn, um ihr Königreich zu sichern, das war ihre erste Pflicht. Irgendwie musste sie ihn dazu bringen, ihrem Wunsch nachzugeben.
    Adara beobachtete Christian, während er sie durch die finstere, fremdartige Landschaft führte. Sein Gesicht war kaum zu erkennen, aber seine herrische Gegenwart und Macht waren unverkennbar. Dies war ein Mann, der ein hartes Leben geführt hatte.
    »Christian?«, fragte sie leise.
    »Was ist?« Aus seiner Stimme war Müdigkeit zu hören.
    »Habt Ihr einen Ort, den Ihr Zuhause nennen würdet?«
    Christian schwieg.
    Zuhause. So ein einfaches Wort, aber in Wahrheit kannte er seine Bedeutung nicht wirklich. Als Kind waren er und seine Eltern ständig unterwegs gewesen. Sie hatten in Herbergen übernachtet, in Wirtshäusern oder bei Freunden gelebt. Gelegentlich waren sie auch bei der normannischen Familie seines Vaters gewesen, die im Heiligen Land Besitzungen hatten, aber nur sehr selten.
    Er konnte nicht einmal alle Länder aufzählen, in denen sie gewesen waren. Manche waren nicht mehr als verschwommene Erinnerungen, andere dagegen klarer in seinem Gedächtnis. Wie oft war er in einem Bett eingeschlafen, nur um in den Armen seines Vaters aufzuwachen, weil sie zu neuen Zielen aufgebrochen waren. Immer wenn er seine Eltern fragte, warum sie ständig umherreisten, hatten sie ihm geantwortet, sie sähen gerne andere Völker und neue Länder.
    Jetzt fragte er sich, ob das die Wahrheit gewesen war. Vielleicht wurden sie auch verfolgt?
    Warum habt ihr es mir nicht gesagt? Zur Hölle mit euch!
    Aber er konnte wohl schlecht die Eltern verfluchen, die er so geliebt hatte. All diese Jahre war das Wissen um ihre Liebe zu ihm das Einzige gewesen, an das er sich hatte klammern können, um nicht den Verstand zu verlieren. Um irgendwo einen Rest von Menschlichkeit zu bewahren.
    Das, was in seinem Leben einem Zuhause am nächsten kam, war das Kloster. Aber wenn das wirklich ein Zuhause war, konnten sie es behalten.
    »Nein«, erwiderte er schließlich. »Ich habe kein Zuhause.« »Wie lebt Ihr? Womit bestreitet Ihr Euren Lebensunterhalt?«
    »Mit meinem Schwert. Es bietet mir Schutz und verschafft mir Nahrung und Kleider. Was Geld angeht, so habe ich genug. Wenn ich mehr brauche, nehme ich an Turnieren teil.«
    »Wer von seinem Schwert lebt, wird dadurch auch sterben«, warf Lutian ein, der dicht hinter ihr ritt.
    Lutians Bemerkung nicht weiter beachtend, war Adara von Christians Antwort erschüttert. »Ihr reist immer allein.«
    »Ja.«
    »Und dieses Leben gefällt Euch?«
    »Ja.«
    Adara runzelte die Stirn. Wie war das möglich? Wie konnte ein Mann sein ganzes Leben lang allein sein und sich keinen Freund oder Familie wünschen? Sie konnte das nicht verstehen.
    »Ihr seid ein einsamer Mensch, Christian von Acre. Basilli und Selwyn haben Euch viel

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