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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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wieder die Stimme seiner Mutter sagen, spürte ihren Kuss auf seiner Stirn und ihre Arme um sich. Ich werde dich immer lieben.
    Er konnte nicht zählen, wie oft seine Mutter ihm vorgesungen hatte, als er noch ein Kind war. Allerdings konnte ihre Stimme keinem Vergleich mit Adaras wunderschönem Alt standhalten.
    Lutian räusperte sich und riss ihn aus seiner Versunkenheit.
    Das ältere der beiden Mädchen richtete sich auf, als sie ihn bemerkte. »Tun wir etwas Falsches, Bruder?«, fragte sie ihn.
    Adara brach mitten im Lied ab und drehte sich zu ihm um. Himmel, sie war atemberaubend schön. Ihr volles schwarzes Haar fiel ihr ungezähmt wie ein Umhang aus Zobel auf den Rücken. Und ihre Augen ...
    Ein Mann konnte seinen Verstand verlieren, wenn er zu lange in diese freundlichen, seelenvollen Augen schaute.
    Es war sicher nicht richtig, wenn eine Königin so arglos und unschuldig aussah. Besonders keine, die einen ganzen Kontinent durchreist hatte, um ihn zu verführen.
    »Nein«, antwortete Christian auf die Frage der Kleinen. »Und ich bin kein Mönch.«
    Das Mädchen musterte ihn mit schief gelegtem Kopf.
    »Er spielt Verkleiden«, erklärte Adara. »Wie Marge.« Sie gab den Kindern die Puppen zurück und stand auf, sie trat zu ihm.
    »Habt Ihr nicht gegessen?«, erkundigte er sich.
    Sie deutete auf ein Tuch, das auf einem Tisch in der Nähe über ein paar Fleischpasteten und zwei Schläuche Ale gebreitet war. »Ich dachte, es sei am besten, wenn wir unterwegs essen.«
    »Ich habe schon etwas gehabt«, warf Lutian ein. Er rieb sich den Bauch. »Es war sehr schmackhaft. Aber ich hätte doch gerne noch meinen ersten Wunsch erfüllt. Eine feiste Jungfer, an der ich mich gütlich tun kann.« Sein Blick blieb an Adara hängen. »Was mehr kann sich ein Mann wünschen?«
    Christian zog finster die Brauen zusammen, bis Adara die Hand ausstreckte und ihm über die Stirn strich, was ihn sogleich besänftigte und die Falten glättete. »Das solltet Ihr nicht so oft tun. Davon bekommt Ihr nur Runzeln.«
    Christian öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber sogleich wieder, als er von draußen etwas Verdächtiges hörte.
    Wenn er es nicht besser wüsste ...
    Ein Dolch sirrte durch die Luft und verfehlte sein Gesicht nur um Haaresbreite.
    Adara schrie auf und eilte zu den Kindern, um sich schützend vor sie zu stellen. Lutian folgte ihr.
    Ehe er sein Schwert ziehen konnte, wurde die Tür aufgestoßen und ein Körper in die Herberge geworfen.
    Christian zog sein Schwert und richtete es auf den Mann auf dem Boden, nur um festzustellen, dass er tot war.
    Er machte einen Schritt nach hinten, als schon ein anderer Mann mit einem Dolch in der Hand durch die Tür kam.
    Adara drückte die Gesichter der Mädchen an sich, damit sie den Toten nicht sahen, während sie selbst noch damit beschäftigt war, zu verstehen, was geschah. Selbst Lutian stand reglos wie eine Statue.
    Christian hielt immer noch sein Schwert bereit, machte aber keine Bewegung, um anzugreifen.
    Der Neuankömmling war beinahe so groß wie Christian. Er hatte schwarzes langes Haar, das ihm weit über die breiten Schultern fiel. Sie hatte noch nie so langes Haar bei einem Mann gesehen. Seine Haut war dunkler als die von Europäern. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, er sei Sarazene.
    Aber seine Augen waren so hell, dass sie zuerst glaubte, sie seien weiß. Die Gnadenlosigkeit in ihnen war mindestens ebenso erschreckend wie ihre Farbe.
    »Phantom«, sagte Christian leise. »Bist du heute Nacht Freund oder Feind?«
    »Wenn ich Feind wäre, Abt, wärest du jetzt tot«, antwortete der Mann mit einem Akzent, der eindeutig normannisch war.
    Mit einer flüssigen Bewegung wischte Phantom die blutige Klinge an seiner Hose ab, ehe er den Dolch wieder in seinem schwarzen Ärmel verbarg.
    »Gnade, Gnade!«, rief die Wirtin, als sie eintrat und den Toten auf ihrem Fußboden liegen sah. Sie lief zu den Mädchen und scheuchte sie aus dem Schankraum.
    Phantom richtete seinen kalten, unheimlichen Blick auf Adara, die sogleich reglos verharrte. Dieser Mann wirkte furchteinflößend und eiskalt. Gleichzeitig hatte er etwas Bekanntes und Vertrautes, dabei war sie sich fast sicher, dass sie ihn nie zuvor getroffen hatte, denn die Begegnung mit einem Mann wie ihm vergaß man nicht so leicht.
    »Was haben wir denn hier?«, fragte er mit einem Anflug von Gefühl in der Stimme.
    Christian stellte sich vor sie. »Sie geht dich nichts an.«
    Ein langsames, unartiges

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