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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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der Holzheimer – sich dem Rudel bereits entgegen, aber sie waren nur zu zweit, und ihre Reittiere waren nur Pferde, keine Ranyhyn. Sie würden fast augenblicklich überwältigt werden.
    Und damit nicht genug: Trotz des Aufruhrs und der Hektik um sie herum nahm Linden die Anwesenheit eines Wüterichs unter den Kresch wahr. Dieses bösartige Wesen kannte sie gut: Es hatte sie einst besessen und versucht, ihre Liebe zu Thomas Covenant zu entweihen. Es war Moksha Jehannum, der über die Wölfe herrschte und sie aufstachelte, bis sie blutrünstig heulend über ihre Opfer herfielen.
    Linden dachte nicht erst lange nach. Dafür blieb ihr gar keine Zeit. Ein Elohim hatte das Land vor Meerjungfrauen und Skurj und Croyel gewarnt. Er hatte von einem Schatten auf dem Herzen seiner Leute gesprochen. Er hatte vor der Gefahr durch die Halbhand gewarnt. Und er hatte Sandgorgonen erwähnt ...
    Linden hatte erlebt, wie seine anderen Prophezeiungen in Erfüllung gegangen waren. Warum nicht auch diese? Entfernungen bedeuteten für Geschöpfe mit solcher Macht nichts. Und fast ohne zu merken, was sie tat, rief Linden laut: »Nom! Wir brauchen dich!« Dann trieb sie Hyn an, lenkte die Stute in das Getümmel aus Theurgien und sprengte durch den Kataklysmus auf die verängstigten Holzheimer zu.
    Stave und Liand gesellten sich sofort zu ihr, und Pahni und Anele folgten ihnen dichtauf, als hätten sie – oder ihre Ranyhyn – gewusst, was Linden tun würde. Als Thomas Covenant Nom gegen die Sonnengefolgschaft zu Hilfe gerufen hatte, war die Sandgorgone nicht gleich zur Stelle gewesen. Von Bhrathairealm und der Großen Wüste aus hatte sie namenlose Meere überqueren und ungezählte Meilen zurücklegen müssen. Kam es diesmal zu einer ähnlichen Verzögerung – falls Nom überhaupt auf Lindens Ruf reagierte –, würden alle Menschen und Pferde in diesem Tal, vielleicht auch die gesamte Dämondim-Brut tot sein, ehe die Sandgorgone eintraf. Trotzdem zögerte Linden keinen Augenblick und sah sich auch nicht um. Die Not der Holzheimer trieb sie an. Um ihretwillen und um es mit Moksha aufzunehmen, konnte sie endlich ihre inneren Widersprüche überwinden. Mit Gesetz und Erdkraft bahnte sie sich eine Gasse durch das Kampfgetümmel, und Hyn trug sie im Galopp gen Norden.
    Sie konnte nicht sehen, wie der Egger erblasste, als sei er über ihren Entschluss entsetzt. Alles, was sie hörte, war seine Stimme, hell vor Verzweiflung: »Ich kann dich zu deinem Sohn bringen!«
    Linden keuchte. Wollte er ihr damit vielleicht das Herz brechen? Doch sie wurde nicht schwach, denn jetzt, in diesem Augenblick, war die Not der Dorfbewohner dringender als jede andere Überlegung. Sogar ihre Freunde zählten jetzt nicht ... Während sie sich auf die Kresch konzentrierte, spürte sie, ohne es eigentlich zu sehen, dass der Egger seine Abwehr einstellte. Nur ihre Nerven registrierten, was hinter ihr geschah, als er sein Streitross und sich mit einer anderen Art Magie umgab und verschwand.
    Roger, der so um sein erstes Ziel gebracht wurde, heulte wütend auf. Aber er hatte noch weitere Ziele, und eine Pause gönnte er sich nicht. Er warf sich herum und schleuderte Lava und Hass gegen Lindens Rücken.
    Sie achtete nicht darauf. Für sie war er zu einer Randfigur, zu einer nur lästigen Begleiterscheinung geworden. In diesem Augenblick verkörperte sie Caerroil Wildholz und den Galgenbühl. Wie der Forsthüter hatte sie kostbares Leben zu schützen. Sie brauchte die Holzheimer nur, damit sie ihr den Weg bahnten. Taten sie das nicht ... behinderten sie ihren Angriff sogar ...
    Die Kresch und der Wüterich hatten die Dorfbewohner schon fast erreicht, und Rogers erster Lavastrahl ging zu kurz – er wurde von tosender Dunkelheit abgelenkt, weil die Urbösen und Wegwahrer sich rasch auf ihn eingestellt hatten. Einen Herzschlag später wurde er von mindestens der Hälfte der überlebenden Dämondim-Brut angegriffen. Der Rest setzte sein Lehrenwissen gegen die Höhlenschrate ein, um Rogers Heer möglichst daran zu hindern, Linden zu folgen.
    Aber Roger war von Kasteness' Macht ekstatisch. Diesmal konnte seine geborgte Hand ihre Kraft direkt von der Quelle beziehen: Kasteness' wilde Brutalität stieg ihm zu Kopf. Die Erschütterungen und das Vitriol seiner Angreifer wischte er mühelos und verächtlich beiseite, und seine Bemühungen, Linden zu treffen, veranlasste sie dazu, ihre Kräfte zu ihrem Schutz zu bündeln, statt sie gegen ihn einzusetzen.
    Dann jedoch wurde die

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