Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08
von ihnen in Brand, als seien sie trocken wie Zunder. Über sich selbst entsetzt, griff sie weiter und weiter nach dem Flammenstrahl ihrer Erdkraft. Solange Roger sich nur gegen die Dämondim-Brut verteidigte, während er den Egger zu vernichten versuchte – solange er weder sie noch ihre sterblichen Gefährten angriff –, zwang Linden sich dazu, gegen sein Heer zu kämpfen, statt den unter dem Melenkurion Himmelswehr begonnenen Kampf fortzusetzen und Roger für seine Mitschuld an Jeremiahs Qualen büßen zu lassen.
Flüchtig sah sie zwischendurch Mahrtiir und Bhapa; Galt und Branl; Clyme. Die Ramen besaßen weder die Kraft noch die Schnelligkeit der Haruchai; sie konnten es erst recht nicht mit der Größe und den Muskeln der Höhlenschrate aufnehmen. Trotzdem waren sie erfahrene Kämpfer, die dafür ausgebildet waren, die Ranyhyn flink und listig zu beschützen. Und ihre Reittiere kämpften für sie. Galt und Branl, die zu Fuß waren, und Clyme auf Mhornym schafften es zuletzt, sich durch das Getümmel zu Bhapa und Mahrtiir durchzukämpfen.
Alle fünf waren mit Blut bedeckt – mit eigenem, aber auch dem von Höhlenschraten. Das Gemetzel unter den Ungeheuern war schrecklich. Trotzdem wogten die Höhlenschrate mit jedem Herzschlag dichter an Linden und ihre verbliebenen Beschützer heran.
Auf ein Wort Staves hin griffen Bhanoryl und Naybahn zugunsten ihrer Reiter in den Kampf ein, sodass nur der ehemalige Meister zu Lindens Schutz zurückblieb, während Liand und Pahni weiterhin Anele beschützten.
Roger schien triumphierend zu lachen, als genieße er seine Macht. Hätte er sie auf die Urbösen und Wegwahrer konzentriert, hätte er sie bestimmt ausrotten können. Aber er gab sich damit zufrieden, ihr schwarzes Lehrenwissen abzuwehren, während er versuchte, den Egger auszulöschen, der ständig weiter zurückweichen musste. Seine Fähigkeit, beiseite zutreten, konnte er nicht nutzen, weil Rogers triumphierende Wut und Esmers verwundeter Zorn ihm viel zu sehr zusetzten. Linden mochte sich nicht vorstellen, was jemand, der so gefährlich und gierig wie der Egger war, getan hatte – oder tun konnte –, um sich solche Feindseligkeit von Lord Fouls Schergen zu verdienen.
Trotzdem kam der Angriffskeil, der den Egger zu erreichen versuchte, wegen Esmers unregelmäßigen Eruptionen nicht an ihn heran. Aber dann wechselten diese Urbösen plötzlich ihr Angriffsziel, schwenkten in Fünfer- oder Sechsergruppen ab und beeilten sich, auf allen vieren hastend zu der Formation zu stoßen, die gegen die Höhlenschrate kämpfte.
Aber sie kamen zu spät ... und die Höhlenschrate waren zu zahlreich. Selbst Lindens verzweifelte Bemühungen reichten nicht mehr aus. Trotz des Eingreifens der schwarzen Dämondim-Brut würden ihre letzten Gefährten und sie selbst bald überrollt werden. Kamen Esmer und vielleicht sogar der Egger ihr nicht bald zu Hilfe, würde sie vielleicht nicht überleben, in jedem Fall aber nicht imstande sein, Stave und Liand, Pahni und Anele am Leben zu erhalten. Und Mahrtiir, Bhapa und die Gedemütigten waren vielleicht bereits tot.
Während sie einzelne Wesen in lebende, schreiende Feuersäulen verwandelte, warf ein Höhlenschrat aus nur acht oder zehn Schritten Entfernung einen Knüppel nach ihr. Linden sah ihn kaum, ehe Hynyn sich mit einem Sprung vor Hyn setzte und Stave sich den Knüppel aus der Luft schnappte. Er nutzte den Schwung der Waffe aus, um sie sofort gegen den Angreifer zurückzuschleudern.
Als Liand diesmal ihren Namen rief, blickte Linden zu ihm hinüber und sah ihn auf die Holzheimer deuten. Bisher hatten diese abseits gestanden und den Kampf aus sicherer Entfernung verfolgt, aber jetzt kamen sie plötzlich herangestürmt. Sie schienen zu schreien, obschon Linden das wegen des allgemeinen Lärms nicht hören konnte. Einige Augenblicke lang glaubte sie, die Dorfbewohner wollten in den Kampf eingreifen, um sich für die Zerstörung des Ersten Holzheims zu rächen, aber dann sah sie ein riesiges Kresch -Rudel, das von Norden hereinbrach. Die großen gelben Wölfe sprangen mühelos über den Bach oder planschten durchs Wasser, und Männer, Frauen und Kinder flüchteten angstvoll in die einzige Richtung, die ihnen noch offen stand. Hätten sie zu den Seiten hin ausweichen wollen, wären die Wölfe binnen Sekunden über sie hergefallen.
Damit gerieten die Holzheimer jedoch zwischen zwei Feuer, und bald würden sie alle sterben. Zwar stellten die beiden Meister – die einzigen Verteidiger
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