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Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08

Titel: Die Rückkehr des Zweiflers - Covenant 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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schnaubte. »Lass dich nicht von ihm verwirren. Die Sache ist ganz einfach. Er redet gern von Hilfe und Verrat, aber bei ihm geht es meistens um Verrat. Ihm zuzuhören ist reine Zeitverschwendung.« Während Covenant sprach, zog Jeremiah den roten Rennwagen aus dem Hosenbund seines Schlafanzugs und ließ ihn über Finger und Handfläche seiner Halbhand rollen, als wolle er das Spielzeug verschwinden lassen wie ein Zauberer ein Geldstück.
    Dass Covenant von ihrer Begegnung mit Esmer wusste, verblüffte Linden, aber sie klammerte sich weiter an ihre schützende Distanziertheit. »Du weißt, was er zu mir gesagt hat?«
    Du musst die Erste sein, die von dem Erdblut trinkt. Verstand Covenant vielleicht, was Esmer gemeint hatte?
    »Wahrscheinlich«, sagte Covenant gedehnt. »Zumindest das meiste. Aber es ist besser, wenn du es mir erzählst.«
    Er war Thomas Covenant; das stellte sie nicht in Frage. Aber sie wusste nicht, ob sie ihm jetzt trauen durfte. Vorsichtig antwortete sie: »Er hat gesagt, dass die Urbösen und Wegwahrer mir dienen wollen.«
    »Wie?« Plötzlich war er aufgebracht. »Indem sie sich all diesen Dämondim anschließen? Teufel noch mal, Linden. Gebrauch deinen Verstand. Sie sind von den Dämondim erschaffen worden. Sogar die Wegwahrer können das nicht vergessen, auch wenn sie sich noch so sehr bemühen. Sie sind böse erschaffen worden. Und die Urbösen sind Fouls Diener, seit sie ihm begegnet sind.«
    »Sie haben Hohl erschaffen«, stellte sie fest, als spreche sie mit einem ihrer Patienten. Ohne die Urbösen hätte ihr Stab des Gesetzes nicht existiert.
    »Und du hältst das für eine gute Sache?«, fragte Covenant scharf. »Klar, du hast dem Sonnenübel ein Ende gemacht. Aber es wäre nach einiger Zeit von selbst schwächer geworden und verschwunden. Es brauchte das Sonnenfeuer. Und seit damals hat dieses Ding, das du ständig mit dir herumträgst, vor allem eines getan: Es hat meine Arbeit verdammt viel schwieriger gemacht.
    Verdammt noch mal, Linden, hättest du nicht meinen Ring an dich genommen und diesen Stab hergestellt, hätte ich alles schon vor einer Ewigkeit in Ordnung bringen können. Ich hätte die Zeit um Foul herum in dem Augenblick einfrieren können, in dem du das Land verlassen hast. Dann säße Kasteness noch in seinem Gewahrsam fest, die Skurj wären noch eingesperrt, Kevins Schmutz würde nicht existieren, Foul hätte diese Schwachstelle in Joans Verstand nicht finden können, und wir bräuchten uns keine Sorgen wegen Zäsuren und Dämondim und Urbösen und Esmer und dem verdammten Weltübelstein zu machen. Von verschiedenen anderen Mächten, die gemerkt haben, was hier vorgeht, und ihren Vorteil daraus ziehen wollen, ganz zu schweigen.
    Höllenfeuer, ich weiß, dass du diesen Stab magst. Du bist wahrscheinlich sogar stolz auf ihn. Aber du hast keine Ahnung, was er mich kostet.« Er sah zu Jeremiah hinüber. »Oder deinen Sohn.«
    Jeremiah nickte, ohne von dem roten Rennwagen aufzusehen, der über seine Halbhand rollte.
    »Was mache ich deiner Ansicht nach hier?«, schloss Covenant. »Ich versuche noch immer, dein Chaos in Ordnung zu bringen.«
    Linden zuckte trotz ihrer Selbstdisziplin zusammen. Er schob die Verantwortung ihr zu ...? Hatte er ihr nicht in ihren Träumen erklärt, dass sie den Stab des Gesetzes brauchte? Und sie durch Anele gedrängt, ihn zu finden?
    Ich kann dir nur helfen, wenn du mich findest.
    Trotzdem hatte letztlich er sie gefunden.
    »Es ist schrecklich, Mama«, murmelte Jeremiah, als rede er mit seinem Rennwagen. »Mit Worten lässt sich nicht beschreiben, wie es sich anfühlt. Worte sind nicht stark genug. Der Verächter reißt mich in Stücke. Und ich kann ihn nicht daran hindern. Covenant kann ihn nicht daran hindern. Er peinigt mich unaufhörlich und lacht dabei, als habe er sich noch nie so gut amüsiert.«
    O mein armer Sohn!
    Linden biss sich auf die Unterlippe und zwang sich dazu, erneut Covenant anzusehen. Sie begann zu verstehen, weshalb er sie gewarnt hatte, sich vor ihm in Acht zu nehmen. Der Mann, den sie geliebt hatte, hätte sie niemals für Konsequenzen verantwortlich gemacht, die sie nicht hatte voraussehen können.
    Trotzdem half die Diskrepanz zwischen ihren Erinnerungen und seinem Verhalten ihr, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden, seine Vorwürfe beiseitezuschieben. Sie würde sich später mit ihnen beschäftigen. Wie früher so häufig bei ihren Patienten reagierte sie auf seinen Zorn, indem sie versuchte, den Kurs ihrer

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