Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
würden unter den Trümmern begraben werden oder ertrinken.
Talita wurde immer nervöser. Endlich kamen sie vor Anjalas Tür an. Talita traute sich nicht, sie zu öffnen, und warf Mario einenHilfe suchenden Blick zu. Mario holte tief Luft und stemmte mit einem leichten Anlauf die Tür auf. Sheila schloss vor Angst die Augen.
Als sie sie wieder aufmachte, sah sie, dass die Wohnung weitgehend unbeschädigt war. Nur ein paar Steinbrocken hatten sich von der Decke gelöst und waren auf den Boden gefallen. Aber Anjala und Brom schienen unverletzt zu sein. Brom hatte weinend das Gesicht verzogen und klammerte sich an Anjala fest. Fenolf hatte schützend seinen Arm um Anjala gelegt. Die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben.
»Sie leben!«, rief Talita erleichtert und strahlte Mario und Sheila an.
Sheila trat auf Brom zu und berührte ihn mit der Spieldose. Brom ließ Anjala los, riss die Augen auf und starrte die drei Ankömmlinge ungläubig an.
»Das gibt’s doch nicht! Habt ihr euch hierher gezaubert?« Dann fiel ihm auf, dass Anjala stocksteif dastand. Er zerrte sie am Kleid. »Mama, was ist los mit dir?«
Talita schlang die Arme um Brom. »Alles wird gut, Brom, glaub mir!« Dann sah sie zu Sheila. »Fenolf soll nicht mitkommen, dieser Verräter!«
Sheila und Mario wechselten einen Blick. Sheila konnte verstehen, dass Talita Fenolf misstraute, weil er sich im Palast nicht auf ihre Seite gestellt hatte.
»Er hat dich aus dem Gefängnis befreit, Talita«, warf Mario ein. »Außerdem – wie willst du deiner Mutter erklären, dass wir ihn einfach seinem Schicksal überlassen?«
Talita kämpfte mit sich. Sie presste Brom eng an sich. Der Jungezappelte und verlangte lautstark, dass seine Schwester ihm erklärte, was überhaupt los war.
»Und deine Mutter liebt ihn«, fügte Sheila hinzu. »Ich glaube, er ist kein schlechter Mensch. Gib ihm eine Chance, Talita.«
Talita zögerte. Sie presste die Lippen zusammen, dann nickte sie. »Gut.«
Sheila berührte Anjala und Fenolf. Die beiden erwachten aus ihrer Erstarrung. Anjala zuckte zusammen, als Sheila plötzlich vor ihr stand.
»Wie kann das sein?«, fragte sie verblüfft.
»Wo kommt ihr so plötzlich her?«, wollte auch Fenolf wissen. Er sah sich verwirrt um und schaute zur Decke. »Wir müssen hier sofort raus. Die Wohnung bricht sicher gleich ein.«
»Uns passiert nichts«, sagte Talita, stand auf und fasste nach Broms Hand. »Sheila und Mario werden uns von hier wegbringen.«
Anjala drückte Talita an sich. »Endlich bist du wieder da.« Freudentränen standen in ihren Augen. Dann hob sie den Kopf und lauschte. »Warum ist es auf einmal so still? Es hat doch eben noch alles gewackelt.«
»Wir haben die Zeit angehalten«, sagte Mario. »Aber das erklären wir alles später. Wir müssen trotzdem so schnell wie möglich weg.«
»Ich wusste es – ihr seid Magier«, murmelte Fenolf.
»Wohin wollt ihr uns bringen?«, fragte Anjala, als Talita sie zur Tür zog.
»Erst mal raus ins Meer«, antwortete Talita.
Zu sechst liefen sie durch die Gänge zurück zum Tunnel. Bromwunderte sich über die erstarrten Leute, die links und rechts vor den Türen standen.
»Warum sehen sie uns nicht?«, fragte er.
»Weil wir viel zu schnell für sie sind«, meinte Talita.
»Versteh ich nicht«, maulte Brom.
»Eines Tages wirst du es verstehen«, versprach ihm Talita. »Bestimmt!«
Sie hatten die Treppe zu einem der Kanäle erreicht. Das Wasser stand hoch, aber selbst die Wellen waren erstarrt und bewegten sich nicht.
Sheila watete als Erste ins Wasser und verwandelte sich. Brom war sofort an ihrer Seite, ein grauer, quirliger Delfin mit neugierigen Augen. Anjala kam als Nächste. Nachdem auch Talita und Mario im Wasser waren, mussten sie noch auf Fenolf warten.
»Was ist los mit ihm?«, fragte Talita. »Will er nicht mit?«
»Er hat beim Verwandeln manchmal Probleme«, sagte Mario.
Fenolf stand noch immer bis zur Hüfte im Wasser und schien mit sich zu kämpfen. Schließlich machte er mutig einen Sprung nach vorne. Als er zu ihnen kam, war er noch immer ein Mensch, musste auftauchen und Atem schöpfen. Er sah verzweifelt aus.
»Ich schaff’s nicht!« Seine Stimme hallte in dem Gewölbe.
»Natürlich wird er es schaffen«, sagte Mario zu Sheila. »Ich muss nur ein bisschen nachhelfen. Wir sollten sowieso die HUNDERTKRAFT aktivieren, dann können wir die anderen schneller von hier wegbringen.«
»Ah, jetzt bist du zur Abwechslung mal derjenige, der auf Magie
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