Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition)

Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition)

Titel: Die Runen der Macht - Göttliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Ballantine
Vom Netzwerk:
»Das alte Blut fließt in deinen Adern, aber nicht vonseiten deines Vaters.«
    »Die Ehtia«, flüsterte er zur Antwort und fragte sich, wie viel von dem wilden Talent, vor dem sein Orden solche Angst hatte, von ihnen kam. »Also hast du …«
    »Es ist ein kleines Talent.« Seine Mutter strich ihm das Haar aus dem Gesicht. »Von Zeit zu Zeit kann ich Magie beruhigen. Das hat sich als sehr nützlich erwiesen, als ich mich in Onika verliebte.«
    Trotz ihrer Lage errötete Merrick. Er hatte sich schon gefragt, ob der Prinz privat seine Maske aufbehielt, aber wenn Japhne davon nicht berührt wurde, ergab alles einen Sinn. Da dieses Thema für ihn als Sohn wie als Diakon unziemlich und peinlich war, wechselte er es schnell.
    »Komm.« Er legte den Arm um seine Mutter. »Wir bringen dich in den Palast zurück, und dann versuche ich, Sorcha und Onika einzuholen. Sie wollen die Göttin Hatipai daran hindern, sich in dieser Welt einen Körper zu verschaffen. Ich fürchte, ich weiß, warum ich eine Aktive Rune beschwören konnte.«
    Sie stützten sich gegenseitig und gingen durch die Rohre unter den Palast zurück. Jetzt, da die Dunkelheit aufgehoben war, sah Merrick einen Kreis von Wehrsteinen, die meisterhaft ins Mauerwerk eingelassen waren.
    »Aber deine Hände«, murmelte seine Mutter, als sie Chioma wieder betraten.
    Dort angekommen, hörte Merrick die Verbindung in seinem Kopf singen. Das Summen war kein tröstliches Geräusch. Irgendwo nicht weit entfernt hatte er seine Partnerin zurückgelassen, und sie musste ohne ihn massiv beeinträchtigt sein. Er warf einen Blick auf seine Hände. »Ich werde sie verbinden. Vielleicht kann ich sie immer noch einholen, wenn ich das schnellste Pferd nehme.«
    Japhne runzelte die Stirn und dachte zweifellos an ihren Prinzen, der sich in Gefahr befand. »Von welchem Nutzen kannst du sein, mein Sohn? Was getan ist, ist doch bereits getan?«
    »Nicht, wenn Sorcha im Spiel ist, Mutter.«
    »Dann geh zur Luftschiffstation.« Jetzt zerrte sie ihn weiter. »Es liegen zwei Schiffe im Hafen, und wenn sie ihre Wehrsteine für dich verbrennen, kommst du vielleicht noch rechtzeitig an.«
    Merricks Herz schwoll an vor Bewunderung und Liebe für Japhne. Er hatte sie gerettet, und dann hatte sie ihn gerettet. Der junge Diakon konnte nur hoffen, seine Partnerin rechtzeitig zu erreichen, um das Gleiche bei ihr zu tun.

Kapitel 29
Der verlorene Sohn
    Sorcha erwachte in einer Wiege aus Sand. Er war über sie hinweggeweht, hatte sich um sie gesammelt und drohte nun, sie zu verschlingen. Sie fuhr hoch. Ihr Mund war trocken, ihr Puls raste, und sie hatte sich in der zerbrochenen Schaukel verheddert. Als sie den Kopf nach links drehte, sah sie, über die Dünen verstreut, die schwelenden Überreste der
Winterfalke
.
    Die tapferen Chiomesen und die Kaiserlichen Seeleute waren gemeinsam wegen Hatipai gestorben – daran hatte Sorcha keinen Zweifel. Es lag an ihr, die falsche Göttin daran zu hindern, sich noch mehr Opfer zu holen.
    Sie befreite sich von den Resten der Schaukel, rappelte sich auf und untersuchte sorgfältig ihren Körper. Sie fühlte sich, als wäre sie kräftig verprügelt worden, und spürte durch ihre Kleider hindurch, dass sie jede Menge Prellungen hatte. Obwohl sie nicht wusste, wie tief sie gefallen war, schien nichts gebrochen zu sein. Als Nächstes versuchte sie, sich unter der sengenden Sonne zu orientieren.
    »Es ist dort drüben.« Onikas Stimme hinter ihr ließ sie wie eine grüne Anfängerin zusammenfahren. Der Prinz von Chioma hätte eine vom Wind freigewehte Statue sein können, und auch er wirkte nicht, als wäre er aus großer Höhe gefallen. Er sah nicht zerzauster aus als an seinem Hof.
    Er zeigte nicht hin, aber das brauchte er auch nicht. Der Tempel Hatipais war das einzige Gebäude in einem blendenden Meer aus Sand und ragte wie eine rote Blase aus dem Gold der Dünen auf.
    »Ihr müsst nicht gehen.« Sie taumelte zu ihm. »Ich habe einen Ordenseid geleistet; ich muss dort hin, aber Ihr …«
    »Auch ich habe einen Eid geschworen.« Der Prinz riss sich die glänzende Maske herunter und warf sie in den Sand wie etwas Abscheuliches, drehte sich aber nicht um. »Es ist meine Aufgabe, die Menschen von Chioma zu beschützen – das war schon immer so.«
    Sorcha wandte den Blick ab. »Wie könnt Ihr sie beschützen, wenn Ihr tot seid? Was ist mit Eurem Sohn, der darauf wartet, geboren zu werden?«
    Seine Stimme war ruhig. »Daran darf ich jetzt nicht denken. So sehr ich

Weitere Kostenlose Bücher