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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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und in einen offenen Hangar im Bauch der Herakles gezogen wurden. Als die grüne Kugel Niwjestas in Sicht kam, hörte die Drehung auf.
    »Schubsysteme initialisiert, Hermes - bereit für Alarmstart.«
    An der Konsole leuchteten Muster auf, dann wurde Theo in die Liege gepresst, bis die Intertialdämpfer sich einschalteten. Eine Weile saß er in der festen Umarmung der Liege da, atmete nach Plastik riechende Luft, spürte die Vibrationen des Antriebs in Rücken, Hals und Armen und wurde sich bewusst, dass seine Angst noch da war, aber von alten Kampfreflexen beherrscht und gedämpft wurde. Wenn man am Leben bleiben wollte, kam es darauf an, die eigene Angst zu nutzen, zu wissen, wann man sie übergehen und wann man auf sie hören musste. In dieser Situation aber musste er sich vollständig auf Donny Barbour verlassen, der verhindern würde, dass sie in einem Feuerball vernichtet wurden, wenn die brolturanischen Abfangjäger sie einholten.

    Kowalski erklärte ihnen über Funk, wo die Zwei-Mann-Rettungskapsel untergebracht war und welche Einstellungen sie am Autopiloten vornehmen sollten, damit die Kapsel bei Atmosphäreneintritt automatisch ausgeworfen wurde. Außerdem gab er Donny eine kurze Übersicht über die Bewaffnung des Shuttles (oder vielmehr dessen einzige Waffe, eine Laserkanone), empfehlenswerte Gegenmaßnahmen und verfügbare Schutzschirme.
    »Besser wäre es, Sie kämen gar nicht erst in die Situation, sie einzusetzen«, sagte Kowalski. »Übrigens bleiben Ihnen noch zwölf Minuten bis zum Erreichen des hohen Mondorbits. Anschließend sind Sie auf sich selbst gestellt. Viel Glück, Hermes .«
    »Danke, Herakles - wenn alles vorbei ist, laden wir euch auf ein paar Drinks und so viele Steaks ein, wie ihr essen könnt!«
    »Das werden wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, Hermes - sicheren Flug.«
    Der muntere, freundliche Wortwechsel ließ die Situation eher noch ernster erscheinen.
    »Wie schlimm ist die Lage?«, fragte Theo.
    Donny wandte lächelnd den Kopf. »Ihnen entgeht wirklich nichts, hab ich Recht, Major?«
    Theo zuckte die Achseln. »Ich erkenne eine aussichtslose Lage, zumal wenn niemand drüber reden will. Wie stehen unsere Aussichten?«
    Donny zeigte aufs Holodisplay. »Die Abfangjäger holen schneller auf als gedacht - sie dürften uns erreichen, wenn wir in die Atmosphäre eindringen.«
    »Und das wäre das Ende.«
    »Na ja … es sei denn, wir probieren etwas Unorthodoxes.« Er beugte sich herüber. »Wir programmieren den Autopiloten so, dass die Hermes unsere Verfolger nach Ausstoß
der Rettungskapsel angreift. Das Shuttle muss sie nur so lange beschäftigen, bis wir in Bodennähe sind.«
    Theo nickte und lächelte trotz seiner leichten Übelkeit und des Zitterns in Armen und Beinen. Das war nur seine Angst, die an den Gitterstäben rüttelte.
    »Okay, wenn das unsere einzige Chance ist«, sagte er. »Machen wir das Beste draus.«
    Die Minuten verstrichen. Donny machte Eingaben an der Konsole und programmierte den Autopiloten, während Theo die Ausrüstung der Rettungskapsel überprüfte. Hinter dem Cockpit war eine Luke, hinter der sich eine kleine Treppe verbarg, die zur offenen Kapsel hinunterführte. Theo hatte die Staufächer mit den medizinischen Vorräten und dem Proviant geplündert und bunkerte gerade die Beute, als Donny ihn anrief.
    »Sind wir so weit?«
    »Ja - wo sind die Jäger?«
    »Praktisch über uns. Haben Sie alles verstaut?«
    »Ja, ist es so weit?«
    »Allerdings, Theo.«
    Theo hörte, wie die Luke der Rettungskapsel zuklappte und sich mit wimmernden Motoren versiegelte.
    Ihm kam ein furchtbarer Gedanke. Er drehte sich in dem beengten Raum, suchte nach der Lukensteuerung, doch er fand sie nicht.
    »Theo, ich weiß, das ist ein mieser Trick … aye, schon klar, aber anders geht es nicht. Sie sollten sich jetzt anschnallen - Start in zwanzig Sekunden.«
    »Donny, du verdammter Idiot!«, tobte Theo, kroch wieder zurück und schnallte sich mit mehreren breiten Gurten an. »Ist das so ein Schottischer-Krieger-opfert-sich-Ding?«
    »Blödsinn! Wenn wir beide mit der Kapsel ausstiegen, würden uns die Abfangjäger mit Raketen abschießen. So
hat wenigstens einer von uns eine Überlebenschance. Verstehen Sie mich nicht falsch - ich hänge an meinem Leben. Und jetzt schön den Hut festhalten!«
    Es rumste, dann ruckte die Kapsel und stürzte in die Tiefe. Theo hob sich der Magen, als die kleine Kapsel sich drehte und dann wieder scheinbar aufrichtete.
    »Donny! Was ist

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