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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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und hielten Ausschau nach einem Seiten- oder Hintereingang.
    An der Vorderseite waren mehrere Sicherheitsleute postiert, drinnen hielt ein einzelner Erdsphäre-Marine in einem abgeteilten Büro Wache. Es lief alles wie am Schnürchen, die Wachposten wurden lautlos ausgeschaltet, ohne dass einer sterben musste. Als der Marine an seinen Stuhl gefesselt war, traten sie vorsichtig aus dem Büro in den eigentlichen Hangar hinaus. Das ausladende Shuttle mit der stumpfen Nase war etwa zehn Meter lang, an der Oberseite des Rumpfes saßen Stummelflügel. Während die Getunten im Büro warteten, näherten sich Theo, Donny, Pjatkow und Giorgi, der Fahrer, der Hauptluke. Sie hatten sie fast erreicht, als ein brolturanischer Soldat durch eine Tür im großen Hangartor trat und unverzüglich das Feuer eröffnete.
    Es ertönte ein stotterndes, schwirrendes Geräusch, und Giorgi ging mit Wunden am Kopf, am Hals und am Rücken zu Boden. Eine zweite Salve traf Pjatkow an der Schulter und schleuderte ihn nach vorn. Donny und Theo gingen hinter dem Shuttle in Deckung und zogen die Waffen. Der Brolturaner schrie etwas und feuerte unter dem Shuttle hindurch. Theo kletterte fluchend auf den Rumpf, während Donny ständig die Position veränderte. Theo lag flach auf einem Flügel, als sich die Bürotür öffnete und eine Getunte, eine schlanke Blonde, heraustrat und dem Brolturaner etwas zurief. Die Hand hatte sie grüßend erhoben, doch als er sich ihr zuwandte, schnellte ihr Arm vor. Der Soldat stieß einen erstickten Schrei aus, ließ
das Automatikgewehr fallen und versuchte eine Hand zu heben, dann brach er zusammen. In seinem Auge steckte ein Messer. Die Getunte ging zu ihm hinüber, musterte ihn ernst, dann wandte sie sich ab und ging zurück ins Büro.
    Theo hatte sich unterdessen auf den Boden herabgelassen und rannte zu Donny hinüber, der neben Pjatkow niedergekniet war.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte er.
    Ehe Donny antworten konnte, sagte Pjatkow:
    »Das Schwein … hat mich erwischt … mit einem dieser Stahlnadelgeschosse … Krallensturm nennen sie das … Wie habt ihr ihn …?«
    »Eine der Getunten war’s«, antwortete Donny. »Die große Blonde.«
    Pjatkow lächelte. »Irenja, da , natürlich …« Er sah Donny an. »Die Luke … der Code lautet blau 24, rot 18, grün 09 …« Als sich sein Gesicht vor Schmerzen verzerrte, wusste Theo, dass er starb - da war einfach zu viel Blut. »Giorgi? …« Donny schüttelte den Kopf. »Ein guter Mann - hat einen besseren Tod verdient … Ihr müsst los. Lasst mich einfach hier liegen … jemand sollte mich …« Er fixierte Theo und Donny, dann grinste er grimmig. »Niemand soll mir … in den Kopf gucken - ich hab einen hohlen Zahn … njet , keine Widerrede … verschwindet!«
    Das taten sie. Sechs Minuten später waren alle an Bord. Donny saß im kleinen Zwei-Mann-Cockpit auf der Pilotenliege, die fünf Getunten hatten sich im Mittelteil auf den Passagiersitzen angeschnallt, und Theo schleppte Pjatkow zu einer Kiste nahe dem Büro, lehnte ihn dagegen und legte ihm die Waffe des Brolturaners auf den Schoß. Der Russe konnte die Augen kaum mehr offen halten, die eine Schulter und seine Seite waren blutgetränkt.
    »Hangartor … Büro …«

    Theo nickte, und als er durchs Bürofenster langte und den Knopf drückte, während Donny die Antigravgeneratoren des Shuttles auf Touren brachte, bekam er eine Gänsehaut.
    Das war’s, dachte er. Sobald das Tor hochgeht, kommen die Wachleute angelaufen .
    Pjatkow hatte die Augen geschlossen, als er sich abwandte, und Theo konnte nicht erkennen, ob er noch atmete.
    »Lebewohl, Witali«, sagte er leise, dann rannte er zum Shuttle, sprang hinein und schloss die Luke. Als sie sich versiegelte, blickte er durch den kurzen Gang zu den Getunten hinüber, die aufrecht und mit geschlossenen Augen dasaßen, die Handflächen auf den Knien. Dann ruckte das Shuttle und schwankte leicht, und Theo taumelte ins Cockpit. Als er sich mit zitternden Händen auf dem Copilotensitz anschnallte, lachte Donny anerkennend.
    »Nettes Schiff«, meinte er. »Reagiert gut, die Instrumente sind gut ablesbar, und es gibt sogar ein Overhead-Holodisplay.« Er wandte den Kopf zu Theo herum. »Sind Sie überhaupt schon mal geflogen? Nach Niwjesta, meinte ich.«
    »Nein.« Theo atmete tief durch. »Aber ich komme schon klar.«
    »Aye, denk ich auch. Stellen Sie sich vor, Sie wär’n auf der Kirmes.« Das Hangartor war fast vollständig geöffnet. »Okay, dann packen

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