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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Angst vor Spinnen, oder?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Er lächelte wehmütig. »Es wird schon gehen. Also - wo geht’s lang?«
    Zusammen mit den Uvovo ging Catriona zurück zu dem angeleinten Trictra und beleuchtete mit ihrer Taschenlampe den Weg.
    »Die Vorgänge auf Darien interessieren Sie wohl nur am Rande«, sagte Theo.

    »Das würde ich nicht sagen«, erwiderte Catriona und lächelte im Dunkeln. »Wir haben gestern zwei Ezgara-Soldaten gefangen genommen.«
    Er sah sie verblüfft an und wurde langsamer. »Sie haben … was«
    »Der erste ist explodiert, wobei mehrere Uvovo umkamen … Wussten Sie, dass sie einen Binärsprengstoff im Blut haben? Aye, sehr schlau und sehr hinterhältig. Übrigens sind das Menschen.«
    Theo nickte ernst. »Ja, das wusste ich bereits. Das wirft einige Fragen auf.«
    »Ja, nicht wahr? Den zweiten haben wir sediert, bevor er sich in die Luft sprengen konnte, dann haben wir mit Extraktionswurzeln und einer Vorrichtung, welche die Uvovo als Reinigungssack bezeichnen, die Verunreinigungen aus seinem Blut herausgefiltert. Jetzt ist er wieder bei Bewusstsein - er versteht Anglik, spricht es aber nicht besonders gut. Trotzdem haben wir ein paar interessante Informationen aus ihm herausgeholt.«
    Sie dachte daran, wie sie ihm Arme und Beine mit Lederriemen gefesselt hatten. Er war seiner Angst und seiner Wut hilflos ausgeliefert, als wäre ihm Selbstbeherrschung vollkommen fremd, so dass sie und die Wurzelmeister schon vermutet hatten, der Reinigungssack habe außer dem Sprengstoff noch etwas anderes aus seinem Blutkreislauf entfernt.
    »Er heißt Malachi«, sagte sie. »Er stammt von einer Menschenkolonie namens Tygra, aus einer stark militarisierten Gesellschaft, seinen wenigen Bemerkungen nach zu schließen.«
    »Mein Gott«, sagte Theo. »Hat die Hegemonie sie entführt?«

    »Entführung trifft es nicht ganz. Es scheint eher so, als wäre seine Kolonie vor ungefähr hundertfünfzig Jahren gegründet worden.«
    »Vor hundertfünfzig Jahren? Aber die Menschheit hat doch …« Er verstummte, überlegte einen Moment, dann weiteten sich seine Augen. »Doktor Macreadie, wollen Sie damit sagen …«
    Sie nickte lächelnd. »Die Kolonie Tygra wurde von einem Erdraumschiff namens Forrestal gegründet.«
    Als ihm die Implikationen bewusst wurden, machte Theos Staunen wachsendem Entsetzen Platz. »Die Forrestal war mit Nord- und Südamerikanern sowie Australiern bemannt«, sagte er. »Wie ist es möglich, dass daraus die gefürchtetsten Kämpfer der Hegemonie entstanden sind?«
    Catriona schüttelte den Kopf. »Im Moment bekommen wir kaum etwas aus Malachi heraus, deshalb kann man darüber nur spekulieren. Ich glaube jedoch, wir sollten das einstweilen für uns behalten. Wie würden die Menschen von der Erde reagieren, wenn das bekannt würde? Und wie würde die Hegemonie mit den Tygranern verfahren, wenn sie zu dem Schluss käme, dass die Allianz mit der Erdsphäre wertvoller für sie ist als ein Kader von Elitekämpfern, ganz gleich, wie loyal sie auch sein mögen?«
    »Da ist was dran«, meinte er. »Mein Gott, was sie durchgemacht haben müssen.«
    »Da fragt man sich unwillkürlich, wie es dem dritten Schiff ergangen sein mag, der Tenebrosa «, sagte Cat. In dem Moment sprach eine Sinneswahrnehmung an, die sie mit Segrana teilte. War es Erwartung? Ein Hinweis auf die Wahrheit oder ein Echo einer längst vertanen Möglichkeit, die unter den regenverhüllten Bäumen verblasste?
Sie lächelte still in sich hinein, denn sie wusste, dass Segrana eine Vorliebe für verwickelte Geheimnisse hatte.
    »Also, wenn jetzt auch noch welche von denen hier auftauchen sollten«, sagte Theo, »dann können wir einen Club aufmachen!«
    Catriona lachte laut auf und dachte: Aye, das wär doch was.

56 Kao Chih
    Sie warteten und schmachteten in einem kleineren Siebabteil, einem fünfzehn Meter langen Raum mit zernarbten, eingebeulten Metallwänden, die aufgrund des Staubabriebs gleichwohl glänzten. Hier drinnen trennten komplexe Kraftfelder die gewaltigen Mengen interstellaren Staubs, die von den Kraftfeldern der Staubsammler eingefangen wurden, sortierten sie nach Mineraltyp und Güteklasse und leiteten sie in verschiedene Silos weiter. Kao Chih vermutete, dass dieselben Feldprojektoren dazu dienten, ihn und Drazuma-Ha* zu scannen, doch als er den Mecha darauf ansprach, antwortete der nur wortkarg und nichtssagend, was auf ein gewisses Maß an Unbehagen schließen ließ. Fünf bis sechs Stunden ließ der

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