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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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beiden Seiten. Von der Brücke aus überblickte man den größten Teil der Oberseite der Viganli , vom Schachbrettmuster der
Frachtluken bis zu der ovalen Ansaugöffnung des flammenden Bugs, von dem sechs hundert Meter lange Ausleger nach vorn und nach außen ragten, drei oben, drei unten. Dies waren die Sendemasten, die das 2,5 Kilometer breite Kraftfeld projizierten, das den Staub und die Gesteinsbrocken aufsammelte.
    Yash trat hinter ihnen ein, die Plasmakanone balancierte er auf der Schulter. »Hier bin ich ebenso gut geschützt«, sagte er. »Jede Menge EMP-Projektoren, die nur auf mein Kommando warten.«
    Unfreundlich und paranoid, dachte Kao Chih, während er zusah, wie der Voth Speisereste und ein paar leere Verpackungen von einer Konsole wischte. Abgesehen von dem Pfeifengestank verströmte der Voth einen starken, beißenden, beinahe nussartigen Geruch. Angenehm war das nicht.
    »Also, verehrter Yash«, sagte er. »Welchen Preis verlangen Sie für Ihre Dienste?«
    Yash grinste breit. »Wie viel haben Sie?«
    Kao Chih erwiderte einen Moment lang seinen Blick, dann zückte er widerwillig den Beutel mit ihrem verbliebenen Geld und leerte ihn in die ausgestreckte Hand des Voth. Yash beäugte die Stangen und Dreiecke, dann steckte er sie ein.
    »Bitte sehr - aber rühren Sie nichts an, mit Ausnahme des Funkgeräts.«
    »Wie Sie wünschen, großzügiger Yash«, sagte Drazuma-Ha *, schwebte zur Commkonsole und fuhr die Effektorfeldstäbe aus, noch ehe er zum Stillstand gekommen war.
    Kao Chih schaute dem Mecha verwirrt zu; wie das alles sie nach Darien bringen sollte, war ihm ein Rätsel. Auch Yash behielt die Funkanlage misstrauisch im Auge; wahrscheinlich
aus dem perversen Bedürfnis heraus, den Mecha bei einer Fehlbedienung zu ertappen.
    Kurz darauf zog Drazuma-Ha* seine Effektoren wieder ein. »Ich habe dem Schichtbetreuer meiner Verbündeten eine S-2-Nachricht gesendet - in Kürze sollten sie uns mitteilen, wann …«
    Ein hohes Piepen von einer anderen Konsole ließ den Mecha verstummen. Yash eilte fluchend hinüber, las die Anzeigen ab und brummelte zornig vor sich hin, während er ein paar Eingaben machte und dann einen Overhead-Monitor zu ihnen herumschwenkte.
    »Das sind also eure Verbündeten, wie? Habt geglaubt, ihr könntet einfach hier hereinspazieren und mein Schiff kapern, was? Sülzefressende Piraten! Ich sollte euch auf der Stelle abknallen …«
    »Warten Sie«, sagte der Mecha. »Das sind nicht unsere Verbündeten …«
    »Mein Gott«, sagte Kao Chih, auf den Monitor blickend. »Das sind schon wieder die Droiden - wie haben sie uns gefunden?«
    »Offenbar haben sie den Hyperraumkurs zurückverfolgt und unseren Austrittspunkt gefunden«, sagte Drazuma-Ha *. »Vielleicht kommt es beim Zusammenbruch der Mosaikfelder zu einer Emission von Strahlung …«
    »Moment, Moment, wer oder was sind die Neuankömmlinge?«, wandte Yash sich an Kao Chih und schob die Brille über die Augen. »Arbeiten sie nun mit euch zusammen oder nicht? Raus mit der Sprache!«
    »Ehrenwerter Yash, ich schwöre, die Droiden sind nicht unsere Verbündeten«, antwortete Kao Chih mit Blick auf das wohlvertraute Bild des lädierten Frachters. »Sie verfolgen uns schon seit Tagen, weil sie uns daran hindern wollen, unsere Mission zu erfüllen.«

    Der Voth nickte düster und schob die Brille wieder hoch. »Du sagst die Wahrheit. Anders ausgedrückt, ihr habt euer Unglück mitgeschleppt und vor meiner Haustür abgeladen.«
    »Ist die Viganli bewaffnet, ehrenwerter Yash?«, fragte der Mecha.
    Yash schnaubte. »Das Schiff hat zwei Strahlertürme, eine Partikelkanone und einen Raketenwerfer - die machen sich automatisch scharf, es sei denn, ich gebe einen gegenteiligen Befehl.«
    »Das dürfte nicht ausreichen«, sagte der Mecha. »Wie Sie sehen, ist das gegnerische Schiff ein unförmiger Koloss, aber der Antrieb wird von starken Kraftfeldern abgeschirmt.«
    »Dann werde ich das Ding in eine Million versülzte Stücke zerschmettern«, sagte der Voth. »Seht her!«
    Es ertönte ein gedämpftes Dröhnen und ein widerhallendes Trommeln, das sich ständig wiederholte. Auf dem Außenmonitor rasten Pfeile und Knoten aus Energie und Materie in unterschiedlichen Kombinationen auf das Verfolgerschiff zu, dem es allerdings gelang, dem Angriff weitgehend auszuweichen. Die wenigen Treffer richteten kaum Schäden an und vermochten es nicht zu verlangsamen. Währenddessen war Kao Chih an die Seite des Voth gerückt und beobachtete, wie jener

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