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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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inne. Chief Archer schien Superkräfte zu haben.
    Damon bellte ihm jedoch nur ein „RUNTER!“ entgegen. Der Mann kapierte schnell, ließ sich sofort zurückfallen und sobald er die Leiter verlassen hatte, rauschte Damon in einem geübten, sehr schnellen Tempo den Kranarm hinunter, wobei er sich nur an den Holmen der Leiter festhielt, ohne sich mit den Tritten aufzuhalten. Für das Baby zählte jede Sekunde und er war froh, dass ihm sofort eine Bande Sanitäter entgegen kam, die Chief Archer auf Verletzungen untersuchen und zum Krankenwagen geleiten wollte. Ihm fehlte nichts, aber er riss sofort die Jacke auf und löste die Verschlüsse seiner Latzhose, um das Kind zu übergeben, das nun keinen Ton mehr von sich gab.
    „Woher wussten Sie, dass da oben noch jemand war?“
Damon ließ die Frage unbeantwortet. Er würde sie selbst stellen, wenn er die Frau zu fassen bekam, die ihn dazu überredet hatte, noch einmal ins Haus zu gehen.
Eine winzige Sekunde der Überraschung verging, in der die eine Sanitäterin verblüfft auf das Bündel in ihren Händen starrte, das Damon ihr übergeben hatte. Dann rannte sie los in Richtung eines wartenden Krankenwagens, um wiederbelebende Maßnahmen einzuleiten. Damon betete ein weiteres Mal zum Orakel, das seine Hand schützend über das kleine Wesen halten sollte und rückte die Uniform zurecht.
    Es wurde aus allen verfügbaren Schläuchen gelöscht und man meldete ihm, dass der Brand endlich unter Kontrolle war. Die Bewohner, die nicht bei ihren Verwandten Unterschlupf finden konnten, würden fürs erste in einer nicht weit entfernten Turnhalle für die Nacht untergebracht werden, in der man sie mit Kleidern, einer Mahlzeit und einem Platz zum Schlafen versorgen würde.
Damon bahnte sich seinen Weg durch die Menge seiner Mitarbeiter und hielt Ausschau nach der Frau, die offenbar über hellseherische Fähigkeiten verfügte. Sie wollte sicher hören, dass er es zumindest geschafft hatte, das Kind aus den Flammen zu retten…
     
    . . .
Es erschien Nico wie eine Ewigkeit, bis der Chief sich endlich an einem der Fenster in Dachbodenhöhe blicken ließ. Sie bedeckte ihren Mund erschrocken mit beiden Händen, als er die hohe Leiter hinab rutschte, ohne dass sie das Kind entdecken konnte.
    Zu spät! Sie hatte zu lange gebraucht, um hierher zu gelangen! Sie hätte schneller laufen sollen! Nico spürte einen stechenden Schmerz in der Brust, dem gleichzeitig eine Welle der Erleichterung folgte, weil wenigstens der tapfere Feuerwehrmann nicht das Opfer des Feuers geworden war.
    „Oh!“
Nico sog scharf die Luft ein, als der Chief ein Bündel aus seiner Jacke hervorholte, das nur das Baby sein konnte. Sie konnte allerdings nicht erkennen, ob es noch am Leben war. Mit aller Kraft kämpfte sie sich wieder direkt an die Absperrung, die Seitenhiebe und Tritte ignorierend, weil das Kind in den Armen der Sanitäter wichtiger war.
    Mélusina materialisierte sich neben den Sanitätern und gab ihr Zeichen, dass sie näher kommen sollte.
- Es bekommt keine Luft, Nico! Der eine Helfer sagte eben, dass sie so ein kleines Kind nicht intubieren können! -
    Ihr Schutzengel kannte sich inzwischen bestens im Fachjargon aus, da sie ja die meiste Zeit in ihrer Nähe weilte. Und es war keine Seltenheit, dass die Notfallsanitäter bei so kleinen Kindern mit der Ersten Hilfe überfordert waren. Normalerweise wurden in solchen Notfällen speziell ausgebildete Kräfte alarmiert, weil sie einfach zu selten vorkamen. Und hier waren Wagen angefordert worden, die sich vornehmlich um Brandopfer kümmern sollten. Die Feuerwehr hatte ihre eigenen Einheiten für notärztliche Versorgung.
Nico zögerte nicht länger und schlüpfte unter dem gelben Absperrband hindurch, als gerade niemand hinsah. Sie lief nach links, wo der Krankenwagen stand, in dem das Baby behandelt wurde und wich einem Feuerwehrmann aus, der sie zurückhalten wollte. Leider war der Boden glitschig von den beständigen Wasserstrahlen und sie rutschte aus, so dass sie auf die Knie fiel, doch sie war gleich wieder auf den Beinen und erreichte den Krankenwagen atemlos, kurz darauf auch der Feuerwehrmann, der sie hatte einfangen wollen.
    „Officer… Ich bin Krankenschwester! Bitte lassen Sie mich helfen! Ich arbeite in der Neonatal-Intensiv! Ich kann Ihren Kollegen helfen! Bitte!“, erklärte sie keuchend und stützte sich mit der Hand an der weit geöffneten Wagentür ab, weil ihre Knie von dem Sturz zitterten.
Sie hatte zum Glück eine Lage Stoff

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