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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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und hätte den Mann am liebsten zurückgerufen: Nicht! Es ist zu gefährlich für Sie!
Sie wollte nicht, dass er sein Leben riskierte, wenn es keinen Sinn mehr hatte. Selbst ein Immaculate war nicht unsterblich, sonst wäre Mélusina sicherlich kaum in diesem Zustand bei ihr.
Nico griff nach einer der Ketten, von denen sie sie sieben Stück um den Henkel der Tasche gewickelt hatte. Die bunten Perlen waren aus Holz geschnitzt und Nico nahm sie überall hin mit. Man konnte sie mit einem Rosenkranz vergleichen. Jede Kette stand für einen Orisha, das waren die Gottheiten ihres Glaubens, die ein Äquivalent im katholischen Glauben hatten. Sie war natürlich als Baby in einer Kirche getauft worden, um den Schutz ihrer Seele zusätzlich zu verstärken. Ihre Eltern hatten schließlich mächtige Feinde gehabt. Und sie hatten sie wohl immer noch... Es war ein Teil ihres Erbes.
Sie umfasste mit fliegenden Fingern die roten und weißen Perlen, die dem Schutzgott Changó geweiht waren. Sie betete um Kraft und für die Männlichkeit ihres Helden und um seinen Schutz. Mehr konnte sie nicht für ihn tun, auch wenn Mélusina in seiner Nähe bleiben würde, so konnte sie nur Nico direkt beschützen. Ihr war plötzlich eiskalt, auch wenn die Hitze um sie herum nicht nachgelassen hatte.
Sie versprach dem Gott ein großes Opfer, wenn er beiden Seelen seinen Schutz gewähren würde. Ein Blutopfer, die sie nur äußerst ungern brachte…
     
    Damon materialisierte sich direkt an einem Treppenaufgang. Flammen brodelten ganz dicht meterhoch um ihn herum und leckten gierig nach seinem Körper. Die Hitze nahm ihm den Atem. Er hatte kein Atemschutzgerät dabei. Er sollte unten sein und Befehle geben, nicht in dieser Bruthölle herumkrebsen und nach Überlebenden suchen.
„Ist hier noch jemand?“, brüllte er über den Lärm der Flammen, des knackenden Holzes und des zerberstenden Stahls und Beton hinweg in den Brand hinein. Niemand antwortete ihm. Wie auch? Wenn es ein Baby war, dann konnte es ganz sicher noch nicht sprechen.
Er kämpfte sich vorwärts. Der Boden unter seinen Füßen knarrte. Die Sohlen seiner schweren Sicherheitsstiefel hinterließen sekundenlang schwarze Gummispuren auf dem weißglühenden Beton. Hier war in unmittelbarer Nähe das Feuer ausgebrochen. Es war siedend heiß und für einen normalen Menschen garantiert binnen Minuten tödlich. Der beißende Rauch konnte Damon nichts anhaben, wohl aber die Flammen. Er musste sich beeilen, bevor das Treppenhaus komplett wegbrach. Sich hier drinnen noch weiter von Ort und Stelle mittels seiner Vampir-Kräfte fortzubewegen, wäre dumm gewesen. Der nächste Punkt, an dem er aufzuschlagen gedachte, konnte sein Ende bedeuten, wenn er direkt in einem Brennpunkt landete.
Also hieß es, sich zu Fuß fortzubewegen. Er war im fünften Stock angekommen. Das hieß, er musste sich noch mindestens zwei Treppengänge nach oben bewegen, bevor er beim Dachboden ankam. Damon griff nach dem Geländer, um Halt auf den heiß röstenden Stufen zu haben, doch das Holz brach weg und er hielt nur noch ein Stück Brikett in der Hand. Ein Schritt auf die erste Stufe und das kreischende Geräusch mahnte ihn, nicht weiter zu gehen, weil er sonst garantiert als Knuspertoast enden würde.
    „Okay, dann also anders, Freunde!“ Damon trat einen Schritt zurück, spannte seinen Körper in den steifen Feuerwehrklamotten an und sprang dann in einem gewaltigen Satz die zehn Stufen empor. Oben angelangt schwankte er. Der Boden unter ihm auch. Keine Zeit, sich auszuruhen, der nächste Satz nach oben und in seinem Rücken die kleine Explosion, die ihm anzeigte, das er keine Sekunde zu spät weitergegangen war. Die Stelle, an der er soeben noch gestanden hatte, war nur noch ein gähnendes von Flammen überrolltes Loch.
    „Ich will ein Bad mit Eiswürfeln!“, stöhnte er und musste sich im nächsten Moment an der heißen Backsteinmauer abstützen, die nackt in seinem Rücken lag. Die Tapeten und sämtliche Holzverkleidung war bereits dem Feuer zum Opfer gefallen. Und die Stufen vor ihm würden gleich ein selbiges tun. Nur noch zweimal zehn Stufen und er war dort, wo das Baby angeblich sein sollte. Damon legte einen Zahn zu und fand sich kurz darauf vor einer kleinen, scheinbar noch unversehrten Tür wieder, die in eine Besenkammer unter der Treppe zum Dachboden zu führen schien.
    Damon streckte die Hand danach aus. Sie war kalt. Und die Flammen um ihn herum waren weniger geworden. Es gab hier nur Unmengen von

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