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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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noch einige Zeit hinziehen. Seine Brüder mussten heute Nacht ohne ihn jagen. Somit hatten er und die Lady genug Zeit, um ein wenig mehr über einander zu erfahren.
    „Also?“, fragte er noch einmal, nachdem die Flunkerei ein Ende gefunden hatte. Diesmal voller Erwartung auf ihre Ausrede. Wenn sie sich als irrer Fan von Feuerwehrmännern und ihren Einsätzen herausstellte, konnte er sie immer noch schütteln und danach ihr Hirn frittieren. Als Ausgleich dafür, dass beinahe er frittiert worden war und zum Schutz, damit sie nicht eines Tages anderen Kollegen auflauerte, die mit solchen Sachen wirklich nichts anzufangen wussten.
     
    Bevor Nico ihm Rede und Antwort stehen konnte, wurden sie von seinem Funkgerät unterbrochen. Er ließ von ihr ab und sie rieb sich über die Stelle, wo er ihre Arme umfasst gehalten hatte. Es war ziemlich ungewohnt für sie, dass ihr ein junger Mann so nahe kam, weil sie aufgrund ihres Status als Priesterin eine „Unberührbare“ war. Sie hatte diesen Weg für sich selbst gewählt, weil sie seit Jahren wusste, dass sie nicht auf normalsterbliche Männer reagieren würde. Das selbst auferlegte Keuschheitsgelübde entband sie davon, sich in Erklärungen ergehen zu müssen, warum sie kein Interesse am anderen Geschlecht zeigte.
Sie fand es bewundernswert, dass er sich diesem weltlichen Beruf verschrieben hatte, bei dem er Menschen helfen konnte. Irgendwann senkte sie den Blick, weil sie vielleicht zu offen zu ihm gewesen war, wenn er so misstrauisch auf sie reagierte.
    “Warum sind Sie so sauer auf mich?“, fragte Nico verwundert, als er seine Aufgabe als Leiter des Einsatzes erledigt hatte.
Sie sah aus weit aufgerissenen Augen zu ihm auf, weil sie beinahe körperlich spürte, dass er sie gerne gepackt und geschüttelt hätte. Mélusina stand neben ihm und hatte die Hände in die Hüften gestemmt, da sie seine Aggressivität ebenso spürte. Bereit, ihn in seine Schranken zu weisen, falls er sich nicht seinem Stand gemäß benehmen sollte.
    “Ich weiß, dass es viel verlangt war, Sie zu bitten, in das brennende Haus zu gehen! Ich hätte es nicht getan, wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass… Sie mehr aushalten als ein normaler Mensch!“, bat sie um Verzeihung, weil sie sich vorstellen konnte, wie schrecklich es in der brennenden Hölle gewesen sein musste. Sie hatte genug Brandopfer nach einem qualvollen Tod gesehen… Nico lehnte sich schwer gegen die Tür hinter sich, deren Kälte ihr auf einmal gar nichts mehr ausmachte. Es war ein langer Tag gewesen, der eine ziemlich unerwartete Wende gefunden hatte. Sie hatte ihren ersten Immaculate getroffen, seitdem sie hier in der Stadt wohnte.
     
    Jetzt war es Damon, der verwirrt blinzelte. Er war doch nicht sauer auf sie. Das hatte sie vollkommen falsch verstanden.
Neugierig und vielleicht ein bisschen zu ungeduldig, weil es ihm definitiv nicht jeden Tag passierte, das sich eine junge Frau an die Absperrung vor einer Brandstelle drängelte und ihn zu einer Rettungsaktion aufforderte, aber sauer war etwas ganz anderes.
    Verblüfft starrte er sie an und suchte in Gedanken nach einer Entschuldigung. Die meisten Frauen, die er kannte, wären ihm einfach ins Gesicht gesprungen, wenn sie das Gefühl hatten, ungerecht behandelt zu werden. Keine von ihnen hatte ihn je danach gefragt, wieso er so aufgebracht oder vielmehr leidenschaftlich reagierte.
Er hatte hier einen Job zu machen und er wollte diesen auf gar keinen Fall durch die Aufdeckung seiner wahren Identität gefährdet sehen. Alles, was er sich erarbeitet hatte, war ohne bewussten Einsatz seiner Fähigkeiten geschehen. Er hatte genauso hart trainiert und die Aufgaben gelernt wie jeder seiner Mitstreiter auch. Er war Chief geworden, weil er es sich verdient hatte und nicht weil ihm der Sinn nach ein bisschen Action stand. Obwohl er der jüngste unter den Kriegern war, hatte Damon nicht das Bedürfnis, sich übermäßig zu beweisen und musste es auch nicht. Er war ein guter Kämpfer und würde jederzeit sein Leben für einen der anderen lassen. Er mochte ein Frauenheld sein und die wenigsten dargebotenen Röcke verschmähen, aber er war deswegen keineswegs in einem verrückten Maß risikofreudig oder eingebildet. Allerdings wusste Damon auch, dass die Rettung des Babys heute Abend tatsächlich nur durch seine Fähigkeiten möglich gewesen war und das waren die Momente außerhalb der eigentlichen Jagd, in denen er sie gern einsetzte.
    „Schon in Ordnung, Miss. Ich wüsste einfach nur

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