Die Sache mit Callie und Kayden: Callie und Kayden 1 - Roman (German Edition)
weiß ja, wie du zu Football-Spielern stehst, nach dem, was dir passiert ist.«
Er bindet sich eine Uhr mit Lederarmband um. »Dieser Luke scheint ziemlich nett zu sein. Wenigstens war er das in den zehn Minuten, die wir draußen zusammen geraucht haben. Und ich glaube, er weiß Bescheid über mich.«
Ich tippe mit der Markerspitze auf das Brett. »Wie kommst du darauf?«
»Nur so ein Gefühl«, sagt er. »Anscheinend machte es ihm nichts aus.«
Ich streiche Nummer fünf sehr langsam mit quietschendem Stift aus. »Aber ich tanze nur mit dir.«
»Klingt nach einem super Plan.« Er bietet mir seinen Ellbogen an, und ich hake mich bei ihm ein. Mit ihm an meiner Seite fühle ich mich sicher, als wir den Flur hinunter und nach draußen gehen.
Es ist spät, der Himmel schwarz, und die Sterne sehen wie schimmernde Glasscherben aus. Grillen zirpen im feuchten Gras, und ein Paar sitzt auf einer Bank und knutscht. Ich werde ein bisschen rot, weil ich mir für eine Sekunde vorstelle, dass das Kayden und ich wären.
»Woher dieser Gesichtsausdruck?«, fragt Seth, dem natürlich nichts entgeht.
Ich sehe zur Straße. »Welcher?«
Er seufzt, hakt aber nicht nach. Als wir die Rasenkante erreichen, bleibt er stehen und zieht mich zurück. Er mustert mich. »Warte mal kurz.«
Unsicher greife ich zu meinem Haar. »Was ist? Hab ich irgendwas?«
Er neigt den Kopf zur Seite, dann streckt er die Hand aus und greift in mein Haar. Mit einer schwungvollen Bewegung hat er das Zopfgummi gelöst, sodass die Strähnen über meine Schultern fallen. »Das hätten wir. Lass dein irres Haar herunter.«
Ich zurre es im Nacken zusammen und halte Seth meine Hand hin. »Gib mir das wieder, Seth.«
Doch er grinst nur, hebt eine Hand und dehnt das Zopfgummi zwischen zwei Fingern.
»Wag es ja nicht«, warne ich ihn und springe auf ihn zu. »Bitte, Seth, tu das nicht!«
Er schnippt mit dem Daumen, sodass das Zopfgummi durch die Luft in die Dunkelheit fliegt. »Ups.«
Meine Finger reiben zu fest über mein Gesicht, als ich mich vorbeuge und das nasse Gras nach dem Gummi absuche. »Wo ist es, verdammte Scheiße?«
Seth lacht. »Ich fasse es nicht, sie kann fluchen!«
Ich richte mich auf und sehe ihn maßlos wütend an, während ich mein Haar zu einem Knoten zu zwirbeln versuche. »Ich muss mein Haar zusammenbinden. Bitte, hilf mir das Zopfgummi zu finden.« Tränen brennen in meinen Augenwinkeln. »Verdammt nochmal, Seth, wo ist es?«
Er wird ernst und sehr blass, als er begreift, dass er womöglich den falschen Knopf gedrückt hat. »Ich glaube nicht, dass wir es wiederfinden.«
Kopfschüttelnd stehe ich da und spüre, wie mir die Tränen über die Wangen laufen. »Ich bekomme keine Luft«, japse ich.
» Dein Haar riecht so gut, Callie«, sagt er und dreht eine Strähne von meinem langen braunen Haar mit seinem Finger auf. »Wie Erdbeeren.«
Meine Brust krampft, als ich zu schluchzen anfange. Mit drei kurzen Schritten ist er bei mir, hat die Arme um meine Schultern gelegt und zieht mich an sich. »Es tut mir so leid. Ich hatte keine Ahnung, dass das mit dem Haar so eine Bedeutung hat. Ich dachte, das war mehr eine Art Komplex.«
Ich wische mir die Tränen mit den Fingern weg und atme langsam durch die Nase ein, um meine Angst unter Kontrolle zu bekommen. »Entschuldige. Es ist bloß … das bringt Dinge zurück, an die ich mich nicht erinnern will.«
Seth tritt ein wenig zurück, verwebt seine Finger mit meinen und drückt meine Hand. »Es wird gut, versprochen. Ich bin die ganze Zeit bei dir.«
»Vielleicht kann ich noch schnell in mein Zimmer zurück«, sage ich und drehe mich zur Tür um. Doch Kayden und Luke kommen um die Ecke des Wohnheimgebäudes.
Luke ist ein bisschen kleiner als Kayden, hat kürzeres Haar und ein narbenfreies Gesicht. Er trägt ein kariertes Hemd, eine ausgeblichene Jeans mit einem schwarzen Ledergürtel und Stiefel. Kaydens Haar ist zerzaust, und einzelne Strähnen fallen ihm in die Augen. Er hat ein schwarzes Kapuzenshirt an und eine dunkle Jeans, die extrem tief sitzt. Ich wette, wenn er die Arme hebt, sieht man seinen Bauch.
»Callie, du gaffst«, zischt Seth mir zu und stößt mich mit dem Ellbogen in die Rippen.
»Was?« Ich blinzele ihn an, als ich mir die letzten Tränen wegwische, und bin erstaunt, wie ruhig ich auf einmal bin.
Er kneift den Mund zusammen, um ein Grinsen zu unterdrücken. »Du hast jemand Bestimmtes angegafft.«
»Nein, habe ich nicht«, leugne ich. »Habe ich?«
Er nickt einmal
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