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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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auf.
    Violet zieht die Schreibtischschublade auf und sieht sich über die Schulter zu mir um, als ich meine Schuhe anziehe. »Willst du weg?«
    Ich nicke und streife einen Ärmel meiner grauen Kapuzenjacke über. »Ja, will ich.«
    Ich höre ein Tablettenfläschchen klackern, als sie die Schublade schließt und einen roten Schal in die Höhe hält. »Vielleicht bringe ich heute Nacht jemanden mit. Ich hänge den hier draußen an den Türknauf, wenn ja.«
    Schon wieder? Was macht sie denn nur? »Ist gut.« Ich habe schon eine Hand an der Tür. »Ich sehe nach, bevor ich ins Zimmer komme.«
    »Tu das«, sagt sie, eine Hand noch an der Schublade. »Sonst könntest du was sehen, das du nicht sehen willst.«
    Seufzend gehe ich raus und wünsche mir, ich hätte ein Wohnheimzimmer für mich allein.

    »Ich fürchte, ich habe mir entschieden zu viel zugetraut«, erzähle ich Seth, als er mich in sein Zimmer lässt. »Und das ist richtig übel.«
    Seth stellt den Fernseher auf Pause, setzt sich aufs Bett und klopft auf den Platz neben sich. »Komm, setz dich, und dann raus damit.«
    Ich lasse meine Tasche auf den Boden fallen und sacke auf sein Bett. »Kayden hat mich gefragt, ob ich mit ihm und Luke heute Abend in einen Club gehe, und aus Versehen habe ich Ja gesagt.«
    »Wie kannst du aus Versehen Ja zu so einer Frage sagen?«
    Ich atme frustriert aus. »Er hat mich die ganze Zeit angelächelt, und da wurde ich verlegen und konnte nicht klar denken.«
    Seth grinst, nein, er kichert sogar. »Oh mein Gott, du bist in ihn verknallt!«
    Ich schüttle den Kopf und werde schon allein bei dem Gedanken verlegen. »Nein, bin ich nicht.«
    Die Matratze biegt sich unter mir, als Seth auf und ab wippt wie ein kleines Kind auf zu viel Zucker. »Doch, bist du. Du bist zum allerersten Mal verknallt, Callie. Wie aufregend!«
    Ich schüttle immer noch den Kopf, richte mich auf und streiche mir das Haar aus der Stirn. »Ich bin nicht in ihn verknallt. Sieht er gut aus? Ja, natürlich. Und das weiß er schon, seit wir in der dritten Klasse waren.« Ich verstumme kurz und werde nervös. »Und ich war schon früher verknallt, nur eben jetzt länger nicht mehr.«
    »Du bist dermaßen in ihn verschossen!« Er nimmt die Fernbedienung und schaltet den Fernseher aus. »Das wird gut, und danach können wir Nummer fünf von der Liste streichen.«
    »Ich tanze nicht«, widerspreche ich und krümme mich. »Tanzen heißt Anfassen und Leuten nahekommen. Das kann ich nicht.«
    »Kannst du doch. Bei mir hast du das schon Hunderte Male gemacht«, ermuntert er mich. »Ich meine, denk mal dran, wie wir uns kennengelernt haben. Du hast praktisch nicht mit mir geredet und immer ausgesehen, als wolltest du mich mit einem Kuli erstechen oder so. Und sieh dich jetzt an! Du sitzt auf meinem Bett in meinem Zimmer, nur du und ich. Du hast es schon so weit gebracht, meine kleine Callie.«
    »Aber du bist du«, seufze ich unglücklich. »Dir vertraue ich.«
    »Ja, doch das musste ich mir verdienen.«
    »Ich weiß, und es tut mir so leid, wie ich dich behandelt habe. Mich wundert, dass du überhaupt noch mit mir zu tun haben wolltest.«
    Er springt vom Bett und zieht eine Kommodenschublade auf. »Egal. Du warst es so was von wert.«
    Ich schwinge meine Beine über die Bettkante. »Du wirkst heute ja richtig glücklich.«
    Er holt ein grünes Hemd mit Button-down-Kragen und einer Brusttasche aus der Kommode und hält es sich an. »Erinnerst du dich an den Typen, von dem ich dir erzählt habe? Den aus meinem Soziologiekurs?«
    Ich nicke. »Der mit dem weich aussehenden Haar und den hübschen blauen Augen?«
    »Genau der.« Er geht rüber zum Spiegel, zupft an seinem Haar und neigt sich näher an das Spiegelbild. »Er hat heute mit mir geredet, und ich meine, wirklich geredet, länger als fünf Minuten.«
    Ich stehe vom Bett auf und ziehe einen Stift aus dem Becher auf Seths Nachttisch. »Denkst du, er mag dich?«
    Er zuckt mit den Schultern und presst die Lippen aufeinander, um nicht zu grinsen. »Schwer zu sagen, wen er mag, aber vielleicht finde ich das heraus, wenn ich mehr mit ihm rede.«
    Ich ziehe die Stiftkappe mit den Zähnen ab und spucke sie aufs Bett. »Willst du weg?«
    Er zieht das Hemd an und kämmt sich das Haar mit den Fingern. »Ja, mit dir in den Club.«
    Meine Schultern entspannen sich, als ich zu dem Brett an der Tür gehe, auf dem die sehr lange Liste steht, von der leider nur wenige Punkte ausgestrichen sind. »Ist das okay für dich? Ich meine, ich

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