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Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Gesicht bekam ein wissendes Grinsen, offenbarte feine Grübchen in seinen Wangen. Seine schrägen Augen blitzten verstehend.
    „Och nee, sag nicht: Du kommst zwei Wochen zu spät zum Schulbeginn und hast nichts Besseres zu tun, als noch vor der dritten Stunde gleich den ersten Typ im Klo flachzulegen? Mann, Jo, du lässt echt nichts anbrennen.“ Jo grinste zurück, schüttelte jedoch energisch den Kopf.
    „Eben nicht“, verneinte er. „Der war viel zu schnell wieder weg. Ich habe nicht einmal ein winziges Stückchen nackte Haut von ihm gesehen, so schnell war der da raus. Nur die Augen. Oh Mann, diese Augen.“
    „Dann kennt der dich wohl schon zu gut. Der sieht zu, dass er bei deiner Annäherung Land gewinnt, weil dein Ruf dir meilenweit vorauseilt, Dandyboy.“ Sven lachte glucksend auf. „Du zählst ja nicht mal bis zwei, wenn du jemanden vögeln willst. Egal ob mit oder ohne Titten, vor dir ist normalerweise doch nichts sicher. Wie soll da jemand auf den nächsten Baum kommen?“
    Offen lächelte Sven seinen Freund an, der in der Tat eben genau diesen Ruf besaß. Wenngleich die meisten Mädchen sich durchaus sehr gerne von ihm flachlegen ließen.
    Wer würde Jo Bergenfeld nicht wollen? Es war eine Ehre, wenn er jemanden auch nur bemerkte. Eine echte Auszeichnung, mit ihm zu reden. Das höchste der Gefühle, von ihm eingeladen zu werden. Einmal mit ihm zu schlafen: ein Sechser im Lotto. Wie beim echten Glücksspiel blieb es bei diesem einem Mal. Jo nahm nichts wirklich ernst. Er genoss einfach das Leben.
    „Mach mich nicht schlechter, als ich bin“, knuffte Jo Sven gespielt empört in die Seite. „So schlimm bin ich gar nicht.“
    Der Lehrer betrat den Raum, sodass Sven ihm nur noch ein: „Bist du doch“, zuflüsterte, bevor ihr Lehrer sie begrüßte. Herr Roggen war ein großer Mann mit beginnender Glatze, stets akkurat gekleidet. Der Blick aus grauen Augen hinter den Gläsern seiner randlosen Brille traf Jo und er nickte ihm zu.
    „Wie schön, Herr Bergenfeld, dass Sie auch wieder anwesend sind. Sie werden einiges an Stoff nachzuholen haben, den wir während Ihres Extraurlaubs behandelt haben. Aber Herr Krieger hat alle Unterlagen für Sie gesammelt.“ Herr Roggen war einer der Lehrer, den Jos gesellschaftlicher Status herzlich wenig interessierte. Genau genommen, der einzige. Und damit auch der Lehrer, vor dem Jo ein wenig Respekt verspürte.
    „Ich wollte Sie zudem darüber informieren, dass wir morgen einen Test schreiben und ich für Sie natürlich keine Ausnahme machen kann. Also sollten Sie zusehen, dass Sie den Stoff heute noch durchnehmen, wenn Sie ein halbwegs gutes Resultat erzielen wollen“, erklärte der Lehrer. Sein Lächeln wirkte noch immer freundlich.
    „So ein Arsch“, flüsterte Sven leise, bemüht seine Lippen dabei so wenig wie möglich zu bewegen. Nicht nur, dass Herr Roggen ein hervorragendes Gehör hatte, die Schüler waren auch absolut überzeugt davon, dass er von den Lippen lesen konnte.
    Jo verzog missmutig den Mund, bemüht, sich seinen Ärger nicht anmerken zu lassen. Insgeheim zollte er dem Lehrer durchaus Anerkennung. Der war konsequent und nahm keine Rücksicht auf die Eskapaden eines verwöhnten Millionärssohnes.
    Jo konzentrierte sich auf den Unterricht, verschob seinen Wissensdurst bezüglich des fremden Jungen auf die nächste Pause. Dann würde er gewiss mehr Informationen bekommen können.
    Die dunklen Augen, die ihn unter den langen Wimpern unsicher angesehen hatten, gingen ihm während des Unterrichts dennoch nicht mehr aus dem Kopf.

 
    2 Schöne Augen machen
     
    „Also los“, forderte Jo Sven auf, als sie endlich in der Pause im Foyer saßen. Ungestört waren sie dort natürlich nicht, denn der ganze Rattenschwanz an Jos Fanclub kam sofort zu ihnen. Während der Pause wurden es immer mehr Schüler, die sich in ihre Nähe setzten und hofften einen Blick von Jo zu erhaschen. Manchmal machte er sich den Spaß, insbesondere die Mädchen prüfend anzusehen und sie erröten zu lassen. Nicht heute. Heute gab es Wichtigeres.
    „Also was?“, fragte Sven irritiert nach, beschäftigte sich intensiv mit seinem Essen.
    „Oh Mann, Sven.“ Jo verdrehte die Augen. „Wer er ist natürlich?“ Jo boxte seinen Freund in die Seite, weil er ihm noch keine Antwort gegeben hatte und stattdessen weitere Mitglieder ihrer Clique begrüßte.
    „Von wem redest du denn überhaupt?“, fragte Sven erstaunt nach, nickte zwei Mädchen zu, die sich kichernd zu ihnen setzten

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