Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
verzog. Schade, ganz so einfach, machte es ihm der Kleine nicht.
„Nein danke, kein Bedarf“, bemerkte Monty kühl, schwang sich rasch auf sein Fahrrad und radelte, ohne einen weiteren Blick, einfach davon. Verblüfft sah ihm Jo hinterher. Klar, dass er nicht sofort bei ihm landen konnte, aber einfach so abzuhauen?
„Hey, Mann!“, rief er ihm hinterher, Monty trat jedoch kräftig in die Pedale und verschwand auf dem Trampelpfad hinter der Schule, der zur Straße hinunter führte.
Leise fluchend, aber auch belustigt, fuhr Jo hinterher. Die Straße führte um die Schule herum und er verlor Monty zeitweise aus den Augen. Unten am Hügel angekommen bog Monty ab und radelte auf dem Fahrradweg parallel zur Straße weiter. Kurzentschlossen folgte Jo ihm. Als er auf seiner Höhe war und langsamer fuhr, bemerkte ihn Monty sofort, sah finster zu ihm herüber.
„Hey, ich kann dich doch wenigstens mitnehmen. Wo wohnst du denn?“, rief Jo zu ihm hinüber. Monty fuhr unbeeindruckt weiter, blickte zwar ein paar Mal zu Jo hinüber, aber als dieser keine Anstalten machte, schneller zu fahren, warf er ihm: „Ich brauche kein Taxi“, zu und ergänzte: „Lass mich in Ruhe.“
Jo grinste, denn genau das hatte er nicht vor. Der andere Junge war viel zu interessant. Hinter ihm hupten mehrere Autos, er fuhr jedoch unbeeindruckt neben Mo weiter.
„Komm schon, mit dem Auto sind wir schneller und ich kann dich genauer kennen lernen, Mo“, rief er hinüber, als drei Autos hupend überholt hatten.
„Ich heiße Monty“, schnappte dieser zurück. „Und ich radle lieber.“ Jo grinste. Er mochte Monty jetzt schon. Er liebte Herausforderungen. Jo fuhr schneller und vermittelte Monty den Eindruck, er würde davonfahren. Ein Stückchen weiter bog er allerdings in die Seitenstraße ein, die den Radweg kreuzte und stoppte das Auto direkt vor Monty. Hastig bremste dieser ab. Dunkle Augen blitzten Jo wütend und ein wenig unsicher an.
„Was soll das?“, fauchte Monty, als Jo ausstieg und um den Wagen herum zu ihm herantrat.
„Hey Mann, ich will ja nur nett zu dir sein.“ Jo tat beleidigt. „Los komm schon, steig in mein Cabrio ein, ich bringe dich nachhause.“
„Nein danke“, weigerte sich Monty erneut und versuchte sein Rad vorbei zu schieben. Grinsend griff Jo in den Lenker und hielt ihn auf. Augenblicklich wich Monty vor ihm zurück. Er schluckte hart. Unter den langen Wimpern warf er dem größeren Jungen einen ängstlichen Blick zu.
„Was soll das? Warum lässt du mich nicht vorbei?“ Seine Stimme klang ebenso unsicher. Jo lehnte sich lässig über den Lenker näher zu ihm hin und schenkte Monty sein bestes Verführerlächeln.
„Willst du mir nicht wenigstens eine Chance geben?“ Jo beobachtete Monty genau, dessen Blick unruhig hin und her glitt.
„Mir gehen deine schönen, dunklen Augen seit heute Morgen nicht mehr aus dem Kopf“, fügte Jo hinzu.
Augenblicklich zuckte Monty zusammen und sah sich nervös um. Sein Blick glitt forschend über Jos Gesicht. Vermutlich war er sich nicht sicher, ob dieser ihn auf den Arm nahm.
„Daran bist nur du schuld“, fuhr Jo fort, ließ Monty nicht aus den Augen. Ich mache ihn ganz schön nervös, bemerkte er mit einem Schmunzeln. „Aber du kannst es wieder gut machen, wenn du mit mir ausgehst.“
Montys Lippen öffneten sich und er schien nach Worten zu ringen, schüttelte allerdings gleich darauf entschlossen den Kopf: „Nein! Absolut kein Interesse und jetzt lass endlich mein Rad los.“ Energisch versuchte Monty dasselbe zu befreien, Jo ließ jedoch nicht los. Stattdessen beugte er sich noch weiter vor, kam Monty nun gefährlich nahe, was dieser auch mit einem nervösen Lecken über die Lippen quittierte. Da er allerdings das Rad zwischen den Beinen hatte, konnte er nicht weiter zurückweichen.
„Du bist der Erste, der mir einen Korb gibt.“ Jo schmollte gespielt beleidigt.
„Gewöhn dich besser daran“, gab Monty schnippisch zurück und reckte mutiger das Kinn. Die dunklen Augen blitzten herausfordernd.
Jo lächelte, richtete sich seufzend auf und zupfte sein Hemd betont lässig zurecht, wobei er versuchte, Monty einen Blick auf seine gut bemuskelte Brust zu verschaffen. Sehr zu seinem Bedauern schien Monty dies gar nicht zu bemerken. Klar, nicht jeder war schwul oder bi, den Jo bisher angebaggert hatte. Neugierig waren die meisten dennoch auf ein Abenteuer mit ihm und insofern war es ihm egal.
„Du weißt wohl nicht, wer ich bin“, warf er Mo vor, der
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