Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
hart zurück auf die Erde. „Nicht hier.“
Verdammt, wieso war der Kleine immer so unromantisch vernünftig?
24 Die Augen gehen über
Jo wusste im Nachhinein nicht mehr, wie er es geschafft hatte, nicht trotzdem über Monty herzufallen. Es blieb tatsächlich bei ihren Küssen und es gelang ihnen irgendwie auch, zur Tür zu kommen. Dort lösten sie sich voneinander und Jo klopfte dagegen.
„Sven, ich lebe noch. Du kannst uns jetzt rauslassen?“, rief er durch die Tür, lächelte Monty verschwörerisch an.
„Sven hatte sicherheitshalber alle Notrufnummern parat“, behauptete er und schaute gequält drein. Er rieb sich die schmerzenden Stellen. „Au, au. Mann. Immerhin hast du mich nicht ganz zu Brei geschlagen.“ Blaue Flecken gehörten wohl im Umgang mit Monty einfach dazu. Daran sollte er sich gewöhnen.
„Woher weiß ich, dass das wirklich du bist?“, ertönte gedämpft Svens Stimme von der anderen Seite der Tür. „Kannst dich ja auch verstellen?“
„Oh Mann“, stöhnte Jo genervt. „Natürlich bin ich das. Monty sag mal: „Hallo Sven“, damit er mir glaubt.“
„Äh ... hallo Sven“, antwortete Monty prompt, lächelte Jo verlegen an.
„Mm, na gut“, brummte es von der anderen Seite. Das Schloss klickte leise, als der Schlüssel gedreht wurde und die Tür ging auf. Jo grinste seinen Freund breit an, der ihn misstrauisch betrachtete und vermutlich nach Verletzungen absuchte.
„Ging ja schneller, als gedacht“, brummte Sven, musterte den dunkelhäutigen Jungen neugierig, der unsicher zu ihm hin sah. „Also du bist Monty?“
Dieser nickte und warf einen Blick auf Jo, der ihn aufmunternd anlächelte.
„Ich bin Sven. Und irgendwie bin ich mit diesem Hohlkopf mit dem breiten Extremgrinsen da befreundet“, meinte selbiger und streckte seine Hand aus. „Also alleine schon, weil du es geschafft hast, dass Jo sich derart lächerlich benimmt, gehört dir mein ganzer Respekt. Freut mich sehr, dich kennen zu lernen.“
Mechanisch hob Monty seine Hand und ließ sie von Sven schütteln. Er wirkte noch immer etwas verlegen.
„Hey, Sven“, sagte er nur leise.
„Mann!“ Jo boxte Sven in die Seite. „Ich habe mich gar nicht wirklich lächerlich gemacht. Erzähl ihm doch nicht so einem Scheiß.“
„Ach?“, warf sein Freund ihm zu und schmunzelte Monty verschwörerisch an. „Mich am Telefon vollheulen, weil du deine große Liebe verloren glaubtest, tagelang mit Leidensmiene rumlaufen und andere Leute zusammenschlagen, die schlecht über deinen Süßen reden, ist das etwa nicht das Verhalten eines lächerlich romantisch verliebten Idioten?“
Jo fiel der Unterkiefer runter. Er starrte Sven betroffen an.
Der war fällig. So etwas konnte er doch nicht einfach hier, direkt vor Monty, erzählen. Am liebsten wäre Jo vor Scham in den Boden versunken. Er brauchte rasch ein Versteck. Irgendwo tief in, besser weit unter, der Erde. Monty grinste höchst belustigt.
„Echt? Das hat er getan?“, fragte er nach. Jo verdrehte gequält die Augen. Es gab Dinge, die erzählte man nicht.
„Ganz so war es gar nicht“, verteidigte er sich hastig. „Die Hälfte ist erstunken und erlogen. Und du bist so was von tot, Sven.“ Dieser ließ sich von seiner Drohung seltsamerweise überhaupt gar nicht einschüchtern und grinste weiterhin vergnügt vor sich hin.
„Später“, winkte er ab. „Euer Techtelmechtel hat uns schon die ganze Pause gekostet. Wir sollten sehen, dass wir wieder rüber zur Schule kommen.“ Er maß Monty mit einem langen Blick.
„Wollen wir drei nachher vielleicht runter fahren und ein Eis essen? Ich würde dich Wunderknaben ja gerne mal näher kennen lernen, der den großen Jo zu Fall gebracht hat.“
„Ich weiß nicht.“ Monty zuckte unbestimmt die Achseln, als sie nebeneinander zurückgingen. „Da sehen uns doch alle.“
„Na und?“, meinte Jo nur. „Ist doch kein Geheimnis, wenn wir befreundet sind, oder?“
„Eben“, erklärte auch Sven. „Ich würde mich freuen, wenn du auch mein Freund wirst, Monty.“ Gutmütig lächelte er diesen an. „Jo hat mir erzählt, dass du aus einem Zirkus stammst und ich war noch nie in einem. Wäre klasse, wenn du mal was davon erzählen könntest.“
„Aber eure anderen Freunde?“, warf Monty skeptisch ein. „Was werden die denn dazu sagen?“
„Mir doch scheißegal“, brummte Jo. „Von mir aus können die eh alle bleiben, wo der Pfeffer wächst. Alles nur reiche, hirnlose, oberflächliche Idioten.“
„Ja,
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