Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
hastig herum, presste seinen Rucksack schützend vor sich.
„Bleib ja weg von mir. Hau ab!“, brüllte er Jo an. „Wenn du näher kommst, dann schreie ich ganz laut.“
„Hier hört dich aber keiner“, bemerkte Jo, der seine gewohnte Coolness zurück gewann. Monty konnte ihm wirklich nicht mehr entkommen. Endlich konnten sie reden. Er kam näher, verharrte sofort, als Monty seitwärts vor ihm auswich.
„Lass mich hier raus“, verlangte dieser. Er wirkte ängstlich und unsicher, wie bei ihren ersten Begegnungen. Seine dunklen Augen blickten Jo furchtsam an. Plötzlich erschien er diesem sehr zerbrechlich.
Jo schüttelte entschlossen den Kopf, blieb jedoch stehen, wo er war. „Nein, nicht, bevor du mir nicht endlich zugehört hast“
„Vergiss es“, schnappte Monty, dessen Unsicherheit rasch in Wut umschlug. „Ich will nichts mehr von deinen verlogenen Worten hören. Du bist das größte Arschloch, das mir je begegnet ist.“
„Mo, ich ...“, begann Jo, kam nicht weiter. Ansatzlos stürzte sich Monty auf ihn. Den Rucksack hatte er fallen gelassen.
„Monty, ich heiße Monty!“, brüllte er, schlug mit den Fäusten wie wild auf Jo ein, der erschrocken seine Hände hob und vor ihm zurückwich. Jo wehrte sich nicht, ließ die kleinen, festen Fäuste auf sich niederfahren, schützte lediglich seinen Kopf mit den Armen. Er war viel zu perplex, um sich ernsthaft zu wehren.
„Du Mistkerl, du verdammter Mistkerl“, schrie Monty, während seine Schläge Jo trafen. „Ich bin dir doch völlig egal. Du hast mich gehabt, abserviert und damit angegeben, du Arsch! War doch klasse, wie leicht ich zu bekommen bin. Hast du ihnen alle Einzelheiten erzählt?“
Jo duckte sich, drehte sich zur Seite, versuchte nun doch halbherzig die Schläge abzuwehren und keuchte auf, als ihn etwas schmerzhaft an der Seite traf.
„Nein“, brachte er hervor, stolperte zurück. „Nein, Monty. So war das gar nicht.“ Dieser hörte ihm gar nicht zu. Die Wucht der Schläge nahm ab, als Jo zurücktaumelte. Noch einmal traf diesen ein Schlag und er griff reflexartig nach Montys Handgelenken, hielt sie fest umklammert. Monty zappelte, versuchte nach ihm zu treten. Jo drückte ihn schnaufend von sich, wich den Tritten aus.
Der Kleine hat echt Temperament. Verdammt noch einmal.
„Mo, hör mir doch mal zu“, beschwor Jo ihn, wich erneut keuchend einem gezielten Tritt auf seine Körpermitte aus, konnte allerdings nicht verhindern, dass ihn Montys Fuß schmerzhaft am Oberschenkel traf.
„Lass mich los!“, schrie dieser ihn an, zerrte an seinen Händen und warf sich zurück. „Lass mich los, du Mistkerl!“ Zögernd ließ Jo ihn los, wich zurück. Monty nahm die Hände jedoch runter und machte keinen neuen Versuch, ihn anzugreifen. Die Kraft, die ihm die Wut verliehen hatte, schien mit einem Mal aus ihm gewichen zu sein. Er ließ die Schultern fallen, starrte Jo nur mit verzerrtem Gesicht an.
„Du wolltest nur, was du nicht gleich bekommen konntest“, brachte er ruhiger, mit enttäuschter Stimme hervor. „Ich war nur ein Spiel für dich.“
„Nein, nein“, wandte Jo sofort verzweifelt ein, trat auf ihn zu. „So war das doch gar nicht.“ Aber Monty schien ihn gar nicht zu hören.
„Du kannst zufrieden sein. Du hast es geschafft. Erzähl doch allen, dass du wieder einmal bekommen hast, was du wolltest“, flüsterte er mit schmerzerfüllter Stimme, seine Augen glitzerten verdächtig. „Erzähl ihnen ruhig, wie leicht ich zu haben bin.“ Er wich vor Jo zurück, starrte ihn voller Verzweiflung und tiefer Enttäuschung an. Sein Mund verzog sich spöttisch.
„Hey, sag ihnen doch, dass ich schwul bin und mit dir geschlafen habe. Brüll es einfach über den ganzen Schulhof, dann wissen es wenigstens alle. Dann können sie über mich herziehen und lachen. Ist mir sowieso egal. Ist doch jetzt eh alles schon scheiße genug.“ Er wandte sich ab, sackte noch mehr in sich zusammen und Jo war sich sicher, dass er weinte.
„Mo“, begann er erneut. „Hör mir doch mal zu, du Dickkopf.“ Entschlossen trat er auf ihn zu, fasste ihn an den Armen und drehte ihn zu sich herum. Energisch schüttelte Monty seine Hände ab.
Kurz entschlossen fiel Jo vor ihm auf die Knie.
„Bitte, bitte hör mir doch einmal zu!“, rief er, selbst der Verzweiflung nahe. „Uwe ist voll der Arsch und ich habe ihm eine reingehauen, als er mir gesagt hat, was er von dir wollte.“ Monty hatte sich weggedreht, sah ihn nicht an.
„Ich hatte damit
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