Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
er sich den Überresten seines Eises.
„Wenn uns hier jemand sieht?“, flüsterte Monty verlegen, wurde sichtlich rot und sah sich unsicher um. Natürlich schaute keiner zu den drei Jungen herüber. Jo ließ seine Hand daraufhin noch höher gleiten und Montys Röte und zappelige Unruhe nahmen sichtlich zu.
„Könnt ihr zwei euch nicht noch ein bisschen beherrschen?“, erkundigte sich Sven belustigt und stellte seinen leeren Eisbecher ab.
„Nein“, erklärte Jo wahrheitsgemäß, ohne den Blick von Monty zu nehmen.
Diese langen Wimpern. Er wollte sie zwischen seine Lippen nehmen, seine Hände durch die dunklen Haare fahren lassen, Montys Lippen und Finger auf sich spüren. Seine Hose spannte und verhalten keuchte er: „Ich bin schon viel zu lange auf Entzug.“
„Wie willst du denn das ganze Wochenende überstehen?“, erkundigte sich Sven neugierig. „Ich gehe doch recht in der Annahme, dass du mit deinen Eltern auch bei den Schotten eingeladen bist, oder? Immerhin hat meine Mutter mir schon erzählt, wie gerne dein Vater dich mit einer der Töchter des Lords verkuppeln möchte.“
Ruckartig zog Jo seine Hand zurück. Schlagartig war jede Erregung verschwunden. Wütend starrte er seinen Freund, jetzt: Ex-Freund, an. Musste Sven so etwas direkt vor Monty erwähnen? Jo würde ihn doch umbringen lassen. Gleich am Montag.
„Ich gehe da nicht hin“, erklärte er kategorisch und schnaubte: „Die können mich mal. Da mache ich nicht mit.“
Monty blickte ihn und Sven verwirrt an. Dieser winkte unbeeindruckt dem Kellner, weiterhin lächelnd. Jo hingegen funkelte ihn wütend an. „Ich vertrete dich ja gerne bei den zwei Damen, nur ich fürchte, unsere Eltern haben andere Pläne. Zumindest deine. Wird deine Mutter nicht stinksauer sein, wenn du da nicht auftauchst?“
„Ist mir völlig egal“, schnappte Jo, noch immer erzürnt, dass Sven dieses dumme Problem im Beisein von Monty erwähnte. Damit würde er sich schon noch beschäftigen. Irgendwann einmal, aber doch nicht jetzt.
Jetzt gab es doch nur ihn und Monty. Jo und Mo. Egal, was seine Eltern planten oder alle anderen. Was ging ihn die Welt draußen an?
„Ich gehe da nicht hin, basta“, erklärte er entschlossen. Sven hob die Augenbrauen und schwieg. Er wusste, wann Jo keinen Argumenten mehr zugänglich war.
Monty sagte auch nichts dazu, aber sein Gesicht wirkte angespannt und er warf Jo keinen Blick mehr zu, bis Sven bezahlt hatte und sie zu Jos Auto schlenderten. Sven hatte sich rasch von ihnen verabschiedet und war eilig verschwunden, murmelte was von: „Noch ein paar Besorgungen machen.“
„Was willst du denn deinen Eltern erzählen, wenn du nicht nach Schottland fährst?“, erkundigte Monty sich, als sie losfuhren. Sein Blick war geradeaus auf die Straße gerichtet.
„Keine Ahnung“, brummte Jo. „Aber ich mache da nicht mit bei ihren tollen Plänen. Ich liebe dich und werde bestimmt nicht so eine dumme Tussi heiraten, nur weil unsere Eltern es für richtig halten. Oder besser für profitabel. Ich bin achtzehn, ich kann selbst entscheiden, was ich will.“
Er klang überzeugter als er war. Natürlich war er volljährig, daher jedoch kaum weniger abhängig von seinen Eltern, als zuvor. Immerhin hatten sie das Geld, er wohnte in ihrem Haus, lebte auf ihre Kosten. Er würde jetzt bald Abitur machen, sollte in England studieren und die Firma seines Vaters übernehmen. So war es immer geplant gewesen und er hatte sich nie darum geschert.
Jetzt war es anders. Wie würde Monty in die Pläne hineinpassen? Was waren dessen Pläne?
„Vielleicht wäre es doch besser, du fährst hin“, meinte Monty leise. Jo vernahm deutlich seinen enttäuschten Unterton.
„Spinnst du?“, antwortete er unwirsch. „Das werde ich ganz bestimmt nicht tun. Ich bin mit dir zusammen. Ich bin dir so lange nachgelaufen, denkst du, das gebe ich so leicht wieder auf?“
Monty wandte ihm den Kopf zu. Seine großen Augen in dem schmalen Gesicht und dieser wundervolle, dunkle Teint ließen Jos Libido Amok laufen und seinen Verstand röchelnd versagen. Mo war so anders, fremdartig, exotisch und schlicht wunder-, wunderschön.
„Aber was werden deine Eltern dazu sagen? Dass wir zusammen sind und so?“, wandte Monty zaghaft ein. Er wirkte traurig, die Wimpern verdeckten seine Augen, als er den Blick auf seinen Schoss richtete, in dem er seine Hände gefaltet hatte. „Das kann doch gar nicht gut gehen mit uns, oder?“
Eiskaltes Wasser hätte kaum eine
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