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Die Säulen der Erde - The Pillars of the Earth

Titel: Die Säulen der Erde - The Pillars of the Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Versitzgrube, einem Bienenstock und einem Schweinekoben anschloss. Im Saal wartete ein Mönch. William fiel ein Stein vom Herzen.
    »Guten Tag, Bruder Remigius«, sagte Waleran.
    »Guten Tag, ehrwürdiger Herr Bischof. Seid gegrüßt, Graf William.«
    William musterte den Gast aufmerksam. Er war ein unruhiger Mann mit hochmütigen Zügen und vorstehenden blauen Augen. Er kam William entfernt bekannt vor. Ich muss ihn irgendwann mal unter den geschorenen Brüdern in Kingsbridge gesehen haben, dachte er, bei einem Gottesdienst vielleicht. Seit Jahren war dieser Mann, wie William wusste, Walerans Spion im Lager von Prior Philip. Trotzdem hatten sie noch nie miteinander gesprochen. »Habt Ihr Neuigkeiten für mich?«, fragte er ihn.
    »Möglicherweise«, antwortete Remigius.
    Waleran warf seinen pelzbesetzten Mantel ab und ging zum Feuer, um seine Hände zu wärmen. Ein Diener servierte heißen Holunderbeerenwein in Silberpokalen. William bediente sich, trank und wartete ungeduldig darauf, dass der Diener wieder verschwand.
    Waleran trank den Wein in kleinen Schlucken und sah Remigius kritisch an. Nachdem der Diener sich entfernt hatte, fragte er den Mönch: »Unter welchem Vorwand habt Ihr die Priorei verlassen?«
    »Unter gar keinem«, erwiderte Remigius.
    Waleran zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich kehre nicht mehr nach Kingsbridge zurück«, sagte Remigius entschlossen.
    »Wie das?«
    Remigius holte tief Luft. »Ihr baut hier eine Kathedrale.«
    »Es ist eine ganz normale Kirche.«
    »Sie wird offensichtlich sehr groß. Eines Tages wollt Ihr sie zur Bischofskirche machen.«
    Waleran zögerte, bevor er antwortete. »Angenommen – nur theoretisch, versteht sich – Ihr hättet recht …«
    »Die Kathedrale wird von einem Kapitel geführt werden müssen – entweder von Mönchen oder von Kanonikern.«
    »Und das heißt?«
    »… dass ich Prior werden will.«
    Das hat was für sich, dachte William.
    »Und Ihr seid Euch Eurer Sache so sicher, dass Ihr Kingsbridge ohne Prior Philips Erlaubnis verlassen habt?«, fragte Waleran streng.
    Remigius war nicht mehr ganz wohl in seiner Haut. William konnte das gut verstehen: Wer Walerans Unmut erweckte, hatte allemal nichts zu lachen. »Ich hoffe, meine Zuversicht ist nicht unbegründet«, sagte Remigius.
    »Ihr könnt uns angeblich zu Richard führen.«
    »Jawohl.«
    »Ausgezeichnet, Mann!«, fuhr William erregt dazwischen. »Wo steckt er?«
    Remigius schwieg und sah Waleran an.
    »Los, Waleran, lasst ihn in Gottes Namen Prior werden!«
    Waleran zögerte noch. William wusste, dass er sich ungern in die Zange nehmen ließ. Doch dann gab sich der Bischof einen Ruck und sagte: »Einverstanden. Ihr sollt Prior werden.«
    »Wo steckt Richard?«, fragte William sofort.
    Remigius’ Blick ruhte unverändert auf dem Bischof. »Von heute an?«, fragte er.
    »Von heute an.«
    Jetzt wandte sich Remigius an William. »Ein Kloster besteht nicht nur aus Kirche und Dormitorium. Es braucht Ländereien, Höfe und Pfarreien, die den Kirchenzehnt zahlen.«
    »Sagt mir, wo Richard steckt, und ich gebe Euch fünf Dörfer mit ihren Kirchen. Da habt Ihr was für den Anfang.«
    »Eine Klostergründung muss formgerecht beurkundet werden.«
    »Keine Angst, Ihr bekommt Eure Urkunde schon«, sagte Waleran.
    »Los jetzt, Mann!«, drängte William. »Draußen vor der Stadt warten meine Soldaten. Wo hat der Kerl seinen Schlupfwinkel?«
    »An einem Flecken namens Sallys Steinbruch, abseits der Straße nach Winchester.«
    »Kenne ich!« William musste an sich halten, um nicht in Triumphgeheul auszubrechen. »Der Steinbruch ist aufgelassen. Da kommt heute niemand mehr hin.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Waleran. »Die Arbeiten dort wurden schon vor Jahren eingestellt. Ein hervorragender Schlupfwinkel, muss ich sagen. Völlig unauffindbar, wenn man nicht direkt darauf zuläuft.«
    »Und zudem eine Falle!«, sagte William, von wilder Begeisterung ergriffen. »Die alten Bruchflächen ragen in drei Richtungen senkrecht in die Höhe. Da kommt keiner mehr raus. Und Gefangene werden diesmal nicht gemacht.« Mit wachsender Erregung malte er die Szene aus: »Ich mache sie alle nieder. Ich richte ein Blutbad an wie der Fuchs im Hühnerstall …«
    Die Blicke der beiden Gottesmänner verrieten eine gewisse Unbehaglichkeit. »Fühlt Ihr Euch nicht ganz wohl, Bruder Remigius?«, fragte William verächtlich. »Dreht sich meinem hochverehrten Herrn Bischof beim Gedanken an ein Massaker der Magen um?« Die Mienen der beiden

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