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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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an die Lippen setzte. Der Geruch des Bidujas– noch bitterer als Banoa, so unwahrscheinlich das auch klang– fuhr wie ein Keil in seine Schmerzen.
    Â» Das reicht. « Er stieß die Hand und das Gefäß fort, atmete tief durch, wartete darauf, dass der Schmerz nachließ. » Was ist mit den Geschenken? «
    Â» Königliche Hoheit « , flüsterte Lish. » Hier, die Gaben, die Ihr ausgewählt habt. «
    Â» Oh, wie herrlich! « , flötete das Mädchen. » Ihr habt einen vortrefflichen Geschmack, mein Prinz! «
    Ihr Name wollte ihm einfach nicht einfallen, und sein Kopf fühlte sich an, als würde er in der Hand eines Riesen zerdrückt. Langsam, ganz langsam ließ der Druck nach. Lish hielt ihm immer noch die Schachtel aus edlem Birnenholz hin. Wahllos zog Tahan eine der Figuren heraus– einen langbeinigen Windhund, vergoldet, die Augen winzige grüne Splitter.
    Â» Für dich. Für eine unvergessliche Nacht. « Er versuchte zu lächeln.
    Das Mädchen strahlte, wog den goldenen Hund in der Hand, liebkoste ihn wie ein echtes Tier. » Danke. Danke, Königliche Hoheit! « Sie beugte sich vor, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
    Einen Moment erwog er, mehr daraus werden zu lassen, doch wieder mischte sich der Sklave ein.
    Â» Eure Eltern, Königliche Hoheit. Die Feierlichkeiten beginnen zur vierten Morgenglocke. « Lish warf sich erneut zu Boden, als der Prinz aufstand.
    Er versetzte ihm einen Tritt in die Seite, nicht heftig, nur um ihn daran zu erinnern, wo sein Platz war, und wankte durch den Türbogen zu seinem Ankleidegemach. Der Sklave war sofort dicht hinter ihm, hielt die Glasperlenschnüre zur Seite.
    Am Wasserbecken standen die Waschsklavinnen und der Topfsklave bereit.
    Â» Sorge dafür, dass die Frau so rasch wie möglich aus meinem Schlafgemach verschwindet. «
    Lish nickte demütig und entfernte sich rückwärts von der Waschstelle.
    Tahan benutzte den Topf, ließ sich waschen und ankleiden. Der Spiegelsklave drehte den hohen Spiegel und fing das Bild der prinzlichen Schönheit ein.
    Â» Nimm ihn weg! Sofort! «
    Die dunklen Ringe unter den Augen, die aufgedunsenen Wangen, die fahle Haut– musste er sich das ansehen?
    Â» Königliche Hoheit. « Der Sklave stellte den Spiegel rasch fort und warf sich zu Boden. Im Nacken trug er ebenfalls ein Zeichen– nicht den Windhund, sondern einen Zweig mit Blättern und einer Blüte, das Wappen des Hauses Ameer. Es war einer der Sklaven seiner Mutter.
    Tahan hatte den Fuß schon zum Tritt erhoben, ließ ihn jedoch wieder sinken. Die Königin schätzte es nicht, wenn jemand anders als sie selbst ihr Eigentum antastete und womöglich größere Flecken oder Schrammen hinterließ. Die glühenden Nadeln, die sie ihren Sklaven ins Fleisch jagte, hinterließen nur winzige Narben.
    Â» Du bist spät dran « , sagte Widian.
    Ãœber dem Sklaven ragte wie ein neues Spiegelbild ein blonder junger Mann auf, in einem dunkelblauen, golddurchwirkten Gewand, die Tunika in lockerem Faltenschwung über den seidenen Beinkleidern, die sich wie eine zweite Haut an seine kräftigen Waden schmiegten.
    Â» Wie kannst du nur am Vorabend des Königstages bis in die Nacht hinein feiern? « , fragte sein Bruder.
    Die Bemerkung verdiente keine Antwort.
    Â» Hast du wenigstens die Geschenke besorgt? In deinem Gesicht ist eine Leere, die mich frösteln lässt. Weißt du denn gar nichts mehr? Der goldene Widder für den König, die Saphirblumen für unsere Mutter? «
    Â» Die Hunde für die Zwillinge, der kämpfende Berglöwe für unseren Onkel « , ergänzte Tahan. » Du siehst, mein Gedächtnis ist nicht… « Er brach ab. » Die Hunde! Einen davon hat sie! «
    Â» Wer, sie? « Widian seufzte laut. » Du gibst Maruna die Geschenke für unsere Familie? Ich habe dich vor ihr gewarnt, Tahan. Sie ist gieriger als ein halb verhungertes Huhn. «
    Maruna. Richtig, das war ihr Name.
    Tahan eilte in den Nebenraum. Der Sklave hatte nicht einmal mehr Zeit, die Glasperlenschnüre zur Seite zu halten. » Wo ist sie? «
    Lish zog gerade die schmutzigen Laken ab. » Ich habe Eure Bettgespielin weggeschickt, wie Ihr verlangt habt, Königliche Hoheit. «
    Frecher Sklave! Er konnte sich nicht schnell genug zu Boden werfen. Tahan holte aus und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
    Â» Danach habe ich

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