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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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großen Propheten niedergeschrieben worden waren. Sowohl aus eigener Erfahrung als auch aus dem in Büchern Gelesenen kann ich dir sagen, daß die Prophezeiungen in Bezug auf dich ebenso blind sind wie Adie. Soweit es die Prophezeiungen betrifft, hat es Menschen wie dich weder in der Vergangenheit gegeben noch gibt es sie jetzt oder wird es sie irgendwann in Zukunft geben.«
    Jennsen stutzte. »Eine Lücke in der Welt, fürwahr.«
    »Im Palast begegnete ich einem Propheten namens Nathan, und obwohl ich über deinesgleichen nichts in Erfahrung bringen konnte, habe ich doch etwas über mein Talent gelernt, im Wesentlichen, wie begrenzt es ist. Schließlich kam es so weit, daß mich die Dinge, die ich dort erfuhr, nicht mehr losließen.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Der Palast der Propheten wurde vor vielen tausend Jahren errichtet; er gleicht keinem mir sonst bekannten Ort. Sowohl der eigentliche Palast als auch das gesamte Gelände sind von einem einzigartigen Bann umgeben. Dieser Bann verändert den Alterungsprozeß all derer, die unter ihm stehen.«
    »Dann hat er also in gewisser Weise auch Euch verändert?« »Aber ja, er verändert jeden. Wer unter dem Bann des Palastes der Propheten lebt, dessen Alterungsprozeß verlangsamt sich. Während die Menschen außerhalb der Palastmauern ihrem Leben nachgingen und dabei etwa zehn bis fünfzehn Jahre älter wurden, alterten wir im Palast gerade mal ein Jahr.«
    Jennsen machte ein skeptisches Gesicht. »Wie ist so was möglich?«
    »Nichts bleibt ewig gleich; die Welt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Damals, im Großen Krieg vor dreitausend Jahren, war die Welt völlig anders als heute. Als die große Barriere im Süden D’Haras errichtet wurde, waren auch die Zauberer anders; damals besaßen sie noch unvorstellbare Macht.«
    »Darken Rahl war auch sehr mächtig.«
    »So mächtig Darken Rahl auch gewesen sein mag, im Vergleich mit den Zauberern der damaligen Zeit war er ein Niemand. Sie beherrschten Kräfte, von denen Darken Rahl nur träumen konnte.« »Demzufolge sind die Zauberer alle ausgestorben, die über diese ungeheure Macht verfügten? Seit damals ist kein einziger Zauberer wie sie mehr geboren worden?«
    Den Blick in die Ferne gerichtet, antwortete Althea mit ernster Stimme, »Jemand wie sie ist seit dem Großen Krieg nicht mehr geboren worden. Schließlich wurden sogar die Zauberer selbst immer seltener. Jetzt aber, zum ersten Mal seit dreitausend Jahren, ist wieder ein solcher Mann geboren worden, dein Halbbruder Richard.« Wie sich herausstellte, war ihr Verfolger noch sehr viel furchterregender, als sie ihm selbst in ihrer überaus lebhaften Phantasie zugetraut hatte. Der jetzige Lord Rahl war in jeder Hinsicht mächtiger und gefährlicher als ihr gemeinsamer Vater.
    »Da es sich um ein so epochales Ereignis handelte, wußten viele im Palast der Propheten schon lange vor Richards Geburt von ihm. Man setzte große Hoffnungen auf diesen Mann, diesen Kriegszauberer.« »Kriegszauberer?« Das Wort hatte einen Klang, der Jennsen ganz und gar nicht gefiel.
    »Ganz recht. Es herrschte große Uneinigkeit, was die Auslegung der Prophezeiung über seine Geburt betraf – sogar über die Bedeutung des Begriffs ›Kriegszauberer‹ selbst. Während meines Aufenthalts im Palast hatte ich zweimal kurz Gelegenheit, den eben erwähnten Propheten Nathan – Nathan Rahl – zu treffen.«
    Jennsen klappte der Unterkiefer herunter. »Nathan Rahl? Soll das heißen, er war ein echter Rahl?«
    Althea lächelte, nicht nur über ihre Erinnerung, sondern auch über Jennsens überraschte Reaktion. »O ja, er war ein echter Rahl, herrisch, machtbewußt, klug, charmant und unvorstellbar gefährlich. Er wurde hinter unüberwindbaren magischen Schilden gefangen gehalten, wo er kein Unheil anrichten konnte, und doch ist es ihm gelegentlich gelungen. Ja, ein echter Rahl. Dabei war er schon über neunhundert Jahre alt.«
    »Das ist doch unmöglich«, widersprach Jennsen, ehe sie Gelegenheit hatte, sich eines Besseren zu besinnen. Friedrich war neben sie getreten und räusperte sich geräuschvoll. Er reichte seiner Frau eine Tasse dampfenden Tee, anschließend reichte er eine weitere hinunter zu Jennsen. Die unausgesprochene Frage in den Augen, wandte sich Jennsen wieder Althea zu.
    »Ich bin jetzt fast zweihundert Jahre alt«, sagte sie.
    Jennsen sah sie entgeistert an. Althea sah zwar alt aus, aber so alt nun auch wieder nicht.
    »Zum Teil war diese Geschichte mit meinem Alter und

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