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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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stehen und sah ihre Tochter verärgert an. »Was soll das heißen? Wen könntest du denn mitgebracht haben?«
    Jennsen wies mit einer flüchtigen Handbewegung hinter sich zum Pfad. »Ich habe ihm gesagt, er soll dort unten warten, und ihm erklärt, dich fragen zu wollen, ob er in der Höhle bei den Tieren schlafen kann.«
    »Er soll hier übernachten? Was hast du dir nur dabei gedacht, Jenn?«
    »Mutter, bitte, hör mir doch erst einmal zu. Heute ist etwas Schreckliches passiert. Sebastian …«
    »Sebastian?«
    Jennsen nickte. »Der Mann, den ich mitgebracht habe. Sebastian hat mir geholfen. Ich war auf einen Soldaten gestoßen, der vom Pfad abgestürzt war – vom Pfad oben um den See.«
    Ihre Mutter wurde aschfahl im Gesicht, schwieg jedoch.
    Jennsen atmete tief durch, um sich zu beruhigen, dann fing sie noch einmal von vorne an. »In der Schlucht unterhalb des weiter oben gelegenen Pfades fand ich einen toten d’Haranischen Soldaten. Andere Spuren gab es nicht – ich hab mich umgesehen. Der Soldat war außerordentlich groß und schwer bewaffnet.«
    Ihre Mutter legte den Kopf zur Seite, einen vorwurfsvollen Ausdruck im Gesicht. »Was verschweigst du mir, Jenn?«
    Jennsen hatte damit eigentlich warten wollen, bis sie Sebastians Anwesenheit erklärt hatte, aber ihre Mutter sah es ihr an den Augen an, hörte es aus ihrer Stimme heraus. Das kleine Stück Papier in ihrer Tasche schien seine Existenz, seine entsetzliche Bedrohlichkeit geradezu herauszuschreien.
    »Bitte, Mutter, laß es mich mit meinen eigenen Worten erzählen.«
    Ihre Mutter legte ihr eine Hand an die Wange. »Also gut, erzähl es mir. Wenn es sein muß, mit deinen eigenen Worten.«
    »Ich war gerade dabei, den Soldaten zu durchsuchen, nach irgend etwas, das vielleicht wichtig hätte sein können. Und ich fand sogar etwas. Aber dann hat mich ganz zufällig dieser Mann gesehen, ein Reisender. Tut mir leid, Mutter, aber ich war so verängstigt wegen des Soldaten, der dort lag, und wegen dieses Zettels, den ich gefunden hatte, daß ich nicht so aufmerksam war, wie ich es hätte sein sollen.«
    Ihre Mutter lächelte. »Nein, meine Kleine, kein Mensch ist gegen ein Versehen gefeit, denn keiner von uns ist vollkommen, wir alle machen Fehler.«
    »Na ja, jedenfalls kam ich mir ziemlich dumm vor, als er mich ansprach, und ich mich umdrehte und er plötzlich einfach vor mir stand. Aber wenigstens hatte ich mein Messer gezogen.« Ihre Mutter nickte und lächelte dabei anerkennend. »Dann sah auch er, daß der Mann zu Tode gestürzt war. Sebastian meinte, wenn wir ihn einfach dort liegen ließen, müßte man damit rechnen, daß andere Soldaten ihn finden und auf die Idee kommen, uns alle zu verhören, um uns am Ende gar die Schuld am Tod ihres Kameraden zu geben.«
    »Dieser Mann, dieser Sebastian, scheint zu wissen, wovon er spricht.«
    »Das fand ich auch. Ich hatte den toten Soldaten eigentlich zudecken und irgendwo verstecken wollen, aber er war ein Hüne – allein hätte ich ihn niemals von der Stelle bewegen können. Gemeinsam ist es uns dann gelungen, ihn wegzuschleifen und in eine tiefe Felsspalte zu wälzen. Kein Mensch wird ihn finden.«
    Ihre Mutter wirkte etwas erleichterter. »Das war klug.«
    »Vor dem Verscharren meinte Sebastian noch, wir sollten ihm sämtliche Wertgegenstände abnehmen, statt sie in der Erde vermodern zu lassen.«
    Eine Braue schoß in die Höhe. »Ach ja, hat er das?«
    Jennsen nickte. Sie nahm das Geld aus ihrer Tasche und drückte ihrer Mutter die gesamte Summe in die Hand.
    »Sebastian bestand darauf, daß ich alles nehme. Es sind Goldmünzen darunter. Er selber wollte nichts davon.«
    Ihre Mutter betrachtete das Vermögen in ihrer Hand, dann blickte sie kurz hinüber zu dem Pfad, wo Sebastian wartete. Sie beugte sich weiter vor.
    »Wenn er dich begleitet hat, Jenn, dann glaubt er womöglich, daß er sich das Geld jederzeit zurückholen kann. Er könnte sich großzügig geben, um dein Vertrauen zu gewinnen.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht.«
    Der Tonfall ihrer Mutter wurde milder und verständnisvoller. »Du kannst nichts dafür, Jenn – ich habe dich immer so behütet –, aber du weißt eben nicht zu was Männer fähig sind.«
    Jennsen wich den wissenden Augen ihrer Mutter aus und senkte den Blick. »Das mag vielleicht stimmen, aber eigentlich glaube ich es nicht.«
    »Und warum nicht?«
    Jennsen sah wieder auf, entschiedener diesmal. »Er hat Fieber, Mutter. Es geht ihm nicht gut. Er wollte schon gehen,

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