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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bekannt.
    »Ihr werdet schon sehen«, antwortete Tom geheimnisvoll.
    Sie sah lächelnd zu dem blonden Hünen hoch. »Raus mit der Sprache, was ist es?«
    Tom langte in seine Hosentasche und brachte einen Geldbeutel zum Vorschein. Er reichte ihn ihr. »Also, erst einmal habe ich Euch das hier wiederbeschafft.«
    »Mein Geld?«
    Tom grinste, als er den erstaunten Ausdruck in ihrem Gesicht sah, als sie den vertrauten, abgewetzten Lederbeutel wieder in Händen hielt. »Es wird Euch freuen zu hören, daß der Gentleman, der ihn bei sich trug, ihn nur äußerst ungern hergeben wollte; da er jedoch nicht sein Eigentum war, hat er schließlich doch noch das Licht der Vernunft erblickt – und ein paar Sterne obendrein.«
    Tom stieß sie verschwörerisch gegen die Schulter, so als wollte er sagen, sie wisse schon, was er damit meinte.
    Sebastians Blick folgte ihren Bewegungen, als sie den Umhang zurückschlug und den Geldbeutel an ihrem Gürtel befestigte. Seinem Gesicht nach wußte er nur zu gut, was damit geschehen war.
    »Aber wie habt Ihr ihn gefunden?«
    Tom zuckte mit den Achseln. »Auf einen Besucher wirkt der Markt riesengroß, aber wenn man oft hier ist, kennt man die Stammkunden und weiß, womit sie ihr Geld verdienen. Nach Eurer Beschreibung des Taschendiebs wußte ich Bescheid. Er kam heute Morgen ganz früh hier vorbei, seinen Spruch auf den Lippen, und versuchte, einer Frau ihr Geld abzuluchsen. Ziemlich genau vor unserem Stand sah ich ihn dann seine Hand zwischen das Gepäck unter ihrem Tuch schieben, also hab ich ihn mir beim Kragen geschnappt. Danach hatten meine Brüder und ich eine ausführliche Unterredung mit ihm über die Gegenstände, die er ›gefunden‹ hatte, die ihm aber selbstverständlich nicht gehörten.«
    »Hier wimmelt es von Dieben«, bestätigte Jennsen.
    Tom schüttelte den Kopf. »Ihr solltet einen Ort nicht nach einem einzelnen Mann beurteilen. Versteht mich nicht falsch – es gibt sie durchaus. Aber die meisten Leute hier sind grundehrlich. Wie ich die Dinge sehe, werdet Ihr überall auf Diebe treffen, das war schon immer so, und daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Aber am meisten Angst machen mir die Leute, die Tugend und ein besseres Leben predigen, während sie die guten Vorsätze der Menschen dazu benutzen, ihnen den Blick auf die Wahrheit zu verstellen.«
    »Vermutlich habt Ihr Recht«, meinte sie.
    »Vielleicht sind Tugend und ein besseres Leben ja Ziele, die solche Mittel rechtfertigen«, wandte Sebastian ein.
    »Nach meiner Lebenserfahrung will ein Mann, der Besserung um den Preis der Wahrheit predigt, nur eins, sich selbst zum Herrn und alle anderen zu Sklaven zu machen.«
    »Ich verstehe, was Ihr meint«, räumte Sebastian ein. »Dann kann ich mich wohl glücklich schätzen, daß ich mit solchen Leuten nichts zu schaffen habe.«
    »Da könnt Ihr wirklich von Glück reden.«
    Am Verkaufstisch der Brüder schüttelte Jennsen Joe und Clayton die Hand. »Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich kann noch gar nicht glauben, daß ich meinen Geldbeutel wiederhabe.«
    »So viel Spaß hatten wir schon lange nicht mehr«, meinte Joe.
    »Und nicht nur das«, fügte Clayton hinzu, »wir können Euch gar nicht sagen, wie dankbar wir sind, daß Ihr Tom ein paar Tage lang beschäftigt habt. Endlich hatten wir einmal Zeit, uns den Palast anzusehen. War höchste Zeit, daß er uns eine Pause gönnt.«
    Tom legte Jennsen eine Hand auf den Rücken und bat sie um den Tisch herum zu seinem dahinter stehenden Wagen. Sebastian folgte den beiden zwischen den Weinfässern und dem Stand nebenan hindurch, der Lederwaren feilbot und wo zuvor Irma ihre Würstchen verkauft hatte.
    Hinter Toms Wagen sah Jennsen seine beiden großen Pferde stehen, und wiederum dahinter schließlich auch die beiden anderen.
    »Unsere Pferde!« Jennsen klappte der Unterkiefer herunter. »Ihr habt unsere Pferde wiederbeschafft?«
    »Aber ja«, sagte Tom, strahlend vor Stolz. »Heute Morgen lief ich Irma über den Weg, als sie mit einer neuen Fuhre Würstchen zum Markt wollte. Sie hatte die Pferde bei sich. Ich erzählte ihr, Ihr hättet versprochen, mich heute vor Eurer Abreise noch kurz zu besuchen, und sie war froh über die Gelegenheit, sie Euch zurückzugeben. Eure gesamten Vorräte sind auch dabei.«
    »Da haben wir ja wirklich Glück«, meinte Sebastian. »Wir wissen gar nicht, wie wir Euch danken sollen. Aber wir sind ziemlich in Eile und müssen unbedingt los.«
    Tom deutete auf Jennsens Hüfte, auf die Stelle, wo

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