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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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retten. Als ich einen Helden brauchte, wart Ihr zur Stelle. Dafür möchte ich Euch noch einmal von ganzem Herzen danken. Mit Geld läßt sich das nicht aufwiegen, deshalb versuche ich es erst gar nicht.«
    Er stopfte seine Hände in die Taschen und senkte den Blick abermals verlegen zu Boden. »Ich wünsche Euch eine sichere Reise, Jennsen, wohin sie Euch auch führen mag. Und danke, daß ich Euch ein kleines Stück des Weges begleiten durfte.«
    »Stahl gegen Stahl«, antwortete sie, ohne recht zu wissen, warum, aber es klang irgendwie passend. »Ihr habt mir dabei sehr geholfen.«
    Daraufhin mußte Tom erneut lächeln, einen Ausdruck von Stolz und Dankbarkeit im Gesicht.
    »Auf daß er die Magie gegen die Magie sein möge. Vielen Dank, Jennsen.«
    Sie tätschelte Rustys muskulösen Hals, dann stellte sie einen Fuß in den Steigbügel und zog sich hinauf in den Sattel. Über ihre Schulter warf sie dem hünenhaften Mann einen letzten Blick zu. Tom blieb bei seinem Stand zurück und sah zu, wie Jennsen und Sebastian Joe und Clayton in das Meer aus Menschen folgten. Ihr Begleitschutz, die beiden kräftigen Männer, scheuchten die Leute mit Rufen und Pfiffen zur Seite und räumten so einen Weg für sie frei. Menschen blieben stehen und gafften, sobald sie das Durcheinander näher kommen hörten, traten beim Anblick der großen Pferde dann aber schnell zur Seite.
    Sebastian, einen Ausdruck zorniger Erregung im Gesicht, beugte sich zu ihr hinüber. »Was hat dieser riesige Hornochse da eigentlich von Magie gefaselt?«, zischte er.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie mit gesenkter Stimme. Dann seufzte sie. »Jedenfalls hat er mir geholfen, Euch freizubekommen.«
    Sie hätte ihm gern geantwortet, daß Tom vielleicht groß war, doch gewiß kein Ochse, unterließ es dann aber. Aus irgendeinem Grund war ihr nicht danach, mit Sebastian über Tom zu sprechen. Er hatte ihr zwar geholfen, Sebastian zu befreien, aber was sie zusammen erlebt hatten, schien ihr aus irgendeinem Grund nicht für fremde Ohren bestimmt.
    Als sie den Rand des Marktplatzes endlich erreicht hatten, winkten Joe und Clayton ihnen zum Abschied hinterher, während Jennsen und Sebastian ihre Pferde zu einem Galopp hinaus in die kalte, menschenleere Azrith-Ebene antrieben.

30. Kapitel
    Jennsen und Sebastian ritten in nordwestlicher Richtung quer durch die Azrith-Ebene, unweit jener Strecke, die Jennsen noch am selben Morgen mit Tom in seinem Wagen zurückgelegt hatte. Ihr Besuch bei Althea erst tags zuvor sowie die tückische Wanderung durch den Sumpf schienen ihr schon jetzt in weite Ferne gerückt. Da der Tag nahezu vorüber war, konnten sie vor Einbruch der Dunkelheit keine größere Strecke mehr zurücklegen und waren gezwungen, ihr Lager in der offenen Ebene aufzuschlagen.
    »Solange diese Halsabschneider praktisch noch in unmittelbarer Nähe sind, können wir es uns nicht erlauben, ein Feuer anzuzünden«, sagte Sebastian, als er sie frösteln sah. »Sie könnten uns über Meilen hinweg ausmachen, während wir, nachtblind vom Feuer, nicht einmal merken würden, daß sie sich an uns heranschleichen.«
    Der mondlose Himmel über ihnen glich einem endlosen, mit funkelnden Sternen übersäten Tuch. Jennsen mußte an Altheas Bemerkung über Vögel denken, die man in einer mondlosen Nacht daran erkennen könne, daß sie im Vorüberfliegen die Sterne verdeckten. Auf die gleiche Weise, hatte sie gesagt, könne sie jemanden erkennen, der eine Lücke in der Weit sei. Vögel sah Jennsen keine; nur drei Kojoten in der Ferne, die auf einem nächtlichen Beutezug durch ihr Revier trabten. In dieser ebenen, konturlosen Landschaft waren sie allein im Schein der Sterne bereits problemlos zu erkennen, als sie auf die Jagd nach kleinen, nachtaktiven Tieren gingen.
    Jennsen band ihr Bettzeug mit tauben Fingern hinter dem Sattel los und zerrte es herunter. »Wo sollten wir Eurer Meinung nach denn das Holz für ein Feuer hernehmen?«
    Sebastian drehte sich um und sah sie an. Ein zaghaftes Lächeln ging über seine Lippen. »Daran hab ich überhaupt nicht gedacht. Wahrscheinlich könnten wir gar kein Feuer machen, selbst wenn wir wollten.«
    Sie ließ den Blick forschend über die Ebene schweifen, während sie den Sattel von Rustys Rücken herunterzog und neben Sebastian auf die Erde legte. Obwohl ihr nur das kalte Licht der Sterne zur Verfügung stand, konnte sie alles recht deutlich erkennen. »Falls sich jemand nähert, würden wir ihn kommen sehen. Was meint Ihr, sollte

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