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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Morden; natürlich sprechen wir hier nicht von Werkzeugen wie Brotmessern und Ähnlichem, aber Waffen sind zweifellos von Übel. Eines Tages werden die Menschen jedoch von dieser Geißel befreit sein, und die Plage des Mordens und Tötens wird der Vergangenheit angehören.«
    »Wollt Ihr damit sagen, daß nicht einmal mehr Soldaten Waffen tragen werden?«
    »Nein, zur Verteidigung eines freien und friedliebenden Volkes werden Soldaten immer bewaffnet sein müssen.«
    »Aber wie können die Menschen sich selbst schützen?«
    »Wovor denn?«
    Jennsen neigte tadelnd den Kopf in seine Richtung. »Ohne das Messer, das ich bei mir trage, hätten die Soldaten mich ohne Weiteres zusammen mit meiner Mutter töten können.«
    »Diese Soldaten waren böse, unsere dagegen kämpfen nur für das Gute, für den Schutz und die Sicherheit des Volkes und nicht, um es zu unterwerfen. Wir werden die d’Haranischen Streitkräfte vernichtend schlagen, und dann wird Friede herrschen.«
    »Aber selbst wenn …«
    Er beugte sich zu ihr. »Begreift Ihr denn nicht? Ist die Magie erst einmal ausgemerzt, werden schon bald keine Waffen mehr erforderlich sein. Es sind die fehlgeleiteten leidenschaftlichen Gefühle der Menschen, die zur tödlichen Gefahr werden, solange ihnen Waffen zur Verfügung stehen, mit denen sie Mord und Totschlag begehen können.«
    »Soldaten haben auch leidenschaftliche Gefühle.«
    Er tat den Gedanken mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Nicht, wenn sie entsprechend ausgebildet sind und unter der Aufsicht rechtschaffener Offiziere stehen.«
    Jennsen blickte in den funkelnden Sternenhimmel. Seine Vorstellung von einer idealen Welt klang zweifellos verlockend. Aber wenn es tatsächlich stimmte, was er sagte, diente die Magie, so wie diese Leute sie einsetzten, einem guten Zweck, was wiederum bedeutete, daß sie weder gut noch schlecht sein konnte; vielmehr würde der moralische Wert einer Handlung, genau wie im Fall ihres Messers, von der Absicht der Person bestimmt, die sich der Magie bediente, und nicht von der Magie selbst. Doch diesen Gedanken behielt sie für sich und stellte statt dessen eine weitere Frage.
    »Wie sähe eine Welt ohne Magie aus?«
    Ein Lächeln verklärte Sebastians Züge. »Alle Menschen wären gleich; niemand besäße mehr einen ungerechtfertigten Vorteil gegenüber anderen.« Er spießte noch ein Stück Fleisch auf. »Die Menschen würden alle Hand in Hand arbeiten, denn es gäbe keine Unterschiede mehr. Der ungerechte Einsatz von Magie wäre verboten, und es wäre unmöglich, seine Mitmenschen auszunutzen. Ihr, zum Beispiel, wäret frei, Euer Leben zu leben, ohne daß Lord Rahl Euch mit seiner Magie verfolgt.«
    Althea hatte ihr erzählt, Richard Rahl sei von Geburt an mit Kräften der Gabe ausgestattet gewesen, wie sie viele Jahrtausende lang nicht beobachtet worden waren. Schließlich war er ihr näher gekommen, als Darken Rahl dies jemals gelungen war, und er hatte die Männer beauftragt, die ihre Mutter ermordet hatten. Althea hatte andererseits aber auch behauptet, Jennsen sei für die mit der Gabe Gesegneten eine Lücke in der Welt; Lord Rahl könne sie zwar verfolgen, aber nicht mit Mitteln der Magie.
    »Ihr werdet nie in Freiheit leben können, solange Ihr Richard Rahl nicht beseitigt.«
    Sie sah ihn an. »Warum eigentlich ich? Wieso sprecht Ihr ausgerechnet jetzt, da so viele gegen ihn kämpfen, davon, ich müsse ihn ausschalten?«
    Sie hatte die Frage noch nicht ganz ausgesprochen, als ihr bereits die erschreckende Antwort dämmerte.
    »Nun«, meinte er, sich zurücklehnend, »ich denke, was ich wirklich damit sagen wollte, war, daß Ihr nicht frei sein werdet, solange Lord Rahl nicht beseitigt ist.«
    Er drehte ihr den Rücken zu, um einen Wasserschlauch heranzuziehen. Sie schaute zu, wie er einen kräftigen Schluck trank, dann wechselte sie das Thema.
    »Captain Lerner meinte, Lord Rahl sei verheiratet.«
    »Mit der Mutter Konfessor«, bestätigte Sebastian. »Falls Richard Rahl die Absicht hatte, eine Frau zu finden, die ihm an Schlechtigkeit das Wasser reichen kann, dann hat er sie gefunden.«
    »Ihr wißt also etwas über sie?«
    »Nur das wenige, das ich von Kaiser Jagang gehört habe. Wenn Ihr wollt, kann ich es Euch gern erzählen.«
    Jennsen nickte. Sie zog noch ein Stück Pökelfleisch mit Daumen und Zeigefinger von einem Spieß und verspeiste es, während sie dem Flackern des Feuerscheins in seinen Augen zusah, als er antwortete.
    »Die Barriere zwischen der Alten Welt

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