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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Tyrannei auch auf jene Länder ausweiten zu können, die sogar für seinen Vater noch unerreichbar waren.« Sebastian schlug sich mit der geballten Faust vor die Brust. »Er will mein Land! Lord Rahl ist ein Wahnsinniger. Es genügt ihm nicht, D’Hara zu beherrschen, er ist geradezu versessen darauf, die gesamte Welt zu unterwerfen.«
    Jennsens Mutter starrte mit leerem Blick in die Flammen; sie schien allen Mut verloren zu haben. »Ich dachte immer, wenn Darken Rahl erst tot ist, hätten wir vielleicht eine Chance. Aber das Stück Papier mit ihrem Namen darauf, das Jennsen heute fand, sagt mir, daß der Sohn sogar noch gefährlicher ist als sein Vater und ich mir nur etwas vorgemacht habe. So nah ist uns selbst Darken Rahl niemals gekommen. Ich werde das Messer behalten. Die Wahrheit ist so, wie sie ist. Sie hilft uns, Entscheidungen zu treffen.« Ihre Mutter lächelte sie an. »Jennsen hat den Dingen schon immer auf den Grund gehen wollen, und ich habe nie versucht, ihr die Wahrheit zu verschweigen. Sie ist das Einzige, was einen am Leben hält; so einfach ist das.«
    »Wenn Ihr schon nicht versuchen wollt, ihn zu töten, um die Bedrohung auszuschalten, vielleicht habt Ihr dann ja eine Idee, wie Ihr den neuen Lord Rahl dazu bringen könntet, das Interesse an Euch und Jennsen zu verlieren.«
    Jennsens Mutter schüttelte den Kopf. »Es geht um sehr viel mehr, als wir Euch heute Abend verraten können – um Dinge, von denen Ihr keine Kenntnis habt. Dieser Dinge wegen wird er niemals ruhen, niemals locker lassen. Ihr begreift nicht, welche Mühen Lord Rahl – jeder Lord Rahl – auf sich nehmen würde, um Jennsen zu töten.«
    »Nun, wenn das so ist, habt Ihr wahrscheinlich Recht. Vielleicht solltet Ihr beide tatsächlich fliehen.«
    »Würdet Ihr uns – oder zumindest Jennsen – helfen, D’Hara zu verlassen?«
    Sein Blick wanderte von einer Frau zur anderen. »Wenn es in meiner Macht steht, kann ich es versuchen. Aber laßt Euch eins gesagt sein, Verstecken könnt Ihr Euch nicht. Wenn Ihr jemals frei sein wollt, werdet Ihr ihn töten müssen.«
    »Ich bin keine Mörderin«, warf Jennsen ein.
    Sebastian begegnete ihrem Blick, sein weißes Haar, rötlich im Schein des Feuers, umrahmte seine kalten blauen Augen. »Ihr wäret nicht so überrascht, wenn Ihr wüßtet, zu was ein Mensch fähig ist sobald er nur über die richtigen Beweggründe verfügt.«
    Ihre Mutter hob die Hand, um dieses Gerede zu unterbinden. Sie war eine praktisch denkende Frau und nicht gewillt, kostbare Zeit mit wilden Plänen zu vergeuden. »Im Augenblick ist für uns nur wichtig, daß wir von hier fortgehen. Lord Rahls Handlanger sind uns zu dicht auf den Fersen, das ist die schlichte Wahrheit. Der Beschreibung und dein Messer zufolge gehörte der Tote, den ihr heute gefunden habt, wahrscheinlich einem Quadron an.«
    Sebastian hob stirnrunzelnd den Kopf. »Einem was?«
    »Einem Trupp aus vier Meuchelmördern. Manchmal arbeiten auch mehrere Quadronen Hand in Hand – wenn sich ihr Opfer als besonders schwer zu fassen herausstellt oder von unschätzbarem Wert ist. Beides trifft auf Jennsen zu.«
    Sebastian dachte nach. »Für jemanden, der lange Jahre auf der Flucht war und in Verstecken lebte, scheint Ihr eine Menge über diese Quadronen zu wissen. Seid Ihr sicher, daß Ihr mit Eurer Vermutung richtig liegt?«, fragte er dann.
    Der Schein des Feuers tanzte in den Augen ihrer Mutter, und ihre Stimme bekam einen entrückten Unterton. »Als ich noch jung war, lebte ich im Palast des Volkes. Ich habe diese Männer, diese Quadronen, dort oft gesehen. Darken Rahl bediente sich ihrer, um Jagd auf bestimmte Personen zu machen. Ihre Skrupellosigkeit übertrifft alles, was Ihr Euch vorsteilen könnt.«
    Sebastian wirkte beunruhigt. »Nun, das wißt Ihr vermutlich besser als ich. Wir brechen also morgen früh auf.« Er räkelte sich und gähnte. »Eure Kräuter fangen bereits an zu wirken, und das Fieber hat mich erschöpft. Sobald ich eine Nacht lang durchgeschlafen habe, werde ich Euch helfen, von hier fortzukommen, fort aus D’Hara und in die Alte Welt, sofern das Euer Wunsch ist.«
    »Ist es.« Ihre Mutter erhob sich. Im Vorbeigehen strich sie Jennsen liebevoll über den Hinterkopf »Ich werde ein paar Sachen zusammensuchen und alles packen, was wir mitnehmen können.«
    »Ich komme gleich nach«, rief Jennsen. »Sobald ich das Feuer mit Asche zugedeckt habe.«

6. Kapitel
    Der Regen wurde immer heftiger, und das vom Boden nicht mehr aufgenommene

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