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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ebenfalls vorhanden; davor lagen, säuberlich gestapelt, die Leder- und Stoffbeutel, in denen sich sein nicht unbeträchtliches Vermögen befand.
    Er war heilfroh, daß er sein Geld zurückhatte, noch mehr freute es ihn aber, endlich wieder den glatten Holzgriff seines Messers in den Fingern zu halten.
    »Ihr zwei werdet mich begleiten«, informierte Oba die beiden Gardisten, nachdem er sich mit passenden Anziehsachen neu eingekleidet hatte.
    »Wohin sollen wir Euch begleiten?«, wollte einer von ihnen wissen.
    Oba ließ sich die Frage gründlich durch den Kopf gehen. »Dies ist mein erster Besuch an diesem Ort; ich würde daher gerne etwas vom Palast sehen.« Er vermied es, ihn als seinen Palast zu bezeichnen, dafür war auch später noch Zeit. Jetzt hatten erst einmal andere Dinge Vorrang.
    Er folgte ihnen hinauf durch in den Fels gehauene Treppenhäuser, durch Korridore, vorbei an Wegkreuzungen und unzähligen Treppenfluchten. Soldaten auf Patrouillengang, ein gutes Stück entfernt, erkannten die beiden Gardisten, ohne jedoch groß auf den Mann zu achten, der zwischen ihnen ging.
    Als sie vor einer Eisentür anlangten, schloß einer der Soldaten diese auf. und sie traten in den dahinter liegenden, mit einem Fußboden aus poliertem Marmor ausgelegten Gang. Oba war ganz begeistert von der Pracht des Ganges – den gekehlten Säulen an den Seiten und der mit einem Gewölbe überkronten Decke.
    Dann bog der Flur abermals ab und führte in einen eindrucksvollen Innenhof von so überwältigender Schönheit, daß der prunkvolle Gang, den sie soeben passiert hatten – bis dahin der eleganteste Ort, den Oba je gesehen hatte –, im Vergleich dazu kaum besser als ein Schweinestall erschien. Offenen Mundes verharrte Oba vollkommen regungslos auf der Stelle und ließ den Blick über das zum Himmel offene Wasserbecken schweifen, dessen gegenüberliegende Seite, wie ein Teich im Wald, von Bäumen – Bäumen! – umstanden war; nur daß sie sich im Innern eines Gebäudes befanden und der Teich von einer niedrigen, bankähnlichen Umfriedung aus poliertem, rostfarbenem Marmor eingefaßt und das Becken selbst mit blau glasierten Kacheln ausgekleidet war. Durch das Wasserbecken glitten Fische, echte Fische – und das im Innern eines Gebäudes.
    Noch nie in seinem ganzen Leben war Oba von der Pracht, der Schönheit und schieren Erhabenheit eines Ortes so vollkommen überwältigt gewesen.
    »Dies ist also der Palast?«, wandte er sich an seine Begleiter.
    »Nur ein kleiner Teil davon«, antwortete der eine.
    »Nur ein kleiner Teil«, wiederholte Oba verblüfft. »Ist es in den übrigen Teilen auch so schön wie hier?«
    »Nein. Die meisten anderen Gebäudeteile sind erheblich prächtiger, mit hohen Gewölbedecken, Bögen und von mächtigen Säulen unterbrochenen Balkonen.«
    »Balkone? Im Innern eines Gebäudes?«
    »Ganz recht, damit die Passanten in den oberen Stockwerken auf die unteren Stockwerke, die prächtigen Innenhöfe und Gevierte hinabblicken können.«
    »Auf einigen Ebenen bieten Händler ihre Waren feil«, ergänzte der andere. »Manche davon sind der Öffentlichkeit zugänglich, andere wiederum enthalten die Quartiere der Soldaten oder des Personals. Es gibt auch einige Bereiche, in denen Besucher ein Zimmer mieten können.«
    Oba nahm dies alles in sich auf, während er die gut gekleideten Menschen anstarrte, die sich überall durch den Palast bewegten, all das Glas, den Marmor und das polierte Holz.
    »Sobald ich mir noch ein wenig mehr vom Palast angesehen habe«, ließ er seine Begleiter wissen, »möchte ich ein ruhiges Zimmer, in dem ich völlig ungestört bin – etwas abseits gelegen, damit man nicht auf mich aufmerksam wird. Zuvor werde ich mir noch etwas Standesgemäßes zum Anziehen sowie einige andere Dinge besorgen. Ihr werdet Wache stehen und dafür sorgen, daß niemand von meiner Anwesenheit erfährt, während ich ein Bad nehme und mich gründlich ausschlafe.«
    »Wie lange werden wir voraussichtlich über Euch wachen?«, erkundigte sich der andere Soldat. »Man wird uns vermissen, wenn wir zu lange fortbleiben. Und wenn wir noch länger fortbleiben, wird man uns suchen kommen und Eure Zelle leer vorfinden. Anschließend wird man sich auf die Suche nach Euch machen; dann wird es nicht mehr lange dauern, bis man Euch hier findet.«
    Oba überlegte. »Ich hoffe, morgen abreisen zu können. Wird man Euch bis dahin vermissen?«
    »Nein«, meinte einer der beiden, den Blick leer bis auf den Wunsch, Obas

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