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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zusammengenagelt; im Sommer glich er einem Glutofen. Wenn sie ihn zwang, das scharfe Pulver zu nehmen, ihn anschließend am Arm hinter sich herschleifte und in den Verschlag sperrte, kam er beinahe um vor Angst, sie könnte ihn nie wieder herauslassen oder ihm nie wieder einen Schluck zu trinken geben. Die Prügel, die sie ihm gewöhnlich verabreichte, um sein Geschrei zu unterbinden, ließ er gerne über sich ergehen, wenn er nur wieder herausgelassen wurde.
    »Davon kaufst du meine Medizin bei Lathea und eine Kur für dich.« Seine Mutter zeigte ihm die kleine Silbermünze, während ihre Augen sich zu einem boshaften Blick verengten. »Und daß du mir nichts davon für irgendwelche Weiber aus dem Fenster wirfst.«
    Oba spürte, wie er heiße Ohren bekam. Jedes Mal, wenn ihn seine Mutter losschickte, um etwas einzukaufen, sei es Medizin, Lederwaren, Steingut oder Vorräte, ermahnte sie ihn stets, das Geld nicht für Weiber zu verschwenden. Dabei wußte er ganz genau, daß sie sich damit über ihn lustig machte.
    Oba besaß nicht mal genug Mut, Frauen auch nur anzusprechen.
    Stets kaufte er lediglich das. was seine Mutter ihm aufgetragen hatte, nicht ein einziges Mal hatte er das Geld für irgend etwas anderes ausgegeben – denn da war bei allem seine Heidenangst vor dem Zorn der Mutter.
    Es machte ihn rasend, wenn sie ihm immer wieder das Gefühl gab zu wissen, daß er etwas Unrechtes im Schilde führte, auch wenn das gar nicht stimmte. Was immer in seinen Gedanken vorging, wurde so gewissermaßen zum Verbrechen, selbst wenn er diese Gedanken niemals hegte.
    Er zupfte an einem seiner glühend heißen Ohren. »Ich werde es bestimmt nicht verschwenden, Mama.«
    »Und zieh dir was Ordentliches an, lauf nicht rum wie ein dummer Bauerntrampel. Du wirfst auch so schon ein schlechtes Licht auf mich.«
    »Werde ich, Mama. Du wirst schon sehen.«
    Oba lief um das Haus herum und holte seine Pelzkappe und seine braune Wolljacke für den anstehenden Weg in das nur wenige Meilen entfernte Gretton. Sie sah zu, wie er die Sachen sorgfältig auf einen Kleiderhaken hängte, wo sie nicht schmutzig werden würden, bis er so weit war, in den Ort hinunterzugehen.
    Dann machte er sich über den steinharten Mist her. Die stählerne Schaufel tönte jedes Mal wie eine Glocke, wenn er sie in den gefrorenen Boden rammte, und er ächzte mit jedem wuchtigen Stoß. Schwarze Eissplitter sprengten davon und spritzten gegen seine Hose, jeder von ihnen nur ein winzig kleines Bröckchen des riesigen dunklen Misthaufens. Das Ganze würde sehr viel Zeit und Arbeit kosten, aber harte Arbeit machte ihm nichts aus. Und Zeit hatte er im Überfluß.
    Seine Mutter schaute ein paar Minuten vom Scheunentor aus zu, um sicherzugehen, daß er sich beim Aufhacken des gefrorenen Haufens auch ordentlich ins Zeug legte. Als sie zufrieden war. verschwand sie aus der Toröffnung, ging wieder an ihre eigene Arbeit und überließ ihn seinen Gedanken an den bevorstehenden Besuch bei Lathea.
    Oba .
    Oba hielt inne. Auch die Ratten in ihren winzigen Löchern wurden still, beobachteten ihn aus ihren kleinen Rattenaugen, wie er sie beobachtete, schließlich nahmen sie ihre Futtersuche wieder auf. Oba lauschte auf die vertraute Stimme. Er hörte, wie die Tür zum Haus zufiel, Seine Mutter, die Spinnerin, war wieder an ihre Arbeit gegangen und spann weiter ihre Wolle. Mr. Tuchmann lieferte ihr Wolle an, die sie zu Garn verspann, das er anschließend auf seinem Webstuhl weiterverarbeitete. Der karge Lohn trug zum Unterhalt für sie und ihren Bankert bei.
    Oba.
    Oba war die Stimme nur zu vertraut, er hörte sie, solange er zurückdenken konnte, hatte aber seiner Mutter nie von ihr erzählt. Sie würde nur wütend werden und denken, es sei das Böse, das ihn rief. Und sie würde ihn bloß zwingen, noch mehr Tränke und Arzneien zu schlucken. Mittlerweile war er zu groß, um in den Verschlag gesperrt zu werden, aber er war nicht zu groß, um Latheas Arzneien zu schlucken.
    Als eine der Ratten an ihm vorüberflitzte, trat Oba ihr auf den Schwanz und sie saß in der Falle.
    Oba.
    Die Ratte gab ein leises Quieken von sich. Ihre winzigen Rattenfüße trippelten, als sie zu entkommen versuchte, und winzige Rattenkrallen scharrten über das schwarze Eis.
    Oba langte nach unten, schnappte sich den fetten, pelzigen Körper und besah sich das mit Schnurrbarthaaren besetzte Gesicht. Das kleine Köpfchen wand sich vergeblich hin und her. Kleine, schwarze Knopfaugen starrten ihn an.
    Die

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