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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Hüter der Toten sie in sein ewiges Reich aufnahm.
    Aber auch bei Tieren überkam ihn so etwas wie Begeisterung; daß sie eine Seele besaßen, glaubte er allerdings nicht. Sie … starben einfach.
    Lathea war auch gestorben, doch das war eine völlig neue Erfahrung gewesen.
    Latheas Tod hatte ihm ein Grinsen entlockt, wie er noch nie zuvor gegrinst hatte.
    Oba schraubte den Lampenaufsatz ab, zog den geflochtenen Docht heraus und träufelte eine Spur aus Lampenöl quer über den Fußboden, über die zersplitterten Teile des Schrägentisches und um Latheas Medizinschrank herum, der mitten im Zimmer lag.
    Er konnte sie nicht einfach dort liegen lassen, bis man sie entdeckte. Wenn man sie so fände, würde man ohne jeglichen Zweifel Fragen stellen. Allein die Vorstellung, daß jemand fähig war, die mächtige Hexenmeistern auf so grauenerregende Weise zu töten, würde für Aufsehen sorgen. Die Menschen würden wissen wollen, wer es getan hatte, und für manche Leute würde er daraufhin zum Racheengel werden. Überall würden sich die Menschen den Mund zerreißen. Was wäre das für ein Spaß!
    Gerade wollte er den letzten Rest des Lampenöls verschütten, als er sein Messer neben dem umgestürzten Schrank erblickte. Er warf die leere Lampe auf den Trümmerhaufen und bückte sich, um das Messer aufzuheben; es befand sich in einem beklagenswerten Zustand. Man kann kein Omelett braten, ohne Eier zu zerschlagen, pflegte seine Mutter zu sagen. Und das tat sie oft, in diesem Fall fand Oba ihren lahmen, albernen Spruch allerdings durchaus passend.
    Sein Messer war ein wertvolles Werkzeug, und er achtete stets darauf, daß es rasiermesserscharf war. Erleichtert registrierte er, wie der alte Glanz wieder zum Vorschein kam, nachdem er das Blut abgewischt hatte. Er hatte gehört, daß Magie auf vielfältigste Weise unsäglichen Verdruß bereiten konnte, und einen Augenblick lang hatte Oba befürchtet, womöglich könnte eine Art ätzend saures Blut in den Adern der Hexenmeisterin fließen, das in der Lage war, Stahl zu zerfressen. Doch es war ganz gewöhnliches Blut – allerdings jede Menge davon.
    Ja, die Geschichte würde zweifellos Aufsehen erregen.
    Nur behagte ihm die Vorstellung nicht, daß möglicherweise auch Soldaten vorbeikommen und Fragen stellen könnten. Soldaten waren ein mißtrauischer Schlag. So sicher, wie eine Kuh Milch gab, würden sie ihre Nase überall hineinstecken und mit ihrem Argwohn und ihrer Herumfragerei alles verderben. Davon abgesehen glaubte er nicht, daß Soldaten sonderlich scharf auf Omeletts waren.
    Nein, am besten, Latheas Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Es kam ständig vor, daß irgendwo ein Haus niederbrannte – vor allem im Winter. Mal rollten Scheite aus dem Kamin und verteilten überall ihre glühende Asche; mal sprangen Funken auf Gardinen über und ließen ganze Häuser in Flammen aufgehen; dann wieder schmolzen Kerzen, kippten um und setzten irgendwelche Gegenstände in Brand. So etwas passierte ständig. Ein Feuer, mitten im Winter, würde also kaum Verdacht erregen. In Anbetracht all der Blitze und Funken, mit denen die Hexenmeisterin wohl oder übel ständig um sich schmiß, kam es sowieso einem Wunder gleich, daß das Haus nicht längst abgebrannt war.
    Oba entfuhr ein Seufzer des Bedauerns über das Getratsche, das nun ausbliebe, über das, was hätte sein können, wäre da nicht dieser tragische Brand gewesen, dem man die Schuld an Latheas Tod geben würde.
    Mit Feuersbrünsten kannte Oba sich aus. denn sein Zuhause war im Laufe der Jahre mehrmals abgebrannt. Oba sah gerne zu, wie etwas niederbrannte, er liebte das Geschrei der Tiere. Es gefiel ihm, wenn die Menschen in wilder Panik angerannt kamen; sie wirkten dann immer so klein und unscheinbar angesichts dessen, was er vollbracht hatte. Eine Feuersbrunst weckte in den Menschen stets Angstgefühle, und das Durcheinander gab ihm jedesmal ein Gefühl von Macht.
    Manchmal schütteten Männer unter verzweifelten Hilferufen eimerweise Wasser ins Feuer oder schlugen mit Decken auf die prasselnden Flammen ein, aber damit ließ sich ein von Oba gelegtes Feuer nicht bezwingen. Schlamperei war ihm fremd, er leistete stets ganze Arbeit und wußte, was er tat.
    Plötzlich sah Oba neben dem Schrank auf dem Fußboden etwas blinken. Das mußte eine Goldmünze sein! Er steckte sie in seine Tasche zu den anderen Münzen, die er vom Fußboden aufgesammelt hatte. Außerdem hatte er unter der einfachen Bettstatt noch eine fette

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