Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
ausführte.
    Das erwartete blaue Licht erschien. »Ihr seid besiegt«, erklang der Ruf des Meisters. »Laßt Euch auf der Stelle fallen.«
    Der eigensinnige Schüler schlug wütend auf Drizzt ein. Drizzt wehrte die Schläge mit einer Waffe ab und schlug die andere gegen das Handgelenk seines Angreifers, wodurch der schwertähnliche Stab zu Boden fiel.
    Der Angreifer umklammerte sein verletztes Handgelenk, aber das war noch die geringste seiner Schwierigkeiten. Ein blendender Blitzstrahl brach aus dem Stab des überwachenden Meisters hervor, traf direkt auf seiner Brust auf, stieß ihn zehn Fuß zurück und ließ ihn gegen einen Stalagmitenwall prallen. Er stürzte zu Boden, stöhnte unter heftigen Schmerzen, und eine Spur glühender Hitze erhob sich aus seinem versengten Körper, der gegen den kühlen grauen Fels lehnte.
    »Ihr seid besiegt«, sagte der Meister noch einmal.
    Drizzt wollte dem gefallenen Drow zu Hilfe kommen, aber der Meister ließ ein emphatisches »Nein!« verlauten.
    Dann war Kelnozz wieder an Drizzts Seite. »Er ist entkommen«, erklärte Kelnozz, brach aber dann in Lachen aus, als er den besiegten Schüler sah. »Wenn Euch ein Meister herausruft, dann seid Ihr draußen!« wiederholte Kelnozz zu Drizzts bleichem Gesicht gewandt.
    »Kommt«, fuhr Kelnozz fort. »Der Kampf ist jetzt in vollem Gange. Laßt uns ein wenig Spaß haben!«
    Drizzt hielt seinen Begleiter für ziemlich keck für jemanden, der seine Waffen erst noch erheben mußte. Er zuckte nur mit den Achseln und folgte ihm.
    Ihre nächste Begegnung war nicht so einfach. Sie gerieten in einen doppelten Durchgang, der sich durch mehrere Felsformationen wand, und fanden sich einer Gruppe von drei Kämpfern gegenüber - Adlige von führenden Häusern, wie sowohl Drizzt als auch Kelnozz erkannten.
    Drizzt stürzte auf die zwei links von ihm zu, die beide einzelne Schwerter führten, während Kelnozz damit beschäftigt war, den Dritten abzuwehren. Drizzt hatte wenig Erfahrung im Kampf gegen mehrere gleichzeitige Gegner, aber Zak hatte ihm die Techniken für einen solchen Kampf recht gut beigebracht. Seine Bewegungen waren zunächst nur defensiv, dann verfiel er in einen ruhigeren Rhythmus und erlaubte seinen Gegnern, sich müde zu kämpfen und die entscheidenden Fehler zu machen.
    Aber sie waren fähige Gegner. Ihre Angriffe ergänzten sich, wodurch sie von weit auseinander stehenden Winkeln aus auf Drizzt einstachen. »Zweihänder«, hatte Zak Drizzt einst genannt, und nun wurde er dieser Bezeichnung gerecht. Seine Krummsäbel arbeiteten unabhängig voneinander, aber doch in perfekter Übereinstimmung und machten jeden Angriff zunichte.
    Von einem nahe gelegenen Platz auf dem Steg aus sahen die Meister Hatch'net und Dinin zu - Hatch'net mehr als nur etwas beeindruckt und Dinin mit vor Stolz schwellender Brust.
    Drizzt sah Enttäuschung in den Gesichtern seiner Gegner aufkommen und wußte, daß seine Gelegenheit zum entscheidenden Schlag bald kommen würde. Dann griffen sie zusammen mit gleichzeitigen Stößen an, wobei ihre speerähnlichen Stäbe nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
    Drizzt wirbelte zur Seite und brachte mit seinem linken Krummsäbel einen blendenden Aufwärtsstoß an, womit er beide Angriffe zurückschlug. Dann kehrte er die Triebkraft seines Körpers um, fiel in einer Linie mit seinen Gegnern auf die Knie und schlug mit zwei Schlägen seines freien rechten Arms niedrig zu. Sein zustoßender krummsäbelähnlicher Stab traf den ersten Gegner und dann auch den zweiten quer über der Leistengegend.
    Sie ließen ihre Waffen gleichzeitig fallen, umklammerten ihre verletzten Körperpartien und sanken auf die Knie. Drizzt sprang auf und trat vor sie in dem Versuch, Worte der Entschuldigung zu finden.
    Hatch'net nickte Dinin zustimmend zu, als die beiden Meister ihre Blitze auf die beiden Verlierer schleuderten.
    »Helft mir!« schrie Kelnozz von jenseits der Trennwand aus Stalagmiten.
    Drizzt stieß sich in einer Rolle durch eine Öffnung in der Wand, stand schnell auf und streckte einen vierten Angreifer, der nicht von hinten hatte überrascht werden können, mit einem Rückhandstoß gegen die Brust nieder. Drizzt hielt inne, um sein letztes Opfer zu betrachten. Er war sich noch nicht einmal bewußt darüber im klaren gewesen, daß der Drow hier sein würde, aber sein Ziel war perfekt gewesen!
    Hatch'net stieß einen leisen Pfiff aus, als er sein Licht auf das Gesicht des jüngsten Verlierers richtete. »Er ist gut!«

Weitere Kostenlose Bücher