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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gewartet...«, begann er.
    »Ihr könnt noch länger warten«, fauchte Masoj zurück. »Ich erinnere Euch daran, daß Ihr die Einladung der Oberin SiNafay zum Hause Hun'ett angenommen habt. Solch eine Verbindung erfordert Gehorsam. Die Oberin SiNafay - unsere Mutter Oberin - hat mir die Aufgabe übertragen, mich um Drizzt Do'Urden zu kümmern, und ich werde in ihrem Sinne handeln.«
    Alton lehnte sich am anderen Ende des Tisches in seinem Sessel zurück, stützte das, was von seinem säureverbrannten Kinn noch übrig war, auf seine schmale Handfläche und überdachte die Worte seines geheimen Partners sorgfältig.
    »Die Oberin SiNafay hat Pläne, die Euch all die Rache ermöglichen werden, die Ihr vielleicht nehmen wollt«, fuhr Masoj fort. »Ich warne Euch jetzt, Alton DeVir«, knurrte Masoj und betonte den Nachnamen, der nicht Hun'ett lautete. »Wenn Ihr einen Krieg mit dem Hause Do'Urden anzettelt oder sie auch nur durch eine Gewalttat, die nicht von der Oberin SiNafay gutgeheißen wird, in die Defensive drängt, werdet Ihr den Zorn des Hauses Hun'ett auf Euch ziehen. Die Oberin SiNafay wird Euch als mörderischen Betrüger preisgeben und Eure armseligen Knochen jeder vom Herrschenden Konzil erlaubten Strafe unterziehen!«
    Alton sah keine Möglichkeit, der Drohung zu begegnen. Er war ein Vagabund ohne eigene Familie - er hatte nur die Adoptivfamilie Hun'ett. Wenn sich SiNafay gegen ihn wandte, würde er keine Verbündeten finden. »Welche Pläne hat SiNafay ... die Oberin SiNafay... für das Haus Do'Urden?« fragte er ruhig. »Erzählt mir von meiner Rache, damit ich die quälenden Jahre des Wartens überstehen kann.«
    Masoj wußte, daß er zu diesem Zeitpunkt vorsichtig vorgehen mußte. Seine Mutter hatte es ihm nicht verboten, Alton über den zukünftigen Handlungsablauf zu unterrichten, aber wenn sie gewollt hätte, daß der leichtfertige DeVir davon wüßte, so hätte sie es ihm selbst gesagt, wie Masoj jetzt erkannte.
    »Laßt uns einfach sagen, daß die Macht des Hauses Do'Urden gewachsen ist und noch weiter wächst, so daß es zu einer echten Bedrohung für alle großen Häuser geworden ist«, schnurrte Masoj, der die Intrigen bei der Positionsverteilung vor einem Kampf liebte. »Bezeugt die Vernichtung des Hauses DeVir, die ohne sichtbare Spuren perfekt ausgeführt worden ist. Viele der Adligen Menzoberranzans würden ruhiger schlafen, wenn...« Er beließ es dabei in dem Glauben, daß er wahrscheinlich schon zuviel gesagt hatte.Aus dem heißen Glanz in Altons Augen konnte Masoj ersehen, daß der Köder stark genug gewesen war, um Altons Geduld zu erkaufen.
    Die Akademie hielt viele Enttäuschungen für den jungen Drizzt bereit, besonders in jenem ersten Jahr, als so viele der dunklen Realitäten der Drowgesellschaft, Realitäten, auf die ihn Zaknafein kaum vorbereitet hatte, ständig bedrohlich in Drizzts Erkenntnis drängten. Er wog die Lektionen des Meisters in Haß und Mißtrauen in beiden Händen ab, wobei die eine Hand die Ansichten des Meisters im Kontext der Unterrichtsstunden trug und die andere Hand diese selben Worte der sich davon sehr stark unterscheidenden Logik unterzog, die sein alter Mentor vertreten hatte. Die Wahrheit schien so dehnbar, so schwer zu definieren.
    Während aller Prüfungen stellte Drizzt fest, daß er sich einer eindringlichen Tatsache nicht entziehen konnte: In seinem ganzen jungen Leben war der einzige Verrat, den er je erlebt hatte - und wie oft! - durch die Hände der Drow erfolgt.
    Das körperliche Training an der Akademie, endlose Stunden mit Übungen des Duells und der Tarntechniken, gefiel Drizzt besser. Hier, mit seinen Waffen so bereitwillig in Händen, befreite er sich von den beunruhigenden Fragen nach Wahrheit und empfundener Wahrheit.
    Hier übertraf er sich selbst. Wäre Drizzt mit einem höheren Grad an Übung und Können als seine Klassenkameraden zur Akademie gekommen, wäre der Unterschied im Laufe der anstrengenden Stunden noch größer geworden. Er lernte, hinter die angenommene Verteidigung und die Angriffstaktiken zu sehen, die von den Meistern dargebracht wurden, und seine eigenen Methoden und Neugestaltungen zu kreieren, die letztlich alle den herkömmlichen Techniken ähnelten - und sie gewöhnlich übertrafen.
    Zuerst hörte Dinin mit wachsendem Stolz zu, wenn Gleichrangige das Kampfvermögen seines jüngeren Bruders lobten. Aber die Lobpreisungen klangen so begeistert, daß der älteste Sohn der Oberin Malice bald eine nervöse Vorsicht an

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