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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Clacker?«
    Das Monster zögerte. Dann nickte der geschnäbelte Kopf leicht.
    Drizzt sprang beiseite und betrachtete das Gemetzel in der Kammer. »Laßt uns gehen«, sagte er.
    Clacker blieb noch einen Augenblick liegen und dachte darüber nach, welche ernsten Folgen seine Begnadigung haben würde. Nach dem Kampf wich die Sichelschrecke wieder der vollen Kontrolle von Clackers Bewußtsein. Doch Clacker wußte, daß diese wilden Instinkte dicht unter der Oberfläche lauerten und nur auf die nächste Gelegenheit warteten, sich durchzusetzen. Wie viele Male würde der Pech diese Instinkte noch unterdrücken können?
    Clacker schlug so heftig auf das Gestein, daß Risse durch den Höhlenboden liefen. Mit großer Anstrengung kam der geschwächte Gigant auf die Beine. In seiner Verlegenheit sah Clacker seine Gefährten nicht an, sondern stürmte einfach in den Tunnel, und jeder seiner dröhnenden Schritte fiel in Drizzt Do'Urdens Herz wie ein Hammer auf einen Nagel.
    »Vielleicht hättet Ihr es beenden sollen, Dunkelelf«, sagte Belwar, der neben seinem Freund ging.
    »Er hat mir in der Illithiden-Höhle das Leben gerettet«, gab Drizzt scharf zurück. »Und er ist ein treuer Freund gewesen.«
    »Er versuchte, Euch und mich zu töten«, sagte der Tiefengnom grimmig. »Magga cammara.«
    »Ich bin sein Freund!« knurrte Drizzt und packte die Schulter des Svirfneblin. »Ihr verlangt von mir, ihn zu töten?«
    »Ich bitte Euch, als Freund zu handeln«, erwiderte Belwar, befreite sich aus dem Griff und folgte Clacker in den Tunnel.
    Drizzt packte die Schulter des Höhlenvaters wieder und riß ihn herum.
    »Es wird nur schlimmer werden, Dunkelelf«, sagte Belwar ruhig, als er Drizzts verzerrtes Gesicht sah. »Mit jedem Tag vertieft sich der Bann des Zauberers. Ich fürchte, Clacker wird wieder versuchen, uns zu töten, und wenn ihm das gelingt, wird die Erkenntnis, das getan zu haben, ihn mehr zerstören, als Eure Klingen es könnten.«
    »Ich kann ihn nicht töten«, sagte Drizzt und war nicht mehr wütend. »Und Ihr auch nicht.«
    »Dann müssen wir ihn verlassen«, erwiderte der Tiefengnom. »Wir müssen Clacker ins Unterreich gehen lassen, damit er als Sichelschrecke leben kann. Das wird er sicher werden, in Körper und Geist.«
    »Nein«, sagte Drizzt. »Wir dürfen ihn nicht verlassen. Wir sind seine einzige Chance. Wir müssen ihm helfen.«
    »Der Zauberer ist tot«, erinnerte Belwar ihn, und der Tiefengnom wandte sich ab und folgte Clacker.
    »Es gibt andere Zauberer«, erwiderte Drizzt verhalten. Dieses Mal machte er keine Anstalten, den Höhlenvater zurückzuhalten. Die Augen des Dunkelelfen verengten sich, und er schob seine Krummsäbel wieder in die Scheiden. Drizzt wußte, was er tun mußte, welchen Preis seine Freundschaft mit Clacker forderte, aber er fand den Gedanken zu beunruhigend, um ihn akzeptieren zu können.
    Es gab in der Tat andere Zauberer im Unterreich, aber die Chance, ihnen zu begegnen, war gering, und Zauberer, die fähig waren, Clacker von seinem polymorphen Zustand zu befreien, waren noch seltener. Aber Drizzt wußte, wo solche Zauberer zu finden waren.
    Der Gedanke, in seine Heimat zurückzukehren, erschreckte Drizzt bei jedem Schritt, den er und seine Gefährten an diesem Tage machten. Drizzt wollte diesen Ort nie wiedersehen, nie wieder diese dunkle Welt betreten, die ihm solches Unheil gebracht hatte, aber er wußte, daß er, würde er sich jetzt nicht zur Rückkehr entscheiden, bald Schrecklicheres als Menzoberranzan erleben würde. Er würde zuschauen müssen, wie Clacker, ein Freund, der ihn vor dem sicheren Tode bewahrt hatte, zu einer Sichelschrecke degenerierte. Belwar hatte vorgeschlagen, Clacker zu verlassen, und dieser Weg war dem Kampf vorzuziehen, den Drizzt und der Tiefengnom mit Sicherheit austragen mußten, wenn sie bei der Vollendung der Degenerierung in Clackers Nähe waren.
    Aber selbst wenn Clacker weit weg war, würde er Zeuge dieses Verfalls werden, das wußte Drizzt. Seine Gedanken würden für den Rest seiner Tage bei Clacker bleiben, dem Freund, den er im Stich gelassen hatte. Eine weitere Qual für den zerrissenen Dunkelelf.
    Drizzt wünschte sich nichts weniger auf der ganzen Welt, als Menzoberranzan wiederzusehen oder mit seinem einstigen Volk zu sprechen. Stünde er vor der Entscheidung, würde er lieber sterben, als in die Dunkelelfen-Stadt zurückkehren, doch die Entscheidung war nicht so einfach. Sie hing nicht allein von Drizzts persönlichen Wünschen ab. Er

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