Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
hatte sein Leben auf Prinzipien gegründet, und diese Prinzipien forderten nun Loyalität. Sie verlangten, daß Clackers Bedürfnisse über seine eigenen Wünsche gestellt wurden, weil Clacker sein Freund war und weil wahre Freundschaft wichtiger als persönliche Wünsche war.
    Später, als die Freunde für eine kurze Pause ein Lager aufgeschlagen hatten, bemerkte Belwar, daß Drizzt einen inneren Konflikt austrug. Der Svirfneblin verließ Clacker, der wieder einmal an die Felswand pochte, und trat vorsichtig zu dem Dunkelelf.
    Neugierig neigte Belwar seinen Kopf. »Was überlegt Ihr, Dunkelelf?«
    Drizzt, zu sehr in seinen Emotionen gefangen, erwiderte Belwars Blick nicht. »Mein Heimatland rühmt sich einer Zaubererschule«, entgegnete Drizzt entschlossen.
    Zuerst verstand der Höhlenvater nicht, worauf Drizzt hinaus wollte, als Drizzt dann aber zu Clacker schaute, erkannte Belwar, was Drizzt meinte.
    »Menzoberranzan?« schrie der Svirfneblin. »Ihr würdet dorthin zurückkehren, in der Hoffnung, daß ein Zauberer der Dunkelelfen unserem Pech-Freund gegenüber Gnade zeigen würde?«
    »Ich würde dorthin zurückkehren, weil Clacker keine andere Chance hat«, gab Drizzt ärgerlich zurück und runzelte die Stirn.
    »Dann hat Clacker überhaupt keine Chance«, brüllte Belwar. »Magga cammara, Dunkelelf. Menzoberranzan wird Euch sicher nicht willkommen heißen.«
    »Vielleicht erweist sich Euer Pessimismus als unbegründet«, sagte Drizzt. »Dunkelelfen kennen keine Gnade, aber es könnte andere Möglichkeiten geben.«
    »Ihr werdet gejagt«, sagte Belwar. Sein Tonfall zeigte, daß er hoffte, mit diesen Worten seinen Gefährten zur Vernunft bringen zu können.
    »Von Oberin Malice«, gab Drizzt zurück. »Menzoberranzan ist ein großer Ort, mein kleiner Freund, und Treue zu meiner Mutter wird keine Rolle bei einer Begegnung mit irgend jemandem spielen, der nicht zu meiner eigenen Familie gehört. Ich versichere Euch, daß ich nicht die Absicht habe, jemanden aus meiner Familie zu treffen!«
    »Und was, Dunkelelf, könnten wir dafür bieten, daß der Zauber von Clacker genommen wird?« erwiderte Belwar sarkastisch. »Was haben wir zu bieten, das irgendein Zauberer von Menzoberranzan zu schätzen wüßte?«
    Drizzts Antwort begann mit einem blitzschnellen Hieb eines Krummsäbels, wurde verstärkt durch ein vertrautes schwelendes Feuer in den lavendelblauen Augen des Dunkelelfen und endete mit einer einfachen Feststellung, die nicht einmal der sture Belwar widerlegen konnte. »Das Leben des Zauberers.«

Kleine Wellen
    Oberin Baenre musterte Malice Do'Urden lange und sorgfältig und schätzte ab, wie sehr die Prüfungen des Zin carla die Mutter Oberin belastet haben mochten. Tiefe Sorgenfalten überzogen Malices einst glattes Gesicht, und ihr hellweißes Haar, um das eine ganze Generation sie beneidet hatte, war zum ersten Mal seit langer Zeit in fünf Jahrhunderten wirr und ungekämmt. Am erschreckendsten aber waren Malices Augen, einst strahlend und wach, jetzt dunkel vor Erschöpfung und tief in den Höhlen ihrer dunklen Haut liegend.
    »Zaknafein hatte ihn fast«, erklärte Malice, deren Stimme untypisch jämmerlich klang. »Drizzt war in seiner Hand, und doch gelang es meinem Sohn zu entkommen! Doch der Lebende Geist ist ihm wieder dicht auf der Spur«, fügte Malice rasch hinzu, als sie Oberin Baenres mißbilligendes Stirnrunzeln sah. Die welke Mutter Oberin des Hauses Baenre war nicht nur die mächtigste Person in ganz Menzoberranzan, sondern sie galt auch als Lloths persönliche Repräsentantin in der Stadt. Oberin Baenres Zustimmung war Lloths Zustimmung, und folglich bedeutete Oberin Baenres Mißbilligung zumeist eine Katastrophe für ein Haus.
    » Zin-carla erfordert Geduld, Oberin Malice«, sagte Oberin Baenre ruhig. »Es währt noch nicht so lange.«
    Malice entspannte sich ein wenig und betrachtete ihre Umgebung. Sie haßte die Kapelle des Hauses Baenre, die so riesig und erniedrigend war. Das ganze Do'Urden-Anwesen paßte in diesen einzigen Raum, und selbst wenn Malices Familie und ihre Soldaten verzehnfacht werden würden, könnten sie nicht die Bankreihen füllen. Über dem zentralen Altar, direkt über Oberin Malice, zeichnete sich bedrohlich die Illusion einer gigantischen Spinne ab, die kurz die Gestalt einer wunderschönen Dunkelelfen-Frau annahm und dann wieder zu einem Arachnoiden wurde. Malice, die allein mit Oberin Baenre unter diesem überwältigenden Bild saß, fühlte sich noch

Weitere Kostenlose Bücher