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Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 4 - Im Zeichen des Panthers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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in Lloths Gunst stand.
    »Geht zurück in Euer Haus, und konzentriert Euch auf Eure Aufgabe«, fuhr Oberin Baenre fort. »Zaknafein muß Drizzt finden und ihn töten. Das habt Ihr der Spinnenkönigin angeboten. Aber fürchtet nicht das jüngste Versagen des Lebenden Geistes oder die verlorene Zeit. In den Augen von Lloth sind wenige Tage oder ein paar Wochen nicht sehr lang. Allein der angemessene Abschluß des Zin-carla zählt.«
    »Ihr werdet für meine Eskorte sorgen?« fragte Malice, die sich von ihrem Sessel erhob.
    »Sie wartet bereits«, versicherte Oberin Baenre ihr.
    Malice verließ die Mittelempore und ging durch die vielen Sitzreihen der gigantischen Kapelle. Der riesige Raum war nur schwach erleuchtet, und Malice sah kaum, als sie dem Ausgang zustrebte, daß eine andere Gestalt sich aus entgegengesetzter Richtung auf das zentrale Podium zubewegte. Sie vermutete, daß es Oberin Baenres Illithid war – eine vertraute Gestalt in der großen Kapelle. Hätte Malice gewußt, daß Oberin Baenres Gedankenschinder die Stadt aus privaten Gründen in westlicher Richtung verlassen hatte, hätte sie der fernen Gestalt mehr Beachtung geschenkt.
    Ihre Sorgenfalten hätten sich zehnfach vertieft.
    »Beklagenswert«, bemerkte Jarlaxle, als er hinaufstieg, um sich neben Oberin Baenre zu setzen. »Das ist nicht die Oberin Malice Do'Urden, die ich vor wenigen Monaten noch kannte.«
    » Zin-carla ist kein billiges Geschenk«, erwiderte Oberin Baenre.
    »Der Preis ist hoch«, stimmte Jarlaxle zu. Er schaute Oberin Baenre direkt an und las in ihren Augen, während er auf die Antwort seiner folgenden Frage wartete. »Wird sie scheitern?«
    Oberin Baenre kicherte laut. Es war ein Lachen, das mehr wie ein Schnaufen klang. »Selbst die Spinnenkönigin könnte die Antwort darauf nur erahnen. Meine – unsere – Soldaten sollten Oberin Malice genug Kraft geben, die Aufgabe zu vollenden. Das zumindest hoffe ich. Ihr wißt, daß Malice Do'Urden einst Lloths höchste Wertschätzung genoß. Die Spinnenkönigin forderte, daß ihr einen Platz im Herrschenden Konzil gewährt wird.«
    »Die Ereignisse scheinen zur Erfüllung von Lloths Willen zu führen«, kicherte Jarlaxle, der sich des Kampfes zwischen dem Hause Do'Urden und dem Hause Hun'ett erinnerte, in dem Bregan D'aerthe die Schlüsselrolle gespielt hatte. Die Folgen dieses Sieges, die Auslöschung des Hauses Hun'ett, hatten das Haus Do'Urden in die achte Position der Stadt gebracht und somit Oberin Malice in das Herrschende Konzil.
    »Glück lacht dem Günstling«, bemerkte Oberin Baenre.
    Jarlaxles Grinsen wich plötzlich einem ernsten Blick. »Und steht Malice Oberin Malice«, korrigierte er sich rasch, als er Baenres finsteren Blick sah, »jetzt in der Gunst der Spinnenkönigin? Wird das Glück dem Hause Do'Urden lachen?«
    »Das Geschenk von Zin-carla hat Gnade und Ungnade aufgehoben, möchte ich annehmen«, erklärte Oberin Baenre. »Oberin Malices Glück bestimmen allein sie und ihr Lebender Geist.«
    »Oder ihr Sohn – der berüchtigte Drizzt Do'Urden – zerstört es«, schloß Jarlaxle. »Ist dieser junge Krieger wirklich so mächtig? Warum hat Lloth ihn nicht einfach zermalmt?«
    »Er hat der Spinnenkönigin entsagt«, erwiderte Baenre, »voll und mit ganzem Herzen. Lloth hat keine Macht über Drizzt und hat bestimmt, daß er das Problem von Oberin Malice ist.«
    »Ein recht großes Problem, wie es scheint.« Jarlaxle kicherte und schüttelte seinen kahlen Schädel. Der Söldner merkte sofort, daß Oberin Baenre seine Heiterkeit nicht teilte.
    »In der Tat«, entgegnete sie düster, und ihre Stimme verebbte, während sie tief in Gedanken versank. Sie kannte die Gefahren und die möglichen Gewinne des Zin-carla besser als irgendwer sonst in der Stadt. Zweimal hatte Oberin Baenre um das größte Geschenk der Spinnenkönigin gebeten, und zweimal hatte sie erlebt, wie Zin-carla erfolgreich zum Ende geführt wurde. Angesichts der beispiellosen Großartigkeit des Hauses Baenre konnte Oberin Baenre nicht vergessen, was mit Zin carla zu gewinnen war. Doch jedesmal, wenn sie ihr welkes Spiegelbild in einem Teich oder einem Spiegel sah, wurde sie lebhaft an den hohen Preis erinnert, den sie dafür bezahlt hatte.
    Jarlaxle störte die Überlegungen der Mutter Oberin nicht. Der Söldner hing seinen eigenen Gedanken nach. In einer Zeit der Proben und Verwirrung wie dieser konnte ein geschickter Opportunist nur gewinnen. Nach Jarlaxles Einschätzung konnte Bregan D'aerthe davon

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