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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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alte Mann, der die Gefahr nicht wahrnahm, beendete seinen Gedankengang. »Ihr seid jetzt mein Gefangener.«
    Guenhwyvars leises und kehliges Knurren veranlaßte den Dunkelelf zu einem breiten Grinsen.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Drizzt.

Montolio
    »Ein Freund von dir?« fragte der alte Mann ruhig.
    »Guenhwyvar«, erklärte Drizzt.
    »Große Katze?«
    »O ja«, antwortete Drizzt.
    Der alte Mann lockerte den gespannten Bogen und nahm den Pfeil, Spitze nach unten gerichtet, herunter. Er schloß die Augen, warf den Kopf in den Nacken und schien in sich zu versinken. Einen Augenblick später bemerkte Drizzt, wie sich plötzlich Guenhwyvars Ohren aufstellten, und der Dunkelelf verstand, dass dieser eigenwillige Mensch eine telepathische Verbindung mit dem Panther aufnahm.
    »Ist eine gute Katze«, sagte der alte Mann einen Augenblick später. Guenhwyvar kam hinter dem Felsvorsprung hervor – die Eule flog vor Schreck davon – und ging an dem alten Mann vorbei, bis er neben Drizzt stehenblieb. Offensichtlich war der Panther nicht mehr besorgt, dass der alte Mann ein Feind sein könnte.
    Drizzt fand, dass Guenhwyvar sich seltsam verhielt, doch dann erinnerte er sich daran, wie ihn sein Verhalten dem Bär gegenüber auch erstaunt hatte.
    »Gute Katze«, wiederholte der Alte.
    Drizzt lehnte sich gegen den Stein und hielt den Speer etwas lockerer in der Hand.
    »Ich bin Montolio«, erklärte der alte Mann voller Stolz, als ob der Name dem Dunkelelf etwas sagen müßte. »Montolio DeBrouchee.«
    »Es war nett, Euch kennenzulernen, also dann, auf Wiedersehen«, lautete Drizzts knappe Antwort. »Wenn unser Treffen damit beendet ist, dann können wir ja unserer Wege gehen.«
    »Das können wir«, stimmte Montolio zu, »wenn es uns beiden so gefällt.«
    »Soll ich wieder Euer…Gefangener…sein?« fragte Drizzt. In seiner Stimme lag ein Hauch Sarkasmus.
    Montolios nicht enden wollendes Gelächter zauberte ein Lächeln auf die Lippen des Drows, obwohl er immer noch skeptisch war. »Nein, ich denke, dass wir dieses Thema erledigt haben. Aber Ihr habt heute ein paar von Grauls Untergebenen getötet, eine Tat, die der Orkkönig gerächt sehen will. Laßt mich Euch ein Zimmer in meinem Schloß anbieten. Die Orks nähern sich meinem Haus nicht.« Er lächelte verschwörerisch und beugte sich zu Drizzt vor, um dann flüsternd fortzufahren, als wolle er ihm ein Geheimnis anvertrauen. »Die kommen nicht in meine Nähe, wißt Ihr.« Montolio deutete auf seine seltsamen Augen. »Die glauben, dass ich die schwarze Magie beherrsche, wegen meiner…« Montolio suchte nach einem Wort, das seinem Gedanken entsprach, aber die gutturale Sprache war beschränkt, und bald darauf war er ziemlich niedergeschlagen.
    Drizzt dachte noch einmal über den Verlauf der Auseinandersetzung nach, und dann stand er mit offenem Mund da, unendlich erstaunt, als er dahinterkam, was wirklich los war. Der alte Mann war tatsächlich blind! Die Eule, die über die Feinde hinweggeflogen war und geschrien hatte, hatte seine Schüsse gelenkt. Drizzt blickte zu dem hingeschlachteten Riesen und dem Ork, und sein Mund stand noch immer weit offen. Der alte Mann verfehlte seine Ziele nicht.
    »Na, kommt Ihr?« fragte Montolio. »Ich würde gern erfahren, welchen« – wieder suchte er nach dem richtigen Ausdruck – »Zweck… ein Dunkelelf verfolgt, wenn er den ganzen Winter mit Schreihals, dem Bär, eine Höhle teilt.«
    Montolio ärgerte sich über seine Unfähigkeit, sich mit dem Drow zu unterhalten, aber Drizzt konnte ganz gut erahnen, was der alte Mann im Sinn hatte, ja, er verstand sogar so unbekannte Begriffe wie »Winter« und »Bär«.
    »Der Orkkönig Graul hat noch tausend weitere Krieger, die er Euch nachschicken kann«, bemerkte Montolio, der spürte, dass der Drow Schwierigkeiten hatte, das Angebot abzuwägen.
    »Ich werde nicht mit Euch kommen«, erklärte Drizzt nach einer Weile. Der Dunkelelf wäre wirklich gern mitgegangen; er wollte ein paar Dinge über diesen bemerkenswerten Mann erfahren, aber alle, die Drizzts Weg gekreuzt hatten, hatten zu viel Unheil erlebt.
    Guenhwyvars tiefes Knurren sagte Drizzt, dass der Panther seine Entscheidung nicht billigte.
    »Ich bringe nur Schwierigkeiten«, versuchte Drizzt dem alten Mann, dem Panther und sich selbst zu erklären. »Euch, Montolio DeBrouchee, wäre besser gedient, wenn Ihr Euch von mir fernhalten würdet.«
    »Ist das eine Drohung?«
    »Eine Warnung«, erwiderte Drizzt. »Wenn Ihr mich bei Euch

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