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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nach, dann fuhr er mit den Händen zum Kopf, ganz langsam.« Der Mann machte die Bewegung übertrieben nach und schaute sich um, weil er sichergehen wollte, daß ihn alle beobachteten.
    »Mehr brauchte ich nicht zu sehen!« rief der Mann plötzlich, und die anderen, die dieselbe Geschichte erst vor ein paar Minuten gehört hatten, sprangen überrascht zurück. »Seine Hände waren kohlrabenschwarz und so zierlich wie die eines Elfs. Dann wußte ich, daß ein Dunkelelf vor mir stand. Ein Drow, sagte ich, und jeder, der meinen Worten keinen Glauben schenkt, soll doch losgehen und sich selbst einen Dunkelelf suchen!«
    Roddy nickte zustimmend, als der dickbäuchige Mann die Männer anschaute, die ihm vorher noch mit Skepsis begegnet waren. »Scheint so, als ob mir in letzter Zeit zuviel über Dunkelelfen erzählt wird«, murmelte der Kopfgeldjäger.
    »Ich habe nur von einem gehört«, meldete sich ein anderer Mann zu Wort. »Bis wir uns mit Euch unterhalten haben, meine ich, und von Eurem Kampf gehört haben. Das heißt zwei Drows in sechs Jahren.«
    »Wie ich schon sagte«, bemerkte Roddy grimmig, »anscheinend höre ich zu oft etwas über Dunkel-« Roddy beendete das Wort nicht, denn die Männer, die um ihn herumstanden, brachen in tosendes Gelächter aus. Dem Kopfgeldjäger erschien es so, als sei die gute, alte Zeit zurückgekehrt, die Tage, wo jeder voller Spannung seinen Worten lauschte.
    Der einzige, der nicht lachte, war der dickbäuchige Geschichtenerzähler, dem die Erinnerung an das Zusammentreffen mit dem Drow zu nahe gegangen war. »Dennoch«, rief er laut, »wenn ich an diese roten Augen denke, die mich unter der Kapuze hervor angestarrt haben.«
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils löste sich Roddys Grinsen in Luft auf. »Rote Augen?« brachte er gerade noch heraus. Der Kopfgeldjäger war vielen Kreaturen begegnet, die Infravision hatten, dieses Sehvermögen, das Hitze registrierte und unter den Bewohnern des Unterreichs weit verbreitet war, und er wußte auch, daß diese Augen normalerweise rote Punkte aufwiesen. Doch er erinnerte sich sehr gut an diese roten Augen, die ihn damals angestarrt hatten, als er unter dem Ahornbaum festgesessen war. Damals hatte er gewußt, und auch jetzt wußte er es, daß diese seltsamen Augen auch bei den Dunkelelfen etwas Besonderes waren.
    Die, die Roddy am nächsten standen, lachten nicht mehr, weil sie glaubten, daß Roddys Frage den Wahrheitsgehalt der Geschichte leugnete.
    »Sie waren rot«, insistierte der dickbäuchige Mann, obwohl in seiner Stimme nicht gerade viel Überzeugungskraft lag. Die anderen warteten auf Roddys Zustimmung oder Widerlegung und wußten nicht ganz genau, ob sie nun über den Geschichtenerzähler lachen sollten oder nicht.
    »Was für Waffen hatte der Drow bei sich?« fragte der Kopfgeldjäger mürrischHind richtete sich schwerfällig auf.
    Der Mann dachte einen Moment lang nach. »Gebogene Schwerter«, platzte er heraus.
    »Krummsäbel?«
    »Krummsäbel«, stimmte der andere zu.
    »Hat der Dunkelelf seinen Namen genannt?« fragte Roddy, und als der Mann zögerte, packte er ihn am Kragen und zog ihn über den Tisch. »Hat der Drow seinen Namen genannt?« wiederholte McGristle und hauchte dem dickbäuchigen Mann seinen heißen Atem ins Gesicht.
    »Nein... äh, hm, Driz...«
    »Drizzt?«
    Der Mann zuckte hilflos mit den Achseln, und Roddy stieß ihn von sich. »Wo?« brüllte der Kopfgeldjäger. »Und wann?«
    »Lauerwald«, antwortete der zitternde Geschichtenerzähler. »Vor drei Wochen. Der Dunkelelf ist mit den trauernden Mönchen nach Mirabar gegangen, denke ich mir.« Die meisten Männer stöhnten, als die fanatische Religionsgemeinschaft erwähnt wurde. Die trauernden Mönche waren eine Horde abgerissener Bettler, die sich dem Leiden verschrieben hatten, weil sie glaubten - oder zu glauben vorgaben -, daß es in der Welt eine endliche Menge Schmerz gab. Je mehr sie also litten, sagten die Brüder, desto weniger blieb für die restliche Welt zu erleiden. Fast alle verachteten den Orden. Manche Mönche nahmen ihren Auftrag ernst, aber manche bettelten um Schmuckgegenstände und versprachen, zugunsten des Gebenden unermeßlich zu leiden.
    »Sie waren die Gefährten des Dunkelelfs«, fuhr der dickbäuchige Mann fort. »Die gehen immer nach Mirabar, wenn der Winter kommt, weil es dort richtig kalt ist.«
    »Ganz schöne Strecke«, bemerkte jemand.
    »Die noch viel länger ist«, sagte ein anderer. »Die trauern-en Mönche gehen immer durch

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