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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Wolken, die mit dem Vollmond Versteck spielten. Drizzt, der mit Guenhwyvar unterwegs war, freute sich über den Wechsel der Jahreszeiten. Die Bestätigung, daß die Zyklen immer wiederkehrten, beruhigte ihn sehr. In ausgezeichneter Stimmung kehrte er in das Wäldchen zurück und schüttelte auf dem Weg dorthin den Schnee von den dicken Tannenzweigen.
    Das Lagerfeuer brannte; Auge saß auf einem tiefhängenden Ast, und nicht einmal der Wind war zu hören. Drizzt schaute Guenhwyvar an, als bitte er ihn um eine Erklärung, aber der Panther saß nur mißmutig und still neben dem Feuer.
    Furcht ist ein seltsames Gefühl - die Kulmination von ganz subtilen Hinweisen - und speist sich sowohl aus Verwirrung als auch aus Angst.
    »Mooshie?« rief Drizzt leise, als er sich der Unterkunft des alten Waldläufers näherte. Er schob die Decke beiseite und ließ sie wieder zurückfallen. Das Lagerfeuer ging langsam aus und spendete nicht mehr viel Licht. Drizzt schaltete auf das infrarote Spektrum um.
    Er blieb ziemlich lange dort und beobachtete, wie die letzte Hitze aus dem Körper des Waldläufers wich. Aber wenn Mooshie auch kalt wurde, das zufriedene Lächeln, das seine Lippen umspielte, war warm.
    Während der nächsten Tage hatte Drizzt immer wieder mit den Tränen zu kämpfen, aber wann immer er sich an dieses letzte Lächeln erinnerte, an den endgültigen Frieden, den der alte Mann gefunden hatte, stellte er fest, daß die Tränen nur von seinem Verlust zeugten. Mooshie zu beweinen war ganz und gar unsinnig.
    Drizzt begrub den Waldläufer in einer Steinpyramide neben dem Wäldchen. Den darauffolgenden Winter verbrachte er in Ruhe, verrichtete seine täglichen Aufgaben und dachte nach. Auge kam immer seltener vorbei, und dann kam der Tag, an dem Auge Drizzt einen solchen Blick zuwarf, daß Drizzt ganz genau wußte, daß die Eule nie wieder in das Wäldchen zurückkehren würde.
    Im Frühjahr konnte Drizzt dann Auges Beweggründe verstehen. Für mehr als ein Jahrzehnt war er auf der Suche nach einem Zuhause gewesen, und bei Montolio hatte er eins gefunden. Aber jetzt, da der Waldläufer nicht mehr am Leben war, schien das Wäldchen lange nicht mehr so behaglich zu sein. Das hier war Montolios und nicht Drizzts Platz.
    »Wie ich es versprochen habe«, murmelte Drizzt eines Morgens vor sich hin. Montolio hatte ihn gebeten, daß er über seinen weiteren Lebensweg sorgfältig nachdachte, wenn der Waldläufer nicht mehr da war, und Drizzt löste nun sein Versprechen ein. In dem Wäldchen hatte er es mehr als bequem gehabt, und er wurde hier auch immer noch akzeptiert, aber das Wäldchen war nicht mehr sein Zuhause. Sein Zuhause war dort draußen, das wußte er, draußen in der Welt, die >voller Schmerz, aber auch voller Freude war<, wie Montolio ihm versichert hatte.
    Drizzt packte ein paar Sachen zusammen - einige praktische Gegenstände und einige von den interessanteren Büchern, die dem Waldläufer gehört hatten -, schnallte sich seine Krummschwerter um und hängte sich den langen Bogen über die Schulter. Dann wanderte er ein letztes Mal um das Wäldchen, betrachtete noch einmal die Seilbrücken, das Waffenarsenal, das Brandyfaß und den Holzstamm, die Baumwurzel, wo er dem Riesen gegenübergestanden hatte, und den überdachten Weg, wo Mooshie seinen Schießstand aufgebaut hatte. Dann rief er Guenhwyvar, der sofort wußte, was los war.
    Sie schauten sich kein einziges Mal um, als sie den Bergpfad hinuntermarschierten und sich der Welt voller Schmerz und Freude näherten.

Teil 2
Aufenthalt
    Wie anders war doch der Weg, den ich vor mir hatte, als ich Mooshies Wäldchen verließ, als die Straße, die mich dorthin geführt hatte. Wieder einmal war ich allein, wenn ich Guenhwyvar nicht an meine Seite rief. Doch auf dieser Straße war ich nur nach außen hin allein. Im Geiste trug ich einen Namen, die Verkörperung meiner wertvollen Prinzipien. Mooshie hatte Mielikki eine Göttin genannt, für mich war sie eine Lebenseinstellung.
    Sie begleitete mich auf den vielen Straßen auf der Oberflächenwelt, die ich abwanderte. Sie führte mich in die Sicherheit und bekämpfte, meine Verzweiflung, wenn ich verjagt und von den Zwergen der Zitadelle Adbar gehetzt wurde. Adbar war eine Festung, die nordöstlich von Mooshies Wäldchen lag. Mielikki und der Glaube an meine eigenen Werte gaben mir den Mut, mich einer Stadt nach der anderen im Nordland zu nähern. Die Begrüßung war immer gleich: Schrecken und Angst, die sich blitzschnell in

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