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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Axt auf den Unterkiefer des Monsters ein und spaltete ihn zwischen zwei großen Schneidezähnen. Der Remorhaz schrie vor Schmerz, seine ledernen Flügel bewegten sich hektisch auf und ab, und er bemühte sich, aus der Reichweite des Zwerges zu gelangen.
    Doch Bruenor schlug erneut zu, und dann noch ein drittes Mal. Jeder Schlag riß tiefe Löcher in das Maul, und der Kopf des Remorhaz senkte sich langsam.
    »Du glaubst wohl, du könntest mich beißen, hm?« rief der Zwerg. Jetzt streckte er seine Schildhand aus und packte ein Horn, als der Remorhaz sich wieder aufrichten wollte. Schnell riß der Zwerg den Kopf des Wurms herum, bis er eigenartig verdreht war, und mit seinem muskulösen Arm trieb Bruenor seine mächtige Axt in den Schädel des Polarwurms.
    Die Kreatur schauderte und zuckte, lag dann aber ganz still. Sein Rücken war immer noch glühendheiß.
    Als Guenhwyvar zum zweitenmal brüllte, wandte der stolze Zwerg seinen Blick von seinem toten Gegner ab. Bruenor, der verletzt war und deshalb besonders vorsichtig sein mußte, schaute auf und entdeckte Drizzt und den Panther, die rasch auf ihn zuliefen. Der Drow hielt beide Krummschwerter in den Händen.
    »Kommt nur!« rief Bruenor den beiden entgegen, denn er deutete ihr Näherkommen falsch. Mit der Axt schlug er gegen seinen schweren Schild. »Kommt nur, dann kriegt Ihr meine Klinge zu spüren!«
    Drizzt blieb abrupt stehen und forderte Guenhwyvar auf, es ihm gleichzutun. Doch der Panther lief einfach weiter und legte die Ohren an.
    »Verschwinde, Guenhwyvar!« befahl Drizzt.
    Der Panther knurrte ein letztes Mal ungehalten und lief weg.
    Bruenor, der erfreut war, daß die Katze weg war, warf Drizzt einen wütenden Blick zu.
    »Dann also nur Ihr und ich!« spuckte der Zwerg. »Habt Ihr den Mut, es mit meiner Axt aufzunehmen, oder sind kleine Mädchen schon eher Eure Kragenweite?«
    Bei der Anspielung auf Catti-brie loderte ein unheimliches Feuer in Drizzts Augen auf. Seine Hände umklammerten die Waffen nur noch fester.
    Mit Leichtigkeit schwenkte Bruenor seine Axt. »Komm schon«, zirpte er verächtlich. »Habt Ihr den Mut, mit einem Zwerg ein kleines Spielchen zu wagen?«
    Drizzt wollte so laut schreien, daß die ganze Welt es hörte. Er wollte auf das tote Monster springen und den Zwerg niedermachen, die Worte des Zwerges mit brutaler Gewalt leugnen, aber das konnte er nicht. Drizzt konnte Mielikki nicht entsagen und Mooshie nicht verraten. Wieder einmal mußte er seine Wut unterdrücken, die Beleidigung stoisch hinnehmen und sich dabei vor Augen führen, daß er und seine Göttin wahrhaftig wußten, was in seinem Herzen lag.
    Die Krummschwerter verschwanden in ihren Scheiden, und Drizzt ging weg. Guenhwyvar kam an seine Seite.
    Neugierig verfolgte Bruenor, wie sich das Paar entfernte. Zuerst hielt er den Dunkelelf für einen Feigling, aber dann, als sich die Aufregung über die Schlacht langsam verflüchtigte, fragte sich Bruenor, was der Drow eigentlich vorhatte. War er gekommen, um die beiden Kämpfer zu töten, wie Bruenor zuerst angenommen hatte? Oder war er möglicherweise aufgetaucht, um Bruenor zu helfen?
    »Nein«, murmelte der Zwerg und verabschiedete sich von dieser Möglichkeit. »Ein Dunkelelf nicht!«
    Der Rückweg zog sich für den hinkenden Zwerg lange hin, und so hatte Bruenor ausreichend Gelegenheit, den Vorfall am nordwestlichen Ausläufer wieder und wieder zu überdenken. Als er schließlich in die Minen zurückgekehrt war, war die Sonne schon lange untergegangen, und Catti-brie und einige andere Zwerge hatten sich versammelt und wollten gerade losziehen, um ihn zu suchen.
    »Du bist verletzt«, bemerkte einer der Zwerge. Catti-brie argwöhnte sofort, daß zwischen ihrem Vater und dem Dunkelelf ein Kampf stattgefunden hatte.
    »Polarwurm«, erklärte der Zwerg gelassen. »Hab' ihn erledigt und mir ein paar Brandwunden zugezogen.«
    Die anderen Zwerge nickten und bewunderten ihren Anführer für seine Tapferkeit - ein Polarwurm war nicht leicht zu töten. Catti-brie seufzte erleichtert auf.
    »Ich habe den Dunkelelf gesehen!« knurrte Bruenor sie an, der wußte, wieso sie geseufzt hatte. Den Zwerg verwirrte die Begegnung mit dem Dunkelelf noch immer, und es verwirrte ihn auch, daß er nicht wußte, was Catti-brie mit ihm zu tun hatte. Hatte Catti-brie den Dunkelelf tatsächlich getroffen?
    »Ich habe ihn gesehen, ja, das hab' ich!« fuhr Bruenor fort, der sich jetzt eher mit den anderen Zwergen unterhielt. »Ein Dunkelelf und die größte

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